Disaster: Day of Crisis - Review

Disaster: Day of Crisis

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Disaster Day of Crisis Review
 
Ungewöhnlich für ein langes Review, aber wir möchten es gleich mal auf den Punkt bringen: Disaster Day of Crisis für Wii ist eine echte Überraschung. Zwar zählte es vor knapp zwei Jahren auf der E3 zu den ersten Ankündigungen für die neue Nintendo-Konsole, doch erste jetzt erreicht uns das fertige Spiel. Es ist ziemlich still um den Titel mit dem sehr spannenden Grundgerüst geworden. Bekanntermaßen ist dies eigentlich ein keine gutes Zeichen. Disaster aber hat genau das wohl ganz gut getan, so dass wir ein ausgereiftes Produkt in den Händen halten. So sieht ein Tag aus, an dem alle möglichen Katastrophen auf euch einbrechen...
 
Was für ein beschissener Tag...
 
Epische Stories, tiefgründige Gefühle, gelungene Aktion...all diese wichtigen Punkte eines Hollywoodstreifen werden bei einem B-Movie (also einem Film minderer Qualität) nicht völlig ausgefüllt. Vielleicht aber macht genau dieser Schönheitsfehler das Gesamtprodukt mit seinen eigenen Ecken und Kanten erst so interessant. Einen ähnlichen Weg schlägt wohl auch Disaster ein, welches mit seiner Geschichte genau an solche Filme erinnert.
 
Vor einem Jahr arbeitete Raymond Bryce (der Titelheld) in einem Rettungsteam. Seine Aufgabe war es in Krisengebieten humanitäre Hilfe zu leisten. Die Art und Weise war aber stets außergewöhnlich, so dass man der Glaube aufkam es mit einem echten Abenteurer zu tun zu haben. Gemeinsam mit seinem Rettungsteam hat sich Raymond aufgemacht das Gebiet um den Vulkan Aquilas zu evakuieren. Während der Arbeiten auf dem gebirgigen Pfaden wurde die Gruppe vom plötzlichen Ausbruch des Vulkans überrascht. Schnell wechselten die Fronten. Aus der Gruppe des Rettungsteam, wurde eine Gruppe hilfebedürftiger, die selbst aus ihrer misslichen Lage hätten gerettet werden müssen. Der heftige Vulkanausbruch versetzte Raymond Bryce in ein chaotisches Szenario. Gemeinsam mit seinem besten Freund Ray stürzte er sich die Klippen hinunter, um auf schnellstem Wege die eigene Haut zu retten. Bei dieser dramatischen Aktion kam sein Freund Steve ums Leben, ohne das Raymond die Chance dazu hatte in aus dem reisenden Fluss glühender Lava zu retten. Dieses Erlebnis stürzte Ray in tiefe Depressionen. Geplagt von Schuldgefühlen und entmutigt verlies der das Internationale Rettungsteam. Zwar bat Steve ihn in seiner letzten Stunde um einen wichtigen gefallen, doch erst ein Jahr später konnte Ray sich dieser Pflicht annehmen.
 
Wie das Schicksal so spielt führten mehrere Zufälle dazu, dass Ray sich nun seiner größten Herausforderung stellen muss. Steve hat ihn darum gebeten sich um seine jüngere Schwester zu kümmern und ihr ein wichtiges Geschenk zu überreichen. Als Ray erfährt, dass genau diese von der Spezialeinheit SURGE entführt wurde und gleichzeitig die Situation in den gesamten Staaten aufgrund zahlreicher verheerender Naturkatastrophen innerhalb kürzester Zeit eskaliert, gibt es für ihn kein zurück mehr. SURGE, eine Gruppe ehemaliger Elitesoldaten, haben eine Atomwaffe in ihren Besitz gebracht und drohen den Staaten in der schwersten Stunde für weiteres Chaos zu sorgen. Raymond macht sich auf die Suche nach Lisa und nimmt einen aussichtslosen Kampf gegen SURGE und allen Naturkatastrophen dieser Welt auf.
 
Ein Mann gegen alle Naturgewalten
 
Immer wieder suchen Naturkatastrophen unsere weite Welt auf und traumatisieren ganze Nationen für Monate. Was aber, wenn all diese schrecklichen Ereignisse an einem Tag auf die Erde prassen. Genau diesen Tag muss man an der Seite von Raymond überstehen. Er trotzt allen Naturgewalten auf der Suche nach Lisa. Egal ob Erdbeben, Tsunami oder Hurrikan. Keines der Naturkatastrophen verschont euch auf der Suche nach Steves Schwester.
 
