erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Wieder mal im Krieg"[/u]
Wenn man nach Spielen mit durchweg absolut schlechten Bewertungen sucht, stößt man nach nicht allzu langer Zeit auf Hour of Victory. Der Ego Shooter, der im typischen Second World War Szenario angesiedelt ist, wirkt in vielen Bereichen tatsächlich erschreckend unfertig. Von der Grafik, die unter anderem an Pop Ups leidet, bis hin zur fehlenden KI, dem völlig durchwachsenen Schwierigkeitsgrad und der fehlenden Motivation, über das uninspirierte Gameplay und dem fehlenden Umfang. Trotzdem ist Hour of Victory für viele genau deshalb eine Herausforderung. Ihr schlüpft in die Rolle drei verschiedener Protagonisten und könnt das Spiel deshalb auch mit drei verschiedenen Ansätzen zu Ende bringen. Das ist zwischenzeitlich ganz nett, erwartet aber nicht zuviel in Sachen Spielspaß. Wer wissen will ob er Hour of Victory seiner Sammlung hinzufügen soll, liest weiter.
[u]Handlung_[/u]
Der Zweite Weltkrieg bot schon vielen Spielen eine gute Kulisse und Midway möchte sich dem gern anschließen. Leider ist das Szenario mittlerweile nichts Besonderes mehr und bei Hour of Victory auch noch schlecht eingefangen. Charakterlose Figuren, eine fade Handlung und klischeebelastete Nazis sind alles was ihr geboten kommt. Dem roten Faden kann man zwar folgen, das macht aber weder Spaß, noch sorgt es für eine extra Portion Motivation.
[u]Optik_[/u]
Die Grafik des Ego Shooters ist unterm Strich nicht übel. Es gibt einige ganz nette Level und Atmosphäre bekommt man stellenweise auch zu spüren. Doch irgendwas stimmt nicht: Immer wieder ploppen Objekte oder Gegner ins Bild, Feinde tauchen aus dem Nichts auf oder Texturen erscheinen zu langsam. Hinzu kommt stellenweise heftiges Ruckeln und sehr stark schwankende Qualität bei Wänden, Böden oder der Umgebung. Knackscharf und aufreizend ist Hour of Victory nicht - zu keiner Zeit. Vor allem im Ego Shooter Segment, hat der Titel auch noch mit einer Menge hochkarätiger Konkurrenten zu kämpfen. Gegen Ende geht dem Spiel dann endgültig die Luft aus und aufgrund der vielen Ungereimtheiten und dem durchweg faden Look, gibt es "nur" 2 Pünktchen.
[u]Akustik_[/u]
Jawohl, der Soundtrack punktet. Im Hintergrund spielen nämlich nette Melodien, die ordentlich Atmosphäre mitbringen. Ganz so imposant ist der Rest leider nicht. Die ordentliche Sprachausgabe sorgt nicht für Begeisterungsstürme, ebenso wie die Effekte. Die passen zwar zum Spiel, sind aber oft zu unscheinbar und schwächlich. Dank der tollen Musik gibts hier aber die beste Teilnote für Hour of Victory.
[u]Ladezeiten_[/u]
Durchschnittlich
[u]Extras_[/u]
Keine, aber immerhin eine kleine Anmerkung: Auch in den ausländischen Versionen gibt es keine Hakenkreuze und kein Blut. Während die Symbole den meisten egal sein dürften, hinterlässt das fehlende Blut einen faden Beigeschmack.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Ego Shooter und der Zweite Weltkrieg. Das scheint ein unschlagbares Team zu sein, zumindest wenn man sich mal klarmacht, wieviele Spiele dieses Szenario als Ausgangspunkt nutzen. Doch Hour of Victory erscheint, wie eingangs bereits erwähnt, ein klein wenig unfertig. Gegner die sich hinter nicht vorhandenen Objekten verstecken, Explosionen ohne Grund und schlecht gescriptete Events lassen jedenfalls nichts anderes vermuten. Auch die KI wirkt alles andere als ausgereift. Oft sehen euch die Gegner nicht, schießen aus nächster Nähe daneben oder tauchen hinter euch aus dem Nichts auf. Das sorgt beim Spielen für den meisten Frust, schlecht gesetzte Rücksetzpunkte und der durchwachsene Schwierigkeitsgrad machen aber ebenfalls keine Freude. Ansonsten sind die Kämpfe eher langweilig. Die Gegner verschanzen sich zwar, es macht aber keine Laune die Stellungsgefechte zu schlagen, ständig an Munitionsknappheit zu leiden und passgenau von Panzern und Bazookas aufs Korn genommen zu werden.
