Gestrandet! Ein Gamer auf ner einsamen Insel

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EPISODE 1: DIE BURNOUT-PROPHYLAXE

Endloser Sonnenschein, schneeweiße Strände und kristallklares Wasser. Die Malediven gelten nicht ohne Grund für viele Menschen als das Synonym für ein Paradies auf Erden. Ein Erfahrungsbericht aus der Sicht eines überarbeiten Gamers, zusammen mit seiner Freundin mitten im indischen Ozean.

 
München, 1.März 2022    
 
Fast 2 Wochen Urlaub auf einer kleinen Insel, eine große Suite auf dem Wasser mit direktem Zugang zum Meer über die Terrasse. Ein Traum, auf den wir viele Monate lang hin gefiebert hatten. Dieser Urlaub ließ unsere Urlaubskasse so richtig bluten, aber wir waren beide gnadenlos überarbeitet und kurz vor dem Burnout, also „Shut up and take my money, freundlicher Reisebüromitarbeiter"
 
Nach vielen Wochen der Vorbereitungen, zwei negativen PCR-Tests für viel zu viel Geld sowie einer hanebüchenen und in meinen Augen viel zu bürokratischen Registratur beim Gesundheitsministerium der Malediven, ging es gleich am Morgen um 8 Uhr los. Es war unser erster Flug seit 2 Jahren und für mich der erste Langstreckenflug überhaupt. Uns erwartete ein Flug von knapp 5 Stunden mit Qatar Airlines nach Doha, anschließend ging es nach kurzem Aufenthalt per Anschlussflug in Richtung Malé, der Hauptstadt der Malediven, weiter. Für die lange Reise hatteich mein iPad Pro dabei und spielte ständig Mini Motorways, welches von den Machern von Mini Metro stammt. Wenn man nach einer Zeit das Spielprinzip verstanden hat, macht es wie sein Vorgänger unheimlich süchtig. Blöderweise handelt es sich dabei um einen Apple Arcade Titel und ich habe ehrlich gesagt nicht vor, extra deswegen den Dienst nach dem Ablaufen des Gratis-Zeitraums zu abonnieren.
 
 
Malé, 2.März 2022   
 
Pi mal Daumen waren wir jetzt bei insgesamt knapp 12 Stunden reiner Flugzeit, dazu kommen noch 2 Stunden Anreise mit der (ausnahmsweise mal pünktlichen) Deutschen Bahn, knapp 4 Stunden warten aufs Boarding und 4 Stunden Zeitverschiebung. Also insgesamt ein sehr langer Tag für uns, aber das Essen und die Bordunterhaltung bei Qatar waren eine willkommene Ablenkung. 
  
 
 Wie zum Teufel konnte Parks and Recreation so unbemerkt an mir vorbeigehen?     
 
Die Serie rund um das Grünflächenamt der fiktiven Stadt Pawnee war Teil der Bordunterhaltung während des Flugs von Doha nach Malé. Auch wenn letztlich nur 5 Folge verfügbar waren, hat mich die Serie irgendwie schon hart getriggert. Gut, es ist auch vom selben Autorenteam wie Brooklyn Nine-Nine und dementsprechend genau meine Art von Humor.Trotz aller Bedenken hatte ich es, nach meinem „Serien-Marathon“ und einer ziemlich heftig geschnittenen Version von Goldeneye 007, sogar irgendwie geschafft, im Flugzeug ein bisschen zu Schlaf zu finden. Ich fühlte mich weniger gerädert als erwartet, aber ich schwitzte, ab dem Moment als wir das Flugzeug verlassen haben, wie ein Schwein. Fast 25 °C Temperaturunterschied zu Deutschland fühlten sich doch wärmer als gedacht an, und so dauerte es ganze 3 Minuten, bis ich mir fast schon panisch den wintergerechten Pullover vom Körper riss. 
 