Die Geschichte mag wirklich seicht klingen. Umso interessant stellt sich dann die Frage, wie die Entwickler es geschafft haben daraus ein brauchbares Spiel zu formen? Disaster ist wilder Mix aus Elementen verschiedenster Genres. Den Großteil des Spiels verbringt man damit Raymond aus der Third-Person Perspektive zu steuern. In diesen Abschnitten bewegt man ihn durch die Welten und sucht diese nach nützlichen Gegenständen oder hilfebedürftigen Mitmenschen ab. Jederzeit kann man nach solchen Personen rufen. Dabei wendet sich unser Held beim Ausruf immer in die Richtung der nächsten Zielperson. So kann man immerhin in etwas abschätzen, wo diese nun zu finden ist. Ist eine solche Person gefunden, so wird die Hilfe in Form von verschiedenen Minispielen geleistet. Menschen müssen aus Trümmern befreit werden (Timingaufgaben mit der Wii-Mote), Verbände müssen angelegt, Wiederbelebungen (Mittels Wii-Mote muss im Takt die Brust gedrückt werden) ausgeführt oder Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Natürlich macht man solche Dinge aus reiner Menschlichkeit. Doch in einem Videospiel bringt so etwas auch einen Bonus. Durch das erfolgreiche Retten von Personen erhält man SP Punkte, die nach einer jeden Mission in verbesserte Fähigkeiten investiert werden können. So kann man Ray mit mehr Kraft versehen oder ihm verbesserte Schussfähigkeiten aneignen.
 
Das nun ist das Grundgerüst des Spiels. Zwischendrin aber springt es in alle möglichen Richtungen. Da wären zum Beispiel die Schusswechsel, die Raymond mit den Einheiten der SURGE Gruppe so zwischen den vom erbeben erschütterten Häusern oder in den vom Tsunami überfluteten Straßen abhält. Hier verwandelt sich das Spiel ganz schnell in einen richtig klassischen Lightgun-Shooter wie Ghost Squad und Co. Man fühlt sich in kürzester Zeit in ein völlig anderes Spiel versetzt. Mittels B-Trigger der Wii-Mote feuert man und kann jederzeit in Deckung gehen. In dieser Position ist es ratsam sein Magazin nachzuladen. Dies geschieht durch eine einfache Bewegung mittels Nunchuck. Waffen werden mittels Digkreuz gewechselt und Zoomen darf man mit der C-Taste. Ohne Übertreibung kann man behaupten, dass das Spiel alleine in dieser Form auch schon sehr gut hätte funktionieren können. Disaster Day of Crisis geht aber noch weiter.
 
Erstaunlich für einen Nintendo-Titel ist, dass das Spiel Blut und eine relativ harte Sprache an den Tag legt. Im Vergleich zu anderen Spielen sicherlich noch sehr brav, aber es zeigt sehr schön, dass auch Nintendo endlich mal ein Spiel veröffentlicht, dass sich ganz gezielt an ein älteres Publikum richtet.
 
Eine weitere Spielvariante in Disaster sind die Autofahrten. Hinter dem Steuer eines Fahrzeugs müssen Gegner verfolgt werden oder man entkommt irgendeiner Naturkatastrophe in letzter Sekunde. Diese Passagen werden mit waagerechter Wii-Mote gespielt. Rechts- und Linksbewegungen lenken das Fahrzeug. Insgesamt funktioniert das Ganze mit ein wenig Übung sehr gut. Ähnliche Abwechslung wollen auch die Szenarien im Spiel bieten. Man bewegt sich durch Schluchten eingestürzter Häuserviertel, kämpfte sich durch eine zerstörte U-Bahn oder stürzt sich in die peitschenden Fluten. Immer wieder gibt es etwas Neues zu erleben. Der Schwierigkeitsgrad steigt parallel zu den eigenen Fähigkeiten. Glaubt man das Spiel nach einer gewissen Spielzeit zu beherrschen, wird man mit der nächsten Überraschung konfrontiert. Die rund zwölf Stunden, die man für dieses Spiel benötigt, können also immer wieder für neue Stimmung sorgen.
 
Allroundtalent
 
Man könnte annehmen, dass Raymond nichts aus der Fassung bringen kann. Dieser junge Kerl beherrscht einfach alles, was ein Held mitbringen muss. Störender sind da schon eher die Elemente, auf die keinen direkten Einfluss hat. Genau hier wird der Spieler gefordert. In vielen Passagen fehlt einem der schnelle Überblick. Zwar darf mit dem Digikreuz jederzeit die Kamera manuell justiert werden, doch den während des Großteils des Spiels nutzt man immer wieder die C-Taste, die die Kamera wieder in richtige Position bringt.
Das ist auch bitter nötig, um die drei Energieleisten, die es in Disaster gibt, möglichst auf einen hohen Stand zu halten. Eine Leiste (rot) stellt die Lebensenergie da. Die blaue Leiste repräsentiert die Kraft, die noch in Raymond steckt. Diese immer im Auge zu behalten ist von höchster Dringlichkeit. Die vielen Stressfaktoren im Spiel treiben diese schnell gen null. Die letzte Leiste stellt die Lunge da. Manche Gebiete sind durch Verbrennungen und Ruß so dermaßen verschmutzt, dass man vielen giftigen Gasen ausgesetzt ist. In Bereichen, in denen die Luft einigermaßen sauber ist, sollte man die Gunst der Stunde nutzen und einmal in Ruhe tief durchatmen.
 
