erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Gehe sofort in das Gefängnis"[/u]
Das klassische und allseits beliebte Brettspiel, bei dem mal wieder deutlich wird das Geld die Welt regiert, hat nun seinen Weg auf die aktuellen Konsolen gefunden. Das war nach zahlreichen "echten" Varianten nur eine Frage der Zeit und Freunde des launigen Spielprinzips kommen auch in dieser Version voll auf ihre Kosten. Monopoly ist sauber und ordentlich umgesetzt, greift alle Features des richtigen Spiels auf und reichert das Spiel mit dem Krösus-Modus und einer handvoll Minispielen an. Trotzdem fehlt es dem Titel natürlich an technischer Brillanz und der Motivation im Singleplayer, denn nur mit Freunden kommt wirklich Stimmung auf. Dafür steht das Spiel zum halben Preis im Laden und auch hier freut man sich tierisch, wenn ein Gegenspieler auf einem Feld von euch landet und Miete zahlen muss. Doch Vorsicht, EA hat es tatsächlich versäume einen Online-Mehrspieler mit einzubauen!
[u]Optik_[/u]
Viel erwarten darf man nicht, aber das sollte jedem auch schon vor dem eventuellen Kauf klar sein. Die Welt von Monopoly orientiert sich nun mal am Brettspiel das, so viel Spaß es auch macht, ebenfalls ziemlich bieder aussieht. Die virtuelle Variante glänzt da mit einem nett animierten Mr. Monopoly, realistisch fallenden Würfeln und netten Hintergründen, je nach Spielbrett Muster. Die Optik ist sauber und übersichtlich, die Atmosphäre eigentlich ziemlich gut eingefangen. Leider machen die Minispiele keine gute Figur, die aufgrund ihrer Darstellung zwar ganz nett wirken und ihren eigenen Stil haben, aber auf Xbox und PS3 viel zu unspektakulär und langweilig aussehen. Wenigstens bleiben uns deshalb Ruckler und Tearing erspart und wer sich für Monopoly entscheidet, erwartet ohnehin kein Effektfeuerwerk.
[u]Akustik_[/u]
Ganz begeistert hat uns der Sound ja nicht. Er wirkt ein wenig in die Jahre gekommen und ist insgesamt zu brav. Allerdings hat jedes Spielbrett ein anderes Theme spendiert bekommen, was zumindest für einen gewissen Grad an Abwechslung sorgt. Die Effekte wirken liebevoll umgesetzt, jede Figur hat ein anderes kurzes Geräusch und auch Mr. Monopoly (die deutsche Sprachausgabe also) kann sich hören lassen - nett!
[u]Ladezeiten_[/u]
Vom automatischen Speichervorgang des Spiels bekommt ihr nie was mit, von den Ladezeiten eigentlich auch nicht. Die existieren zwar, nerven euch aber nicht während des laufenden Spiels, was uns gut gefallen hat.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Spielgefühl_[/u]
Irgendwie hoffen wir gerade, dass euch das Spielprinzip von Monopoly bekannt ist, da uns das einiges an Arbeit erspart. Das 1935 erfundene Gesellschaftsspiel bringt euch in die Rolle eines Geschäftsmanns und Bauherren und mit einer glücklichen Würfelhand und kleveren Investitionen wollt ihr den Mitspielern das schwer verdiente Geld aus der Tasche ziehen. Es geht also um den Erwerb von Grundstücken und deren Bebauung und natürlich um den gemeinsamen Spaß am Spielbrett.
In den letzten Jahren überraschte uns Hersteller Hasbro mit zahlreichen "Versionen" des überaus erfolgreichen Spiels, weshalb eine weitere virtuelle Umsetzung nur eine Frage der Zeit war. Ob es nötig ist ein Brettspiel auf dem Fernseher zu spielen muss jeder für sich selber entscheiden, aber Monopoly steht zum halben Preis im Laden und wer es nicht kaufen will, der kauft es eben nicht. Alle anderen bekommen ein nett gemachtes Würfelspiel bei dem ihr gegen drei Freunde oder drei CPU Gegner versucht zum Immobilien-Tycoon aufzusteigen.
Das Spiel beginnt mit der Übergabe eures Passes. Dort vermerkt sind sämtliche Straßen des Spielbretts. Wer in diesem Pass genügend Stempel gesammelt hat, schaltet neue Bretter frei und sammelt dann weiter. Am Ende hat man etwa 7 verschiedene Spielbretter, vom Käse-Monopoly bis hin zur Variante in der Zukunft. Obwohl nicht ganz klar warum, macht das Sammeln der Stempel schon irgendwie Laune und immerhin hat jedes Spielbrett seinen ganz eigenen Charme. Da kauft man plötzlich nicht mehr die Badstraße oder den Opernplatz, sondern Cheddar, Dauerlutscher, die Pinguinbucht oder Barcelona - je nach Spielbrett. Umgesetzt ist das Spiel ansonsten ohne Überraschungen. Man würfelt nacheinander, bekommt von Mr. Monopoly nahezu alles erklärt, außerdem spricht er sehr deutlich und detailliert, so dass auch Einsteiger oder Kinder problemlos mitspielen können. Und das ist ziemlich wichtig, denn auch wenn das Match gegen die KI überraschend unterhaltsam sein kann, fehlt dem Titel auf Dauer die Motivation. Wer also viel Spaß mit Monopoly haben will, sollte Freunde und Familie überreden, doch ein paar Runden mitzuspielen.
