Dies Woche wurde bekannt, dass die amerikanische FTC Klage gegen die Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft einreichen möchte.
Der Klage muss jedoch noch vor Gericht stattgegeben werden. Diesbezüglich brachte die FTC Ihre Argumente in einer Stellungnahme vor. Microsoft hatte sich in den Tagen zuvor schon klar geäußert, dass man sich hier auf ein Gerichtsverfahren vorbereitet hat. Der größte Zankapfel ist die Spielereihe Call of Duty.
Die FTC gab hier verschiedene Gründe an. Das mitunter wichtigste Argument hierbei war, dass Microsoft angeblich die EU-Regulierungsbehörden zuvor bei der Zenimax Übernahme in die Irre geführt haben soll. Laut der FTC gab Microsoft der EU gegenüber zuvor an, sie würden die Spiele Starfield und Redfall auch für andere Plattformen veröffentlichen. Als die Übernahme dann durch war, soll Microsoft sein Versprechen gebrochen haben und die genannten Titel nun exklusiv auf den eigenen Plattformen veröffentlichen.
Siehe die offizielle Argumentation der FTC: FTC
Weitere Gründe, welche die FTC als Grund für Ihre Klage nennt, stützen sich zum Teil auf diese Behauptung. So würde Microsofts Verhalten gegenüber der EU zur ZeniMax Übernahme beweisen, dass man Microsoft nicht trauen könne. Microsoft könnte somit weitere Spiele von Wettbewerbern fernhalten.
Diese weiteren "Gründe" der FTC wurden bereits von mehreren Analysten als unbedeutend bewertet, da es keine Fakten oder Tatsachen sind sondern nur Mutmaßungen ohne Tatbestand. Microsoft hatte sich auch nach der Übernahme an vertragliche Vereinbarungen gehalten. So erschienen Deathloop und Ghostwire Tokyo weiterhin zeitexklusiv für die Playstation 5 und bereits erschienene Spiele auf anderen Plattformen sind auf diesen weiterhin erhältlich. Einige Analysten haben daher bereits mitgeteilt, dass man keine Bedenken habe, dass die Übernahme letztendlich erfolgreich verlaufen wird.
Microsoft hat erst kürzlich Vereinbarungen mit Nintendo und Valve (Steam Plattform) getroffen und zugesagt, dass im Falle der erfolgreichen Übernahme von Activision Blizzard vor allem Call of Duty für die genannten Konkurrenten für mindestens 10 Jahre erscheinen wird. Sony erhielt von Microsoft das gleiche Angebot vorgelegt, aber hatte dieses nicht angenommen.
Nun schaltet sich die EU-Aufsichtsbehörde ein. Laut dieser hat Microsoft keineswegs die EU getäuscht.
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Weiter heißt es:
„Microsoft hat sich gegenüber den EU-Behörden nicht dazu verpflichtet, nach der Übernahme von ZeniMax Media keine Xbox-exklusiven Inhalte zu veröffentlichen“
„Die Kommission hat die Microsoft/ZeniMax-Transaktion ohne Auflagen genehmigt, da sie zu dem Schluss gekommen ist, dass die Transaktion keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt“
„Das Fehlen wettbewerbsrechtlicher Bedenken beruhte nicht auf Aussagen von Microsoft über die künftige Vertriebsstrategie für die Spiele von ZeniMax“.
Auch waren die EU-Behörden der Meinung, dass im Fall, dass Microsoft den Zugang zu den Spielen von ZeniMax einschränken würde, es keine wirklichen Auswirkungen auf den Wettbewerb haben würde.