Ich möchte auch direkt ein paar Worte zu den Flughäfen loswerden: 
 
Franz-Josef Strauß München ist so altbacken, wie ich ihn in Erinnerung habe; auch ohne Transrapid, der wohl nichts ändern würde. Der Hamad International Airport in Doha ist im Vergleich dazu pure Science-Fiction, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass beim Bau konsequent auf Kosten und Menschenrechte gepfiffen wurde. Der Flughafen ist so riesig, dass dort eine automatisierte Hochbahn die einzelnen Gates anfährt; was echt praktisch ist, wenn man es etwas eiliger hat und die ganze Bauart des Gebäudes eher einer Messestadt ähnelt. Der Velana International Airport dagegen entspricht dem, was man von einem Flughafen in einem Entwicklungsland erwarten sollte; eigentlich viel zu klein für das ganze Passagieraufkommen, an allen Stellen veraltet, hat weniger Fenster und Türen als einem als Europäer lieb ist und „overcrowded as fuck“. Die Maskenpflicht und der Mindestabstand vor Ort wurden eher sporadisch eingehalten, was irgendwie auch gar nicht von den Behörden durchgesetzt oder sonst geahndet wurde. Aber immerhin lassen die Malediven keinen ungeimpften Touristen ins Land, was sich in dem Moment zumindest zum Teil „sicher“ anfühlte. Kleiner Pro-Tipp für alle Interessierten, welche die Malediven einmal besuchen wollen: Kauft euch unbedingt vernünftige Schwimmschuhe mit dicker Sohle. Zwar sind die Malediven für ihre feinen, weißen Sandstrände bekannt, aber auf der anderen Seite liegen hier so viele große scharfkantige abgestorbene Korallen rum und es dauert echt eine Ewigkeit, bis das Meer daraus den feinen, weltbekannten weißen Sand schleift.Ansonsten ist es natürlich cool, in einem Haus auf dem Meer zu wohnen, inklusive Guckloch am Boden, um die vielen Fische beobachten zu können. Nicht so geil ist, wenn direkt unter dem Haus Seeigel sowie Löwenfische eingezogen sind, deren Gift absolut unfreundlich für den menschlichen Körper ist. Sowas ist echt ungesund, also geizt da bitte nicht bei der Schutzausrüstung, besonders wenn kleine Kinder dabei sind! 
 
Kanuhuraa Dhonveli, 6.März 2022   
 
Es war unser vierter Urlaubstag und mein Geburtstag. Natürlich hatten wir die starke Sonneneinstrahlung auch beim Schnorcheln vollkommen unterschätzt, mit den zu erwartenden Ergebnissen. Wir hatten uns bereits den zweiten starken Sonnenbrand eingefangen, weswegen der strandfreie Tag in unserer Suite unseren Körpern recht gutgetan hat. Zumindest ich selbst bin jetzt nicht unbedingt der hellste Hauttyp, aber es war absoluter Wahnsinn, wie wir aussahen. In den ersten vier Tagen hatten wir es irgendwie auch geschafft, gleich zweimal den Arzt des Resorts zu konsultieren.Mein rechtes Ohr war nach dem Schnorcheln zu und blieb es auch für eine ganze Weile, und meine Freundin schnitt sich in unserem Badezimmer an einem kaputten Glas erstmal schön den Finger auf. 
 