Schnell merkt man, dass viel Glück mit zum Spiel gehört, da man trotz genügend Geld nicht immer das Feld erreicht, das man erreichen möchte. Wer hingegen Glück und Geschick mitbringt, der erschafft Monopole, baut Häuser und Hotels und zieht den Kollegen das Geld aus der Tasche. Ihr könnt Handeln und Tauschen, eure Grundstücke mit einer Hypothek belasten und ärgert euch über die Miete bei den Kollegen. Hinzu kommt das allseits beliebte Gefängnis (mit einem Pasch kann man ausbrechen!) und natürlich die Gemeinschaftsfelder, die bisweilen das komplette Spiel drehen können. Wie lange eine Runde dauert hängt von der Kleverness der Gegner ab (Einstellbar in drei Stufen).
Mit an Bord ist außerdem der neue Krösus Modus, den es nicht - wie gewohnt - als Brettspiel Variante gibt. Anfangs völlig verwirrend: In diesem Modus gibt es kein Geld. Stattdessen beginnt das Spiel mit einem Minigame. Davon gibt es acht Stück, die alle enorm simpel gehalten sind und euch nur etwa 20 Sekunden beschäftigen. Stets geht es im Splitscreen zur Sache, was auf Röhrenfernsehern nicht immer Spaß macht, dafür darf der Sieger dann beginnen und sich einen Würfel aussuchen. Die hat Mr. Monopoly vorher geschmissen und jeder Spieler muss sich für eine Augenzahl entscheiden. Diese Zahl entsprechend, werden Spielsteine auf dem Brett platziert und wenn alles erledigt ist, marschiert der bärtige Kautz über das Spielbrett und sucht den Krösus. Landet euer Stein auf einem leeren Spielfeld, gehört das Grundstück euch. Landet ihr auf einem gegnerischen Grundstück, müsst ihr mit einer Immobilie bezahlen. Es ist also eine Art großes Tauschgeschäft. Habt ihr alle Grundstücke einer Farbe entsteht ein Monopol (der Gegner muss mit zwei Grundstücken bezahlen) und wer dann auf seinen eigenen Feldern landet baut automatisch Häuser und Hotels. Die erste Runde mag das Spielprinzip noch etwas konfus wirken, geht danach aber in Fleisch und Blut über. Vor jeder Runde wird wieder gewürfelt und die Kontrahenten messen sich in einem Minispiel. Leider merkt man nach einiger Zeit, dass der beste Minispieler meist am Ende siegreich ist. Denn wer am Anfang, wo noch alles leer ist, die meisten Felder für sich beanspruchen kann, der kann planen und intelligent agieren. Gegen Ende des Spiels kommt es nämlich darauf an, möglichst wenige Spielsteine zu platzieren und die Widersacher so zu zwingen, auf euren Feldern zu landen. Trotzdem ein netter Modus, der für eine handvoll Runden ganz unterhaltsam ist.
Die Minispiele, um die mal nicht auszuklammern, können allesamt überhaupt nicht überzeugen. Schnell vorbei, grauenhafte Kontrollen und der Führende hat es immer ein enormes Stück schwerer. Das Ganze erinnert ein wenig an Wario Ware, mal muss ein Zug vor dem Bahnhof gestoppt werden, mal müsst ihr Geschenke in euren Weihnachtsstrumpf stopfen oder durch wildes Gerüttel am Analogstick einem Krankenwagen hinterher hetzen. Auch der Umfang enttäuscht.
Nicht zuletzt deshalb sind wir trotz fairem Preis nicht ganz angetan von Monopoly, weil es schlicht und ergreifend zu wenig Motivation gibt. Natürlich macht das Game für einige Runden und sicher auch 6 Stunden Spaß, dann hat man aber alle Bretter, alle Minispiele und jeden Modus mehrfach durchgespielt. Und ob man mit Freunden die virtuelle Variante der Echten vorzieht, sei mal dahingestellt. Trotzdem: Wer eine brauchbare Umsetzung des Spieleklassikers sucht, der bekommt mit dem herzlich inszenierten und sauber programmierten Spiel alles richtig.
[u]Mehrspieler_[/u]
Im echten Leben machen Gesellschaftsspiele mit Freunden natürlich mehr Spaß als alleine. Das gilt auch für deren virtuelle Umsetzungen, denn wenn man gegen ein paar Freunde würfelt und ihnen die Immobilien wegschnappt macht das mehr Laune als gegen eine KI. Ihr könnt Monopoly mit nur einem Pad spielen (das dann weitergereicht wird), natürlich kann aber auch jeder mit seinem eigenen Controller antreten. Tja und wer jetzt geglaubt hat wir haben die schlechte Wertung nur aus Trotz gegeben, darf sich mal folgendes auf der Zunge zergehen lassen: EA hat keinen Xbox Live Mehrspieler integriert. Das bedeutet tatsächlich, dass man Monopoly, ein Gesellschaftsspiel für mehrere Leute, nicht Online zocken kann.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Einige der Erfolge sind schlicht und ergreifend an Glück gekoppelt. Ihr könnt sie also in den ersten 10 Minuten erreichen, vielleicht aber auch nie. Dazu gehört der dreifache Paschwurf und die Doppel-Sechs. Andere Erfolge wirken da eher wie Fleißaufgaben, beispielsweise sämtliche Felder auf den Spielbrettern betreten oder alle Minispiele gewinnen. Insgesamt, auch wenn Monopoly nicht wirklich schnell zu knacken ist, kann jeder eine ziemlich stattliche Punktzahl absahnen - und das ist immer schön!