erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Hirnlos (sowohl das Spiel, als auch der Feind nach einem Kopfschuss)"[/u]
Wenn ein Spiel nur durch den hohen Grad an Gewalt punkten kann, ist das zwar eigentlich traurig, aber dennoch nicht ohne Reiz. Leider stellt sich nach intensiven Spielsitzungen heraus, dass nicht mal das viele Blut und die herumfliegenden Körperteile für Befriedigung sorgen. Im Gegenteil, auch hier wurde rückschrittlich gearbeitet, viele Dinge von Teil 1 und 2 sind trotz besserer Konsole nicht mehr möglich. Jeder Zocker ohne Hang zu brutalen Videospielen darf den Test liebend gern überspringen, alle anderen bleiben dran und erfahren von uns, warum Soldier of Fortune nicht mehr das ist, was es mal war. Ihr bekommt miserable Technik, keinerlei Story, schlechte Steuerung, einen faden Mehrspieler, eine magere Singleplayer Kampagne, grottige Achievements und Gegner ohne KI. Wer selber kurz das Hirn ausschaltet und lediglich die Waffenläufe zum Glühen bringen will, der darf das Spiel zum halben Preis gerne mal ausprobieren...
[u]Handlung_[/u]
Mit wenigen und ziemlich trashigen Dialogen zwischen euch und eurer "Chefin", kämpft ihr euch durch das Spiel. Dabei ist der patriotische Unterton nicht zu überhören, Terror ist euer Feind und als amerikanische Supermaschine kann niemand aus dem Nahen Osten euer Sperrfeuer überleben. Inhaltlich gibt es leider nicht viel zu sagen: Platt, ausgelutscht, langweilig und präsentiert wie vor 10 Jahren, nämlich mit faden Textmenüs ohne Zwischensequenzen oder ähnlichem.
[u]Optik_[/u]
Wenn man Soldier of Fortune mit anderen Ego Shootern vergleicht, zieht es in fast allen Bereichen den Kürzeren. In den oberen grafischen Regionen mischt der Titel jedenfalls nicht mit. Schuld daran sind recht langweilige Texturen, fehlende Details und Effekte. Bis auf das viele Blut und ab und an ein paar Explosionen muss man auf eine wuchtige Präsentation verzichten. Und passiert dann doch mal mehr auf dem Schirm, wird aus dem sonst so flüssigen Spiel eine kleine Ruckelorgie. Die Level, wenngleich sehr abwechslungsreich, schaffen keine Welt die man sich gerne ansieht oder entdeckt. Zwar sehen einige Umgebungen ganz ansehnlich aus, dafür lebt man mit Pop Ups und Tearing (selten), außerdem hat man sich an den einzelnen Szenarien schnell satt gesehen.
Klingt jetzt sehr vernichtend, dabei ist Payback kein hässliches Spiel. Es ist nur schlicht und ergreifend völlig unspektakulär und hat den Sprung auf die "neuen" Konsolen nicht so bravourös gemeistert wie viele andere Titel. Grafikpuristen sollten sich also nach einem anderen Abenteuer in der Ego Perspektive umsehen, alle anderen geben sich mit der schlichten Welt von Payback zufrieden.
[u]Akustik_[/u]
Auch hier reißt Payback leider keine Bäume aus. Zwar donnern eure Waffen und es gibt auch zahlreiche sterbende Soldaten, dafür wirkt das Zusammenspiel von Sprachausgabe, Musik und den Effekten nicht wirklich gelungen. Bedeutet unterm Strich, dass die Atmosphäre leidet und man nicht wirklich gerne die 5.1 Anlage lauter dreht. Die Musik erscheint stellenweise sogar unpassend, außerdem versteht man die "Endbosse" teilweise sehr schlecht. Gäbe es nicht jede Menge ratternde Kanonen, wir hätten die Akustik noch schlechter eingestuft.
[u]Ladezeiten_[/u]
Stirbt man während einer Mission und muss den Spielstand erneut laden, dauert das länger als es sollte. Ansonsten muss man sich vor jedem Level einen langen Augenblick gedulden. Auch hier alles andere als ausgereift.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Wenn man jemanden nach Soldier of Fortune fragt, schüttelt der entweder unwissend mit dem Kopf, oder ein diabolisches Grinsen macht sich breit. Denn der Ego Shooter ist seit jeher bekannt für einen immens hohen Gewaltgrad und spielerisch recht "einfache" Kost. Teil 3 kommt leider nicht mehr vom selben Entwickler und wirkt in Anbetracht der großen Konkurrenz mittlerweile nur noch wie ein blasser Rückschritt, der nicht mal mehr durch Blut und Ekel punkten kann.
Um genau zu sein fehlen sogar viele Gore Effekte. Wo sind in der Mitte zerteile Körper? Wo sind fliegende Gedärme oder Löcher im Bauch? Klingt vielleicht makaber, aber tatsächlich sind das Dinge, die man von einem neuen Soldier of Fortune (auf deutlich stärkeren Konsolen) erwartet hatte. Stattdessen könnt ihr lediglich die Extremitäten der Opfer abschießen und sie enthaupten. Für viele dürfte die "Gewalt-Fahnenstange" damit bereits locker erreicht sein, der Kenner weiß aber: Das sind viel zu wenig Trefferzonen. Und so hat Entwickler Cauldron dem Spiel den letzten Pluspunkt geraubt. Was wir nun also vor uns haben ist ein uninspirierter und fast schon karg wirkender Ego Shooter, der seinen Platz zwischen all den Top Spielen sucht.
