Auf den ersten Blick wirkt Spec Ops: The Line wie ein durchschnittlicher 08/15 3rd Person Shooter der heutigen Zeit: Amerikanische Soldaten kämpfen in einer nahöstlichen Stadt gegen Terroristen mit mehr oder weniger realistischen Waffen.
Es ist nicht verwunderlich wenn der eine oder andere da bereits gelangweilt in eine andere Richtung blickt.
Doch möglicherweise tut man dem Spiel damit Unrecht:
Die deutschen Yager Studios wollen mit ihrem Spiel kein weiteres Call of Duty auf den Markt bringen und versuchen Hurra-Patriotismus gegen moralische Entscheidungen und eine ergreifende Story zu tauschen.
Krieg, so Michael Kempson von Yager, verdient es so behandelt zu werden: Mit Demut und mit Verständnis.
Man wolle die Geschichten der Menschen erzählen und was Krieg diesen Menschen antue. Es sei an der Zeit das Spiele damit anfangen, gerade im Militärgenre
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I think warfare deserves to be treated like that. If you're going to go there, treat it with a bit of humility and understanding. And that's what we want to bring to the genre - these human stories about what war does to different people. We think it's a good time for games to start doing that, particularly in the military space[/quote]
Spec Ops spielt in Dubai welches von gewaltigen Sandstürmen zerstört wird, mitten drin befindet sich das 33. Bataillon der US-Army, angeführt von Colonel John Konrad.
Nach 6 Monaten entsenden die Amerikaner ein kleines Aufklärungsteam um zu klären wie die Lage in Dubai ist und was mit ihren Männern geschehen ist.
Als Spieler übernimmt man die Kontrolle des Anführers dieser Truppe und muss feststellen, dass das 33. Bataillon nicht nur überlebt hat sondern auch die Kontrolle über die zerstörte Stadt übernommen und ein Terrorregime errichtet hat.
Folter und Mord, auch an den eigenen Leuten, ist keine Seltenheit und auf dem höchsten Gebäude Dubais tront Konrad selbst und verbrennt Leute schonmal bei lebendigem Leibe mit Phosphorus.
Ziel des Spiels ist das dann schließlich zu Konrad vorzustoßen , dazwischen will einen Yager aber immer wieder mit moralischen Dilemmas konfrontieren.
So stolpert man als Spieler beispielsweise in eine Hinrichtungsszene bei der Scharfschützen auf zwei gefesselte Männer zielen: Der eine ein Zivilist der Wasser gestohlen hat, der andere ein Soldat des 33. der den Zivilisten verhaften sollte, dabei aber seine Familie getötet hat.
Das Spiel stellt einen nun vor die Wahl: Wer soll leben, wer soll sterben? Oder soll man einfach fliehen und die Männer ihrem Schicksal überlassen? Alternativ könnte man auch ihre Fesseln durchschiessen oder die Scharfschützen angreifen.
Die Qual der Wahl werdet ihr noch dieses Jahr haben, denn Spec Ops soll noch im ersten Quartal 2012 für Xbox 360, PS3 und PC erscheinen. Ob Yager also ihre großen Versprechen halten können oder ob sich Spec ops nur als weiterer Militärshooter entpuppt werden wir vermutlich bald sehen.
Zum Abschluss nochmal ein älterer Trailer zum Spiel
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