Hat man einen Level erfolgreich überstanden, so gibt es die Möglichkeit das Spiel im übersichtlichen Menü abzuspeichern. Wie bereits erwähnt ist dies auch die Gelegenheit seine erworbenen SP-Punkte in verbesserte Fähigkeiten zu investieren. Darüber hinaus finden sich hier aber noch mehr wichtige Punkte. Es wird beispielsweise einige Menge an Informationen über die einzelnen Charaktere und Waffen protokolliert. In einer Art zusätzlichem Minispiel darf man seine Schussfähigkeiten in bester Arcade-Manier aufwerten und zusätzliche Bonus-Waffen freischalten.
 
Die Steuerung ist sehr vielfältig. Allgemein steuert man den Helden mittels Analogstick des Nunchucks. Hier fällt besonders die nicht ganz perfekt abgestimmte Kollisionsabfrage auf. Genaue Sprünge auf eine Kiste gelingen nicht immer gleich und an einigen Kanten und Ecken bleibt man hängen. Ansonsten funktioniert aber alles recht gut. Die Bewegungssensoren werden immer wieder genutzt und die Bewegungen die man mit der Wii-Mote ausführt werden in der Regel richtig erkannt. Disaster nutzt übrigens sehr gekonnt den Lautsprecher der Wii-Mote. Radioberichte und der Polizeifunk wird über diesen kleinen Lautsprecher übertragen. Dadurch wird zwar die Qualität gemindert, doch gerade dadurch bekommt es einen authentischen Touch.
 
Neben solchen witzigen Ideen muss man anmerken, dass das Spiel für Wii-Verhältnisse sehr gut aussieht. Das Spiel läuft flüssig in 16:9 mit 480p. Besonders die großen und klaren Charaktermodelle können überzeugen. Die Mimiken und Gesten sind sehr realistisch und lassen doch einen gewissen Film-Flair aufkommen. Auch die Umgebungsgrafik kann insgesamt punkten. Hier hat wieder der Abwechslungsreichtum der Entwickler zugeschlagen. Weniger kreativ war man hingegen bei der Farbwahl. Natürlich kann man sagen, dass man die passende Atmosphäre schaffen wollte, doch irgendwie wirkt Disaster in vielen Abschnitten einfach farblos. Alles ist irgendwie Grau und trist. Hinzukommen immer wieder Flimmer, an die man sich nicht gewöhnen möchte.
 
Der Sound des Spiels passt sich sehr gekonnt allen Abschnitten des Spiels an und darf insgesamt als gut befunden werden. Die englische Sychronisation weiß zu gefallen und haucht besonders den Hauptfiguren echtes Leben ein. Natürlich wirken einige Nebenrollen dabei mehr als blass. Gerade Wii-Fans dürfen sich über die Stimme Raymonds freuen, den diese hat bereits auch Leon aus Resident Evil 4 vertreten. Disaster besitzt viele dramatische und ruhige Abschnitte. Passend dazu bewegt sich auch die Musik. Sie versteht es in den hektischen Szenen aufzudrehen und sich bei den ruhigen Abschnitten im Hintergrund zu verkriechen. Sobald Disaster beendet wurde, gibt es einen höheren Schwierigkeitsgrad und diverse Bonuselemente, die einen zweiten Trip durch Hölle schmackhaft machen.
 
Positiv:
 
+ sehr viel Abwechslung
+ dichte Atmosphäre
+ Aufleveln der Fähigkeiten
+ stimmige Optik
 
Negativ:
 
- eintönige Farbgestaltung
- sehr klischeehafte Story
- einige Schönheitsfehler
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Becks
Endlich mal eine nette Überraschung. Die Idee hinter Disaster lässt viele sicherlich aufhorchen. Studiert man erste Screenshots genauer, so dürften aber schnell einige Zweifel aufkommen. Bei diesem Spiel lohnt es sich aber wirklich einfach mal selber hand anzulegen. Disaster ist sehr schön inszeniert, vermittelt eine völlig eigene Stimmung und versteht es vor allem durch Abwechslung zu unterhalten. Selten wird man in einem Titel so schnell durch verschiedene Genres gejagt. Disaster ist wie ein spannender Hollywood-Film (mit wirklich allen Klischees) in dem man ständig hin und her gerissen wird. Für einen Oscar reicht es zwar nicht, doch seine Fans wird dieses Spiel sicherlich finden.

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