Das Spiel beginnt in einer kleinen Stadt und eure Aufgabe ist es, die Rebellen niederzustrecken. Für wen ihr arbeitet oder gegen wen ihr kämpft wird meist nur im kurzen Text-Intro thematisiert, Hauptaufgabe ist aber eigentlich nur die Auslöschung sämtlichen Lebens. Genau deshalb müsst ihr euch vor Spielbeginn für einen Waffensatz entscheiden, den ihr selber zusammenstellen dürft. Von der AK47 bis hin zu deutschen Sturmgewehren, Schrotflinten und Granaten ist so ziemlich alles dabei was man sich wünschen kann. Ausbalanciert sind die Meinungsverstärker indes sehr schlecht. Die AK47 ist von Anfang bis Ende die beste Entscheidung die ihr treffen könnt, da sie bei Payback nicht nur ungemein zielgenau ist (auch auf große Distanzen), sondern ihr auch stets genug Munition findet. Da jeder Terrorist mit dieser unkomplizierten Waffe "arbeitet", ist es nicht schwer stets genug Patronen zusammen zu raufen. Das fällt bei den exotischeren Gewehren deutlich schwerer.
Kaum im Level angekommen, weist euch ein kleiner und simpler Radar den Weg zum nächsten Ziel. Sollte das mal nicht eine Ansammlung von Gegnern sein, müsst ihr mit dem B Knopf irgendwelche Objekte zerstören oder aktivieren. Keine Angst also, das Hirn darf tatsächlich komplett ausgeschaltet bleiben. Marschiert also durch die unterschiedlichen Level, feuert auf zahlreiche Gegner und sucht euch ab und an auch mal Deckung. Die drei Schwierigkeitsgrade geben Neulingen einen guten Einstieg, fordern aber auch Profis - vor allem weil die Gegner einen so gut wie jedes mal mit Projektilen eindecken, bevor man diese überhaupt entdeckt hat.
Auch die Steuerung ist zu keiner Zeit wirklich gelungen, flüssige, schnelle oder sehr exakte Bewegungen sind kaum möglich. Stattdessen werft ihr Granaten (was selten so wenig Spaß gemacht hat), bemannt stationäre Geschütze und plagt euch mit dem strunzdummen Feindvolk. Taktik oder Abwechslung? Fehlanzeige, oft spawnen die Gegner auch noch aus dem Nichts, überraschen euch also auch mal in bereits gesäuberten Abschnitten. Viel zu tun gibt es bei Soldier of Fortune übrigens nicht. Wer brav die einzelnen Wegpunkte abgeht erreicht stets das Ziel, achtet dabei nur stets auf eure Gesundheit und darauf, dass ihr alles und jeden eliminiert, der sich euch in den Weg stellt.
Ja, richtig erkannt, Soldier of Fortune ist kein meisterliches Spiel, versucht viel mehr euch irgendwie bei der Stange zu halten. Cauldron schafft das aber nicht wirklich, denn die bislang aufgezählten Makel sind nicht die einzigen Dinge die euch irritieren oder stören. So gibt es regelmäßig "Boss" Fights, bei denen ihr unzählige Magazine auf eine Einzelperson entladet. Wie dämlich das aussieht kann sich hoffentlich jeder vorstellen, wenn nicht solltet ihr das Spiel mal ausleihen und es belächeln. Das kann man auch mit der KI tun, denn die Feinde rennen gerne mal an euch vorbei, schießen nicht auf euch und folgen dem simplen Prinzip: "Spieler erreicht Punkt A, alle Zeichen auf Angriff". Damit haut man 2007/08 aber keinen Zocker mehr vom Hocker. Obendrein ist Payback linear, unkreativ und man merkt nicht wenn man getroffen wird. Klar, der Bildschirm verfärbt sich, gerade Gegner mit Schrotflinten, herumfliegende Granaten oder Raketenwerfer sorgen aber für Frust.
Warum das Spiel dennoch satte 04 Punkte kassiert ist schnell gesagt: Den Kopf ausschalten macht zwischendurch auch mal Spaß. Schnappt euch also ein paar dicke Wummen, zerfetzte eure Gegner in einem wahren Blutrausch, rennt ohne großartig nachzudenken von A nach B und genießt die trashige Atmosphäre.
[u]Mehrspieler_[/u]
Wie ihr weiter unten lesen könnt, muss man den Mehrspieler allein schon für die meisten Erfolge spielen. Das scheint die Zocker dieser Welt aber nicht zu interessieren, denn es ist gar nicht so leicht ein Spiel zu finden. Man ist also genötigt selber eins aufzumachen. Hat man das getan, kann man sich Kaffee kochen, ein Brötchen schmieren oder einen Testbericht schreiben, denn es dauert mehrere Minuten, bis sich überhaupt mal eine Person in eure Lobby verirrt. Zur Auswahl stehen übrigens normale Player- oder Ranglistenspiele, bei denen ihr euch in einigen wenigen Modi versucht die Köpfe vom Hals zu ballern. Das ist ebenso ruckelig wie im Singleplayer und wirkt stark veraltet - zumal das Gameplay sich nicht wirklich verbessert.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Ja, vielen Dank auch. Das Spiel ist schon nicht besonders genial, da geben euch die Erfolge zum Schluss noch was auf den Deckel. Spielt das Spiel komplett auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durch, gerne auch ohne dabei zu sterben (welche dämlicher Unsinn!) und kämpft für knapp 30 der 49 Erfolge im Multiplayer - zumeist Rangliste. So kann man zwar die 1000 Punkte erreichen, das ist aber unkomfortabel, zeitraubend, nicht motivierend und wird wohl nur von absolut beinharten SoF gemeistert, die obendrein auch sonst nichts zu spielen haben.