Wie bekannt wurde, hat Activision Blizzard Inc. weitere Schritte unternommen, um den Einfluss auf die ehemals autonome Division Blizzard Entertainment zu verstärken. Das Studio Vicarious Visions gehört fortan zu Blizzard Entertainment und wird sich entsprechend auch um die Traditionsmarken des amerikanischen Herstellers kümmern. Bis anhin war Vicarious Visions Teil von Activision und hatte sich unter anderem mit der Entwicklung von Crash Bandicoot N. Sane Trilogy und Tony Hawk's Pro Skater 1+2 beschäftigt. Anstatt sich mit eigenen Games zu beschäftigen, hat sich Vicarious Visions seit dem letzten Jahr mit dem geplanten Remake von Diablo II beschäftigt.
Dieses Remake war bis im vergangenen Jahr bei Blizzard's internem Team 1 in Entwicklung. Das Team war in der Vergangenheit für Games wie Heroes of the Storm, StarCraft II und StarCraft: Remake zuständig. In Ungnade gefallen war das Team aber spätestens mit dem Release von WarCraft III: Reforged. Internen Dokumenten zufolge war das Scheitern des Remakes des RTS-Klassiker vor allem auf den finanziellen Druck des Managements zurückzuführen. Bereits Ende 2018 hat Blizzard zudem den Support für Heroes of the Storm weitestgehend eingestellt und Ende 2020 wurde auch verkündet, dass keine größeren StarCraft II Patches mehr folgen werden.
Am 15. Oktober 2020 wurden die Mitarbeiter des Teams über die Neuorganisation der Division aufgeklärt. Mitarbeiter wurden aufgefordert, sich auf Stellen in anderen Teams von Blizzard Entertainment zu bewerben. Die Mitarbeiter, für die keine neue Stelle gefunden wurden, wurden entlassen. Einige dieser Veteranen des Studios fanden aber eine neue Rolle bei den neu gegründeten Studios Frost Giant Inc., das Studio des ehemaligen Production Directors von StarCraft II, und DreamHaven Inc., gegründet von Blizzard Co-Gründer Mike Morhaime.
Auch die neusten Entwicklungen innerhalb des Studios werden als Signal gewertet, dass Activision dem ehemals autonomen Studio immer weniger Freiheiten gewährt. Gemäß Aussagen von Blizzard-nahen Quellen wurden so beispielsweise auch Ideen für neue Echtzeitstrategiespielen gesammelt, die jedoch vom Mutterkonzern abgelehnt wurden.