Wie gesagt, wir waren erst den vierten Tag hier 
 
Was gibt es sonst noch Spannendes zu berichten? An der untersten Stufe der Leiter, die von unserer Terrasse ins Meer führt, hatte sich ein Seeigel niedergelassen. Wir gaben ihm spontan den Namen „Ingo“ und hielten respektvollen Abstand. Ansonsten lief der Urlaub bisher absolut traumhaft ab, auch wenn mir das Geburtstagsständchen der Ressortmitarbeiter beim Abendessen sichtlich unangenehm war. Das Essen war top, die Drinks richtig mächtig (Banana Cooler und Dhonveli Punch beschde, auch wenn sie fett machen).Die Leute hier waren absolut zuvorkommend und wirkten auf eine griesgrämige alte Kartoffel wie mich schon fast unangenehm. Hier merkte man bereits nach einigen Tagen, wie wenig Probleme wir eigentlich in Europa, speziell in Deutschland, haben und dass man wirklich mit Freundlichkeit und Offenheit gegenüber anderen so viel bewegen könnte. Diese Erfahrung hier war schon sehr prägend und wir werden versuchen, einiges daraus zu machen. Da wir an meinem Ehrentag, wie geschildert, durch unsere Sonnenbrände den ganzen Tag mehr oder weniger in unserer Suite „gefangen“ waren, dachte ich mir, ich könnte mal den ganzen Backlog meiner Nintendo Switch durchgehen. Also all die Spiele, die man mal angefangen hat, aber aus irgendwelchen Gründen nie beendet hat. Rückblickend war es damals vielleicht nicht die beste Idee, meiner Freundin mit Animal Crossing mein Hobby schmackhaft zu machen. Sie, die bereits in der ersten GTA V Mission an der Steuerung scheitert oder in Fallout 4 im Prolog gemütlich im Haus herumschlendert, während draußen die Sirenen den nahenden 3.Weltkrieg ankündigen.  Aber sie liebt abgöttisch Animal Crossing und ich peile das Spiel nicht. „Wegen Melinda!“, meinte sie. Und sie müsse mal wieder das Unkraut von der Insel entfernen… „Der Kredit, der Kredit muss noch abgezahlt werden und ganz wichtig ist die Sauberkeitskeitsverordnung!“ 
 
Meine Freundin hatte nie wirklich ein Interesse an Videospielen, selbst als Kind nicht, und umso erstaunlicher ist es, dass Nintendo selbst sie als Nichtspielerin für sowas begeistern kann.Ich habe keine Ahnung, was sie auf ihrer Insel so treibt und will es irgendwie auch nicht wissen.Ich kann mit dem ganzen Franchise absolut nichts anfangen und werde Animal Crossing: New Horizon keine einzige Minute meiner Zeit schenken, alleine schon aus Gründen des Selbstschutzes.Aber ich hege große Sympathien für Tom Nook, eine Spielfigur bei der ich mir immer noch nicht sicher bin, ob es sich um einen Verbündeten oder letztlich sogar um den Endgegner von Animal Crossing selbst handelt.Das kleine, windige Wiesel schafft es immer, meine Freundin in eine weitere diabolische Schuldenfalle zu locken und lächelt dabei noch so selig vor sich hin. Kaum ist die eine Baustelle wieder abgezahlt, kommt schon wieder das nächste Finanzloch, dass natürlich von ihr gestopft werden muss, ein wahrer Teufelskreis.Umso erstaunlicher ist, dass Nintendo sich gegen Lootboxen oder Ähnliches im Spiel entschieden hat.    
 
Die Firma könnte sich so dumm und dämlich daran verdienen…  
 
Kanuhuraa Dhonveli, 7.März 2022    
 
Nachdem wir uns an meinem Geburtstag zugegeben etwas überfressen hatten, gingen wir den heutigen Tag etwas langsamer an. Nur ein relativ leichtes Frühstück, danach ein kurzes Billardspiel bei der benachbarten Bar und anschließend ein kleiner Abstecher zum Souvenir-Shop des Ressorts, denn schließlich erwarteten unsere Familien und Freunde das eine oder andere Mitbringsel aus dem Urlaub. Auch wenn dort die Preise für westliche Produkte nicht unbedingt günstig waren, z.B. eine Dose Pringles Chips, importiert aus Malaysia, für knackige 7,50 US-Dollar.Auf der anderen Seite waren handgefertigte Souvenirs aus Palmenholz für deutsche Verhältnisse fast schon spottbillig. Für knapp 80 US-Dollar wechselten 2 große Holzvasen, 2 Magnete in Form einer Schildkröte, 8 Postkarten und die dazugehörigen Briefmarken ihren Besitzer. Glücklich, aber mit leichterer Brieftasche, ging es anschließend weiter, denn schließlich war ein kleines Mysterium zu klären: 
  
 
Was für ein dummes Vieh macht da jeden Morgen diesen lauten Krach?!   
 
