Patapon 2 - Review

Patapon 2

Bild hier droppen

Review
PSP
13
 
Patapon 2
 
Das Leben kann so unfair sein: da haben die Patapons in ihrem ersten Abenteuer alle Unwegsamkeiten tapfer überstanden und stachen mit einem Schiff in Richtung Erdende in See, doch das gelobte Land sollte noch lange nicht in Sicht kommen. Ein riesiges Seeungeheuer zerstörte alle Hoffnungen und verwandelte das einstmals prachtvolle Segelschiff in einen Haufen Feuerholz auf dem Grund des Meeres. Die wenigen Überlebenden wurden an die Ufer eines unbekannten Landes gespült. Doch da die heilige Trommel erhalten blieb, ist nicht alle Hoffnung verloren.
 
 
Pata Pata Pata Pon! Schon wieder!
 
In "Patapon 2" besteht eure Aufgabe erneut darin, in der Rolle des "Allmächtigen" die Patapons zurück auf den rechten Weg und ins gelobte Land "Erdende" zu geleiten. Dazu führt ihr die lediglich aus einem Auge sowie Armen und Beinen bestehenden Wesen durch die verschiedensten Landschaften und lasst sie gegen allerlei Arten von Feinden kämpfen. Anstatt jedoch direkt die Kontrolle mit Analogstick oder Steuerkreuz zu übernehmen, gebt ihr nach wie vor Befehle in Form verschiedener Trommel-Rhythmen. Getrommelt wird dabei über die vier Aktionstasten Dreieck, Viereck, Kreis und Kreuz, wobei jeder Taste ein eigener Klang zugeordnet ist; diese heißen Pata, Chaka, Pon und Don. Durch Kombination dieser Klänge gebt ihr grundsätzlich drei Befehle: Angriff, Verteidigung und Vorwärts. Mit dem Rhythmus "Pata, Pata, Pata, Pon" marschieren die Patapons beispielsweise ein Stück nach vorne, mit "Pon, Pon, Pata, Pon" attackieren sie den nächsten, in der Nähe befindlichen Gegner. All das muss im Takt der im Hintergrund laufenden Musik geschehen, ansonsten verstehen die Patapons nur Bahnhof und schauen sich verwundert in der Gegend um. Schafft ihr es, mehrere Befehle hintereinander fehlerfrei zu geben, verfallen die Patapons wieder in den sogenannten "Fever-Modus", in dem sie besonders starke Angriffe ausführen. Dieser bleibt so lange bestehen, bis man entweder aus dem Takt kommt oder einen Befehl falsch eingibt.
 
 
Das Spielprinzip der einzelnen Missionen ist simpel: Ihr bewegt die Patapons von links nach rechts bis zu einer Ziel-Markierung und beseitigt auf eurem Weg dahin alle Hindernisse, seien es nun Gegner oder Gegenstände, durch die geschickte Kombination der Trommelbefehle. Die Missionstypen sind dabei wieder in drei Grundrichtungen unterteilt: Jagen, Kämpfen und Boss-Kämpfe. Durch das Jagen erhaltet ihr neue Gegenstände wie Fleisch oder die als Währung fungierenden "Ka-Chings, die für das "Züchten" neuer Patapons nötig sind. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Endgegner-Kämpfe, aber natürlich gibt es hier für das Erlegen der Bildschirm füllenden Boss-Gegner wesentlich wertvollere Belohnungen. In den zahlreichen Kampf-Missionen habt ihr es schließlich mit dem feindseligen Stamm der "Karmens" zu tun, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern bei Patapon 1 ihre Gesichter hinter riesigen Masken verbergen. Glücklicherweise muss man diese drei Missions-Arten nicht stur nacheinander absolvieren, sondern kann munter zwischen ihnen wechseln. Wer seine Armee aufrüsten und verstärken will kommt jedoch um die auf Dauer langweiligen Jagd-Sessions nicht herum, um an die begehrten und wertvollen Rohstoffe zu gelangen.
 
Die richtige Ausrüstung ist das A und O!
 
