GamesCom´10: Spec Ops: The Line

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Sushi
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Hochhäuser, Luxus, Sand und Leichen!

 
Spec Ops: The Line
 
Seit dem ersten Trailer auf der E3 2009 wurde es relativ ruhig um Take Two´s neusten Shooter, der derzeit, man höre und staune, bei YAGER in Berlin entwickelt wird. Auf der Gamescom zeigte man uns nun endlich eine fortgeschrittene Version des 3rd-Person-Shooters, die durchaus zu gefallen wusste. Die aufreibende Geschichte von Spec Ops: The Line spielt inmitten der verwüsteten Pracht von Dubai. Den einstigen Spielplatz der Superreichen hat die Natur wieder an sich gerissen und im fürchterlichsten Sandsturm aller Zeiten begraben. Ihr schlüpft in die Rolle von Captain Martin Walker, dem Anführer eines Delta Force-Eliteteams, das den Auftrag hat, die gefährliche Region zu infiltrieren und U.S. Army Colonel John Konrad nach Hause zu holen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft wird deutlich, dass dies kein Spaziergang wird.
 
 
Laut Corie Davis, Lead Designer von Spec Ops: The Line, legt man bei der Entwicklung großen Wert auf eine erwachsene, brutale und verstörende Atmosphäre. Ein Ziel, dass die Entwickler unserer Meinung nach bereits in dieser frühen Vorabversion erreicht haben. In der uns gezeigten Mission kämpften sich Walker und sein Squad durch die vom Sand völlig verschütteten Straßen Dubais und stießen immer wieder auf völlig entstelle Leichen oder dutzende an Laternen aufgehängter Soldaten. Wer das getan hat und warum? Das weiß weder unser Squad noch wir. Der dramatische, beklemmende Soundtrack unterstreicht zudem gekonnt das Gefühl, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Auch in den zahlreichen Feuergefechten im Gears of War-Stil (Deckung suchen, schießen, Deckung wechseln, schießen) wird nicht zimperlich mit der roten Suppe umgegangen. Die Gegner verhalten sich schon jetzt recht intelligent, suchen Deckung oder flankieren euch von anderen Seiten. Einen besonders großen Unterschied oder gar ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Shootern wollte uns jedoch auf den ersten Blick nicht auffallen. Das Gegnerdesign ist nicht besonders originell. Habt ihr es Anfangs nur mit mehr oder weniger harmlosen Rebellebkämpfern mit Kalaschnikovs und Granaten zu tun, stellen sich euch später ausgebildete Spezialeinheiten in den Weg, die wesentlich besser ausgerüstet sind und taktischer Vorgehen. Ihr müsst die ganze Arbeit jedoch nicht allein tun. Euer Squad hört auf einfache Befehle und kann auf diese Weise für euch gezielt Stellungen ausschalten oder einen bestimmten Gegner aufs Korn nehmen. Ein komplexes Befehlssystem wie bei Rainbow Six braucht ihr aber nicht erwarten – wer lieber allein kämpfen möchte, kann dies tun. Die Kameraden verhalten sich auch ohne euer Zutun intelligent.
 
Ein wichtiges Element in Spec Ops ist der Einsatz des allgegenwärtigen Sandes. Ihr könnt beispielsweise Mauern zum Einsturz bringen und in einem netten grafischen Effekt die dahinter liegenden Sandmassen eure Gegner begraben lassen. Diese Möglichkeit wird es jedoch nicht stets und ständig, sondern hauptsächlich an speziellen, dafür gedachten Punkten geben. Von Zeit zu Zeit kämpft ihr auch in gewaltigen Sandstürmen, welche die Landschaft permanent verändern und so euch oder euren Gegnern immer wieder neue Deckungsmöglichkeiten eröffnen.
 
 
Um die Story etwas aufzumöbeln, ließen sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen: Im Verlauf eurer Reise werdet ihr immer wieder schwere Entscheidungen zu treffen haben, in denen ihr notwendige Maßnahmen gegen moralische Verantwortung abwägen müsst. Eure Entscheidung wirkt sich dann allerdings nicht nur auf die aktuelle Situation aus, sondern wird auch euer Team und deren Haltung zu euch und sogar den weiteren Story-Verlauf beeinflussen. In einer uns gezeigten Szene haben Soldaten eine unschuldige Frau bedroht, um einen Gefangenen zum reden zu bringen. Entweder greift ihr in die Szene ein, versucht die Frau zu retten und riskiert einen Schusswechsel, in dem noch mehr Menschen umkommen oder ihr wartet ab, was passiert – eure Entscheidung.
 
Optisch hinterließ Spec Ops bereits jetzt einen sehr ordentlichen Eindruck. Die detailliert modellierten Charaktermodelle sind flüssig animiert und das Endzeitszenario eines total zerstörten Dubai wurde hervorragend und überzeugend eingefangen. Durch den ständigen Wechsel von Beleuchtung, Sandfarben und Schauplätzen scheint, zumindest was die uns gezeigte Version betraf, auch für optische Abwechslung gesorgt zu sein. Dubais kühne, luxuriöse Architektur ist trotz der Bedrohung durch die allgegenwärtigen Sandstürme immer noch eindrucksvoll präsent. Opulent ausgestattete Innenräume stehen in krassem Gegensatz zu den schwindelerregenden Höhen und der massiven Zerstörung außerhalb der extravaganten Gebäude.
 
Neben dem Singleplayer wird Spec Ops auch über einen Online-Koop-Modus und eine Multiplayer verfügen, der laut Entwickler keine Wünsche offen lassen wird. Eine entsprechende Beta soll noch in diesem Jahr auf Xbox Live starten.
 
Fazit:
 
Das Shooter-Rad wird Spec Ops nicht neu erfinden. Dafür ist die Geschichte der einsamen Spezialeinheit, die sich hinter feindlichen Linien durschlagen muss, doch zu abgelutscht. Fans realistischer Militärshooter mit Horror-Touch sollten sich „Spec Ops: The Line“ dennoch definitiv vormerken. Die Story klingt interessant und das unverbrauchte Setting mit dem dynamischen Einsatz des Sandes hat Platz für viele gute Ideen.
 
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