Wir hatten schnell herausgefunden, dass die heimische Fledermauspopulation der Insel bei der Nahrungssuche wohl öfters Streitereien untereinander hatte, was allerdings nur am Abend der Fall und eher ein Gemotze war. Der Krach jeden Morgen klang eher wie ein Kuckuck, aber so nah am Äquator? Wir konnten es zu dem Zeitpunkt nicht ausschließen, schließlich standen zwei Tagen zuvor zwei ausgewachsene Störche plötzlich auf unserer Terrasse. Es dauerte nicht lange, bis wir den gesuchten Übeltäter entdeckten, ein sogenannter Indischer Koel. Dieser sympathische, kleine Kerl mit erstaunlich lautem Organ, welcher tatsächlich ein Mitglied der Kuckuck-Familie ist, plärrte stolz von der Palme über uns herum. Zu seinem Glück war er zu weit oben im Baum, dass ich ihn ruhigstellen…ähhh… streicheln konnte.
 
 Am heutigen Tag wollte ich mal wieder eine Runde Super Mario 3D Allstars spielen. Bei der Ankündigung damals habe ich mich extrem über die 3 Titel gefreut und natürlich (der künstlichen Limitierung seitens Nintendo geschuldet) gleich bei Amazon zugegriffen. Denn schließlich beinhaltet die Sammlung nicht nur die grandiosen Klassiker Super Mario 64 und Super Mario Galaxy, sondern auch Super Mario Sunshine, einen Titel den ich zu Game Cube Zeiten aus irgendwelchen Gründen komplett ignoriert hatte. Aber dem ganzen retrospektiven Anhimmeln, wie geil doch früher alles gewesen war, fiel mir bereits nach ein paar Minuten wieder ein, warum ich Super Mario 3D Allstars nie wirklich weitergespielt hatte. Super Mario 64 ist zwar seiner NSO-Variante absolut überlegen, aber welches verkorkste Genie ist bei Nintendo zu der grandiosen Erkenntnis gekommen, dass ein 4:3 Format bei dem Spiel auf einem 16:9 Bildschirm zeitgemäß ist? Ich verstehe, dass Nintendo bei Portierung alter Titel ein möglichst authentisches Erlebnis wie auf originaler Hardware ermöglichen will, aber was zur Hölle? Aber auf der anderen Seite spendierte man Super Mario Sunshine, als ursprünglich in 4:3 laufender Titel, das 16:9 Format. Vollkommen inkonsequent und wir ignorieren auch ganz schnell, dass ein mittlerweile von Nintendo gerichtlich untersagter, inoffizieller PC-Port von Super Mario 64 sowohl 16:9, Raytracing und eine Auflösung bis zu 8K unterstützt, aber das habt ihr nicht von mir.
 
Am meisten Spaß hatte ich von den 3 Titeln mit dem guten alten Super Mario Galaxy. Das Spiel war neben Zelda, Super Smash Bros Brawl und natürlich Wii Sports der beste Grund, um sich für teuer Geld eine Nintendo Wii zu holen. Wenn man überhaupt eine im freien Verkauf finden konnte wohlgemerkt, die Älteren werden sich sicher noch erinnern. Ein zeitloser Klassiker, auch wenn ich persönlich das Spiel im Handheld-Modus von der Steuerung her deutlich anstrengender empfinde als mit Bewegungssteuerung. Bei Super Mario Sunshine hatte ich nach ein paar Stunden immer noch nicht verstanden, um was es eigentlich geht und wollte es irgendwie auch nicht wissen. Es war schlicht vollkommen langweilig und es gab keinen Grund für mich, das Spiel irgendwie fortzusetzen. Vielleicht war Super Mario Odyssey spielerisch auch einfach zu brachial, aber Sunshine kann man meiner Meinung nach echt auslassen. 
 
 
TO BE CONCLUDED...
 
 
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