Ein weiterer elementarer Bestandteil des Gameplays ist erneut das erstellen und geschickten Ausrüsten der verschiedenen Truppenteile. Die dafür notwendigen Gegenstände wie Schilde oder Helme erhaltet ihr von besiegten Gegnern. Wer den Vorgänger gespielt hat, darf sogar seinen alten Speicherstand laden und so alle bisher errungenen Gegenstände auch in Patapon 2 verwenden. Grundsätzlich besteht eure Mini-Armee wieder aus drei einzelnen Trupps mit jeweils sechs Patapons, denen ihr individuell die gewünschte Ausrüstung zuteilt und damit entscheidet, welche Ausrichtung die Armee haben soll. Beispielsweise ist es sinnvoll, den ganz vorne agierenden Patapons die dicksten Schilde und besten Waffen zu geben, da diese am meisten einstecken müssen. Jeder Trupp besitzt wiederum unterschiedliche Eigenschaften. Bogenschützen und Speerwerfer attackieren beispielsweise Gegner bereits aus großen Entfernungne, während die sogenannten "Megapons" die Gegner mit ihren Trompeten in Schlaf versetzen. Im weiteren Spielverlauf kommen neue Mitstreiter wie z.B. berittene Patapons mit Pferd und Lanze hinzu. Insgesamt stehen euch 10 verschiedene Krieger-Typen zur Verfügung, die ihr individuell Aufleveln und ihnen besondere Eigenschaften verpassen könnt. Macht sie immun gegen Eis- oder Feuerattacken oder erhöht die Angriffsgeschwindigkeit, um für jeden Gegner das passende Gegenmittel parat zu haben. Neu hinzugekommen sind die sogenannten Helden-Patapons, auf die ihr im Laufe des Abenteuers trefft. Dies sind besonders starke Patapons, die quasi als vierter Truppenteil fungieren und eure Armee nochmals verstärken. Mit bis zu 100 verschiedene Masken stattet ihr sie zusätzlich mit verschiedenen Spezialkräften aus. Eine ausführliche Truppenstatistik mit Angaben zu Hitpoints, Angriffsstärke und Verteidigung hilft beim im Vergleich zum Vorgänger aufgebohrten Level-System, nicht den Überblick zu verlieren. Wem das alles zu taktisch und kompliziert ist, kann auf Wunsch auch den Computer über die optimale Ausrüstung entscheiden lassen. Für etwas mehr taktischen Tiefgang sorgen nun zudem die "Wunder", die ihr vor jeder Mission in die Schlacht mitnehmen dürft. Diese Zaubersprüche verleihen euren Pfeilen und Speeren beispielsweise Rückenwind für eine höhere Reichweite oder verwandeln gewaltige Stürme in laue Lüftchen. Die Wunder aktiviert ihr in musikalischen Mini-Spielen, was jedoch zwei entscheidende Nachteile hat: Zum einen sind die Befehle immer gleich, sodass ihr nach einer gewissen Zeit eine regelrechte Aversion gegen die Wunder entwickeln werdet, und zum Zweiten wird dabei euer Fever-Modus unweigerlich unterbrochen.
 
 
Zwischen den Missionen ziehen sich die Patapons wieder nach Patapolis zurück und erholen sich hier von ihren Schlachten oder sorgen am Baum des Lebens für Nachwuchs. Habt ihr die Mützen der im Kampf gefallenen Patapons eingesammelt, könnt ihr sie dort nämlich wiederbeleben oder kreiert mit Ka-Chings und den entsprechenden Gegenständen völlig neue Arten. Hier ist ein gewisser Hang zum experimentieren gefordert, denn ihr bekommt nicht gesagt, was am Ende herauskommen wird. Dieser Aspekt stellt sich recht schnell als treibender Motor für die Spielmotivation heraus, denn ständig möchte man wissen, wie sich neue Patapons auf die eigene Armee auswirken und wie sie sich im Kampf schlagen. Besondere Gegenstände ergattert ihr wieder in den Mini-Spielen, bei denen ihr beim Nachspielen von Melodien euer Taktgefühl unter Beweis stellen müsst. Neben alten bekannten wie dem Baum "Ubo Bon" haben es auch neue Gesellen wie die Glocke "Kururu Beruru" ins Spiel geschafft.
 
Grafik mit Stil und Mehrspieler-Freuden
 
Grafisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, die Präsentation ist aber erneut sehr gelungen. Nach wie vor weiß die charmante und eigenwillige Optik aus der Feder des französischen Grafikers "Rolito" zu gefallen. Die "Patapons" wurden trotz ihrer Schlichtheit gekonnt mit Leben gefüllt und üben eine ähnliche Faszination wie damals die "Lemmings" aus. Ihrer Gefühlsregungen werden z.B. über das Auge dargestellt: erspähen sie einen Feind, ziehen sie die Augenbraue nach unten und setzen eine aggressiven Blick auf. Alles wirkt wie aus einem Guss und nie ist auch nur die Spur eines Stilbruches zu erkennen. Erneut bereist ihr die optisch unterschiedlichsten Landschaften, die jedoch trotz ihrer Abwechslung den eigenwilligen Grafikstil beibehalten. Von Zeit zu Zeit wird die Geschichte durch Zwischensequenzen weitergesponnen, und viele der Charaktere, ob nun Freund oder Feind, geben während der Kämpfe Kommentare in Form von Sprechblasen von sich. Sogar die Akustik wurde entsprechend visualisiert. Jeder der vier Trommelklänge erscheint bei Betätigung in jeweils anderer Schrift und Farbe an einer der vier Seiten des Bildschirms. Damit ihr leichter den Rhythmus der Hintergrundmusik beibehaltet, blinkt zusätzlich im richtigen Takt ein Rahmen rund um den Spielbildschirm auf.
 
