Ein ziemlich großer Bam ging gestern durch die Gamingszene als Microsoft verkündet hat, dass sie bis zum Ende ihres Fiskaljahres im Juni 2023 Activision/Blizzard aufkaufen werden.
Nicht nur, dass der Publisher einige der größten Gamingmarken der Welt aufweist wie Call of Duty, Warcraft, Candy Crush, Tony Hawk, Diablo, Overwatch, Spyro, Hearthstone, Guitar Hero, Crash Bandicoot, StarCraft und andere, sondern auch die schiere Größe der finanziellen Transaktion lässt einen vom Stuhl fallen:
Microsoft wird ungefähr $70.000.000.000 Dollar für Activision/Blizzard auf den Tisch legen. Manch einer fragt sich, ob sich so ein Kauf überhaupt lohnt und rechnet. Da gibt es die schwammig nicht direkt taxierbare Ebene der IPs, die dieser Kauf mit sich bringt, der für sich alleine schon in Zukunft Milliarden einbringen wird, wenn man sich die bisherigen Verkaufszahlen von Activision/Blizzard Titeln anschaut. So hatte Activision 119 Millionen monatlich aktive Nutzer, die Blizzardsparte wuchs dank Diablo II: Resurrected um 20% und konnte selbst auch noch einmal 26 Millionen aktive Nutzer aufweisen. Die Mobilesparte mit King (Candy Crush, etc.) wuchs im dritten Quartal 2021 um 22% - alles in allem sehr solide Zahlen und ein gesundes Wachstum, das sich Microsoft hier einverleibt.
Aber wenn einem das nicht reicht, sollte man sich Microsofts Gamepass genauer anschauen:
Der Gamepass hat momentan 25 Millionen Abonnenten
Der Gamepass ist ein Spieleaboservice, mit dem man für eine monatliche Gebühr zwischen $10-$15 Dollar jedes Spiel , das in diesem Pass enthalten ist für die Laufzeit des Abos spielen kann. Laut Microsoft sind über 100 Titel im Abo enthalten, und XBOX Game Studios Titel werden am selben Tag mit der regulären Veröffentlichung in das Abo aufgenommen.
Wenn wir einen kleinen Überschlag machen und annehmen, dass jeder dieser 25 Millionen Abonnenten das ganze Jahr das Abo behält, dann kann man als Mischkalkulation auf sagen wir 150$ pro Nase und pro Jahr kommen. Für alle 25 Millionen sind das etwa 3,75 Milliarden Dollar die Microsoft nur mit dem Gamepass Service pro Jahr erzielen kann. Vor Kosten und vor Steuern. Wenn wir bei dieser einfachen Rechnung bleiben und weiterhin annehmen, dass zukünftig alle Activision/Blizzard Spiele im Gamepass auftauchen werden, wird dieser Service seine Nutzerzahlen signifikant steigern können. Zusammen mit den regulären Verkäufen von Activision/Blizzards Titeln ist der Kauf des Publishers in wenigen Jahren gestemmt.
Somit ist dieser Kauf, auch wenn er so mega-teuer erscheint, ein vernünftiger Schachzug gewesen.
Sony hat hier definitiv das Nachsehen.