Dass ihr bei Hour of Victory in die Haut von drei verschiedenen Protagonisten schlüpft, ist die größte Besonderheit des Titels. Jeder "Held" hat andere Stärken und Fähigkeiten. Während der kernige Scharfschütze Bull gerne mal seinen Enterhaken auswirft, um den Gegner von höher gelegenen Positionen aufs Korn zu nehmen, liebt Taggert die Dunkelheit und den Meuchelmord. Ross ist der letzte im Bunde. Der bullige Soldat steckt die meisten Treffer ein und ist im direkten Kampf deshalb die erste Wahl. Was durchdacht klingt, ist in der Praxis ziemlich langweilig. Das Spiel zeigt euch zu deutlich auf, wann ihr die Fähigkeiten nutzen könnt, außerdem sind alle drei "Situationen" meist nebeneinander. Und es sieht auch reichlich doof aus, wenn Bull auf ein Seil zurennt, nur um dann in einer kurzen Zwischensequenz noch ein neues Seil zu werfen. Alle drei Protagonisten erholen sich übrigens wenn sie in Deckung hechten und so dem Feindbeschuss entgehen. Die Steuerung ist solide, aber alles andere als exakt oder feinfühlig. Ihr könnt Zoomen, kurze Sprints einlegen und natürlich einen Nahkampfangriff ausführen. Der ist meist sofort tödlich, je nach Schwierigkeitsgrad. Vier verschiedene gibt es davon, wobei die Qualität stark schwankt. Oft sehen euch die Gegner auch aus nächster Nähe nicht, schaffen es nicht euch zuzusetzen oder schießen sogar in die falsche Richtung. Dann gibt es aber immer wieder Spielabschnitte, bei denen schier zahllose Soldaten auf euch zustürmen, sich die Energie nicht regenerieren kann und fast jeder Schuss ein Treffer ist.
Das sind nur einige Faktoren, wieso Hour of Victory keinen Spaß macht. Das gesamte Spiel über scheint das Gameplay ein wenig dumm. Midways Ego Shooter ist nicht ausgereift, nicht klever oder punktet durch Spielwitz. Atmosphäre kommt genau deshalb ebenfalls nicht zustande. Das ist schade, ein Kriegsshooter punktet oft genau dadurch, während man bei Hour of Victory schon viel Ehrgeiz braucht, um überhaupt den Abspann zu sehen - und das dauert nicht mal sonderlich lang.
So blöd es auch klingen mag, Hour of Victory ist eher ein Spiel für Freunde von Trash. Wenn man es versucht mit völligem Ernst zu spielen, dreht man über kurz oder lang durch. Dazu ist das Gameplay zu einfallslos und trotz der simplen Art & Weise zu frustrierend. Ein komplett abartiges Desaster ist das Spiel aber nicht. Die verschiedenen Protagonisten und Vorgehensweisen könnten es vielleicht schaffen, euch zumindest bis zum Abspann zu treiben. Dann warten allerdings noch zwei weitere Charaktere auf euch...
[u]Mehrspieler_[/u]
Jawohl, auch im Multiplayer könnt ihr euch die Köpfe einschießen und spannende Gefechte austragen. Doch leider glänzt Hour of Victory hier nur mit Standard Modi und Optionen. Hauptproblem dürften aber die leergefegten Lobbys sein. Und selbst wenn sich dann mal ein paar Gegner einfinden, sind die Gefechte nervig, langweilig und sehen einfach bescheiden aus. Übrigens, sobald jemand stirbt, ertönt jedesmal ein epischer Jingle, der aber nach dem dritten mal einfach nur noch nervig ist. Auch hier kann der Ego Shooter also nicht punkten und kommt gerade nochmal mit drei Punkten davon.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Hour of Victory will direkt dreimal durchgespielt werden, für jedes Level bekommt ihr nämlich für jede Figur stolze zehn Punkte. Relativ schnell schaltet man andere Achievements frei, wie zum Beispiel die 20 Kopfschüsse oder mehrere Hundert Feindtötungen. Dazu gesellen sich leider auch ein paar Online Erfolge, die zwar keine Katastrophe sind, aber darunter leiden das Midways Ego Shooter kein sonderlich gutes Spiel ist. Es ist also mittlerweile tatsächlich nicht mehr möglich, sich das Ganze in Ranglisten Spielen zu erkämpfen, weil einfach niemand mehr online spielt. Insgesamt kann man trotzdem eine gute Punktzahl zusammenbekommen, die volle 1000 entpuppt sich aber am Ende als zu langwierig, nervig und nicht machbar.