 
Die Musik des ersten Teils entpuppte sich schnell als Ohrwurm und stellte ohne Frage eine der Besonderheiten von Patapon dar. Leider gab man sich für die Fortsetzung offensichtlich nicht mehr so viel Mühe, denn der Soundtrack unterscheidet sich nur geringfügig vom dem des Vorgängers, was Kennern sauer aufstoßen dürfte. Etwas mehr Abwechslung und Einfallsreichtum hätte hier sicherlich gut getan. Nichts desto trotz ist es immer noch eine Freude, die kleinen Patapons im Takt wippen zu sehen und mitsingen zu hören. Ganz unfreiwillig wird auch euer Fuß dabei anfangen mitzuwippen. Bis auf gelegentliches Kampfgeschrei wurde auf eine Sprachausgabe gänzlich verzichtet, Kommentare werden in Form von Sprechblasen präsentiert. Das hat den Vorteil, dass ihr euch während des Geschehens voll und ganz auf die Musik konzentrieren könnt.
 
Wer immer mal gern mit seinen Freunden in die Schlacht ziehen wollte, kann dies nun tun, denn Patapon 2 bietet einen 4-Spieler-Multiplayer-Modus, bei dem jeder die Rolle eines Helden-Patapon übernimmt. Am Ende dieser Missionen wartet als Belohnung stets ein riesiges Ei mit einem wertvollen Gegenstand, den aber dummerweise immer nur der Host des Spiels einsacken darf. Blöd. Die anderen Mitspieler werden lediglich mit einigen Para-Chings, einer besonderen Art von Ka-Chings, abgespeist. Erfreulicherweise unterstützt Patapon 2 die Game-Sharing-Funktion, sodass nur ein Spieler die Patapon 2-UMD benötigt. Bei weniger als 4 Mitspielern übernimmt zudem der Computer die Plätze der fehlenden Freunde.
 
Fazit:
 
Patapon 2 erinnert frappierend an Locoroco 2. natürlich nicht beim Gameplay, allerdings bei der Fülle der Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger. Die sind nämlich auch hier rar gesät. Vielmehr handelt es sich um ein Update als eine vollwertigen Nachfolger, denn das Spielprinzip blieb komplett unberührt. Nach wie vor dirigiert ihr eure Patapons durch Trommelbefehle über den Bildschirm und liefert euch ausgedehnte Schlachten mit den zahlreichen Feinden. Im Grunde nichts Schlechtes, allerdings sind sogar die Trommel-Rhythmen und Musik-Stücke gleich geblieben, sodass man als Kenner des Erstlings doch ein sehr großes Dejavue-Erlebnis haben wird. Die wenigen Neuerungen wie die Helden-Patapons, die Wunder und das tiefgründigere Auflevel-System bereichern jedoch das Gameplay und machen das Spiel auch für Veteranen interessant. Denn nach wie vor liegt der eigentliche Reiz nicht im finden des richtigen Taktes, sondern im Experimentieren mit den Kampf-Formationen, der Bewaffnung und dem Züchten neuer und unbekannter Patapons. Der neue Multiplayer-Modus ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung und dürfte nochmals für die eine oder andere Motivation sorgen. Leider hat man einige Kritik-Punkte des ersten Teils immer noch nicht beseitigt. So lässt sich beispielsweise das Geschehen noch immer nicht pausieren, und die zum finden neuer Rohstoffe nötigen Jagd-Missionen werden wegen ihrer öden Präsentation schnell zur Qual.
 
Patapon 2 führt das Konzept des Erstlings konsequent fort und wird Fans des Vorgängers gefallen. Wer bisher noch keine Berührung mit den niedlichen Patapons hatte, sollte sich aufgrund des leichter zugänglichen Auflevel-Systems jedoch zuerst dem ersten Teil widmen.
 
Positiv:
 
- nach wie vor faszinierendes Spielprinzip
- außergewöhnliches Grafik-Design
- Neuerungen wie die "Helden" oder Spezialaktionen "Wunder"
- witziger Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler
 
Negativ:
 
- mehr ein Update als ein vollwertiger Nachfolger
- die gleichen Trommelbefehle wie im ersten Teil, sogar die gleiche Musik
- Aufgaben wiederholen sich immer wieder (Jagen, Endgegner besiegen, gegen feindliche Armeen kämpfen)
 
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Nach Locoroco 2 habe ich gehofft, das wenigstens Patapon 2 im Vergleich zu seinem Vorgänger einige Änderungen mit sich bringt. Doch Fehlanzeige. Das es grafisch keines wirklichen Fortschrittes bedurfte war ja klar, aber das die gleichen Trommel-Rhythmen mit den gleichen Sounds wiederverwendet wurden, ist dann doch etwas schade. Mich hat Patapon 2 nicht mehr so fesseln können wie seinerzeit der Vorgänger.

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
8/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
8.1/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren