Kürzlich kamen Dokumente hervor, nach denen Microsoft eine Übernahme von SEGA in Betracht ziehen könnte. Damit würde man das Portfolio für den Gamepass weiter ausbauen und stärken. Diesbezüglich hat Bloomberg Gespräche mit SEGA geführt. Auf die Frage, ob sie aktuell für Übernahmen offen seien, sagte Utsumi (Senior Vice president von SEGA) "Nein, nicht jetzt". Er wollte auch nicht sagen, ob Microsoft schon formell den Ansatz zu einer Übernahme eingereicht hat.
Seit Jahren reißen die Gerüchte und Berichte nicht ab, dass Microsoft einen Kauf von SEGA in Erwägung ziehen würde. Dies sei jedoch nicht einfach, da für eine Übernahme eines japanischen Unternehmens durch die Gesetzgebung in Japan sehr hohe Hürden aufgelegt sind. Daher finden in Japan weniger ausländische Investitionen statt, als in anderen Ländern.
Dennoch argumentieren einige Analysten, dass SEGA einen Sonderweg gehen könnte. Sammy (Teil von SEGA) hat sein Hauptgeschäft mit Pachinko-Flipper-Automaten und dieses bietet nur begrenzt Wachstum und ist speziell auf Japan zugeschnitten. Mit einem neuen Mutterkonzern könnte SEGA Ressourcen bündeln, um so die steigenden Kosten auszugleichen, so z.B. Hideko Yasuda (Analyst bei Toyo Securities). Microsoft selbst möchte kein Unternehmen erwerben, welches zu sehr in Glücksspiel involviert ist (siehe unsere News Übernahme-Kriterien für Microsoft.
Laut Bloomberg sei es unklar, ob Microsoft nach einer erfolgreichen Übernahme von Activision Blizzard weiterhin an einen SEGA-Deal denkt. Klar ist, dass Microsoft selbst schon erwähnte, den japanischen Markt berücksichtigen zu wollen und Interesse hat, einen japanischen Publisher ins Portfolio aufzunehmen. Bereits 2019 erwog Microsoft, Square Enix Holdings Co. zu übernehmen.
SEGA selbst sagt, dass Sie zwar zu allen Unternehmen wie Sony, Nintendo, Apple oder Amazon enge Beziehungen pflegen, aber vor allem die Beziehung zu Microsoft spielt für sie eine besondere Rolle. Laut Utsumi schätzt Microsoft SEGA mehr, als alle anderen Plattformbetreiber. Im Jahr 2021 haben SEGA und Microsoft eine strategische Allianz in Betracht gezogen, um SEGAs Initiative zur Entwicklung von Spielen mit großem Budget zu unterstützen.
Utsumis Aussage diesbezüglich lautet:
„Wir stehen Microsoft sehr nahe und haben eine großartige Beziehung zum Managementteam. Microsoft schätzt uns besonders. Phil Spencer und Sarah Bond von Xbox meinen es wirklich ernst mit den Werten, die Videospielfans betonen.“
Laut Bloomberg ist Microsoft sehr daran gelegen, die Beziehungen zu japanischen Videospiel-Publishern zu stärken, um seinen bislang auf die USA ausgerichteten Katalog zu erweitern sowie zu Sony und Nintendo außerhalb der USA aufzuschließen. Bei SEGA scheint sich der Ansatz auszuzahlen. Neben den Yakuza-Spielen, Persona-Spielen für Xbox sowie die Aufnahme in den Game Pass bei Release und der neuen IP Metaphor, hat SEGA auch PC-Spiele wie Humankind oder Total War Warhammer 3 im Game Pass veröffentlicht.