Wie wir kürzlich berichteten, haben Microsoft und die britische Aufsichtsbehörde CMA vor dem Berufungsgericht CAT um ein Pausieren des Verfahrens gebeten, da beide Seiten eine gemeinsame Lösung für die Übernahme in Großbritannien finden möchte. Der Richter des CAT stimmte einer Pause von 4 bis 6 Wochen zu.
So gut wie klar ist, dass der Deal in allen Regionen und auch in Großbritannien letztendlich abgeschlossen wird. Jedoch benötigt man für das vereinigte Königreich mehr Zeit, wobei die bislang offizielle Frist für die Übernahme der 18.07.2023 war. Nach dem Datum hätte Activision Blizzard sich von der Übernahme zurückziehen können. Daher gingen einige Analysten davon aus, dass Microsoft schon vor dem 18.07.2023 Activision Blizzard vom Handel an der NASDAQ nehmen könnte und die Übernahme ohne Zustimmung der CMA durchführt. Dies hätte den Abzug von Activision Blizzard in Großbritannien bedeutet.
Stattdessen haben sich Microsoft und Activision Blizzard auf eine Fristverlängerung verständigt, zu der sich Xbox-Chef Phil Spencer wie folgt äußerte:
„Microsoft und Activision Blizzard haben die Frist für die Fusionsvereinbarung bis zum 18.10. verlängert. Wir sind optimistisch, dass dies gelingt, und freuen uns darauf, mehr Spiele für mehr Spieler überall zur Verfügung zu stellen.“
Auch hat Phil Spencer seine Mitarbeiter über den aktuellen Stand informiert:
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Microsoft hat nun genügend Zeit, um sich mit der CMA zu einigen oder das Berufungsverfahren beim CAT abzuschließen. Bezüglich diesem äußerte bereits Richter Marcus Smith:
"Wie auch immer die Umstrukturierung aussehen wird, Microsoft wird Activision übernehmen"
So gesehen, kann es für Microsoft aktuell nicht besser laufen. Während weltweit so gut wie alle Hürden genommen wurden, blickt man die nächsten Wochen nach Großbritannien.
Währenddessen läuft es für die amerikanische FTC nicht gut. Nachdem diese um eine Budgeterhöhung von 33% gebeten hatte, wurde das Budget stattdessen um 25% gekürzt. Zeitgleich musste die Chefin der FTC Lina Khan vor dem Kongress Rede und Antwort stehen, wobei sie von etlichen Abgeordneten mit unangenehmen Fragen konfrontiert wurde.
Nun schlossen sich 22 republikanische Abgeordnete des Repräsentantenhauses zusammen und verfassten einen Brief mit folgendem Wortlaut:
„Das Verfahren der FTC gegen die Übernahme von Activision durch Microsoft ist das jüngste in einer Reihe von Maßnahmen, die eindeutig darauf abzielen, rechtmäßige Fusionen und Übernahmen zu behindern, und gleichzeitig die jahrzehntelange Praxis der FTC unter republikanischen und demokratischen Regierungen ignorieren. Anstatt den Wettbewerb zu schützen, wie es der Kongress beabsichtigt, hat die FTC Steuergelder ausgegeben, um ein Geschäft zu blockieren, das verspricht, die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher zu erweitern und ein marktbeherrschendes ausländisches Unternehmen vom Wettbewerb abzuschirmen.“
Die FTC hat unter Lina Khan bereits 8 Klageverfahren in Folge verloren, welche im Vorfeld von einigen Analysten als aussichtslos beurteilt wurden.