Fable II - Review

Fable II

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Review
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erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Es beginnt mit Vogelkot"[/u]
 
Es ist ein wenig wie im echten Leben: Klopft man höflich und bittet um Einlass oder tritt man die blöde Tür einfach ein? Lässt man sich vom glitzernden Gold verführen, auch wenn man weiß das dieses Geld aus den Händen eines Verbrechers stammt? Benutzt man ein Kondom und verhindert eine Schwangerschaft oder gönnt man sich den riskanten Spaß?
Obwohl ein Videospiel nach einem stressigen Arbeitstag für Entspannung sorgen soll, stellt man sich bei Fable schnell die gleichen Fragen, da euch das Spiel mit derlei Entscheidungen konfrontiert. Doch im Gegensatz zum echten Leben, macht es bei Fable einfach von Anfang bis Ende Laune. Natürlich muss man kein Haus kaufen oder heiraten... aber gut zu wissen dass man es könnte. Ihr spielt Fable II auf eure Art und Weise, handelt gut oder böse, werdet am Ende Respekt und Liebe bekommen oder erntet Furcht und Hass. Das Spiel an sich ist leider wieder recht kurz geraten, der Hauptstrang ist schnell vorüber, dafür hat der Titel auch nach dem Abspann noch einiges zu bieten (zweiter Durchgang inklusive). Perfekt ist Fable II trotzdem nicht, wirkt stellenweise etwas inkonsequent und flach. Alles Weitere erfahrt ihr im Test.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Fable II hat einen interessanten Ansatz, der es uns nicht unbedingt einfach macht die Handlung konkret zu beschreiben. Eine Besonderheit des Spiels ist es nämlich, dass ihr die Geschichte mehr oder weniger selber schreibt. Früh wird eure Figur mit dem Konflikt zwischen Gut und Böse konfrontiert, Charaktere verlangen Entscheidungen und jede Handlung hat Auswirkungen auf eure Umgebung und eure Mitmenschen. Ob sich eure anfangs kindliche Figur zu einem Helden in strahlender Rüstung entwickelt oder zu einem tätowierten Tyrann wird, liegt einzig und allein bei euch.
 
Eine Rahmenhandlung gibt es trotzdem, die emotional beginnt, im Spielverlauf allerdings ein wenig abflacht. Man kann Fable II entweder recht locker spielen oder direkt dem Plot folgen. Der dreht sich, wie das Ganze Spiel, um das Wissen der Alten, eine unsagbar große Macht und menschliche Gefühle. Genau deshalb macht Fable auch einen reiferen Eindruck als viele Kollegen, obwohl Trolle und Ungeheuer natürlich eine große Rolle spielen. So oder so: Es ist ein Erlebnis. Entschuldigt deshalb bitte, dass wir euch keine weiteren Details zur Story verraten werden.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Grafik von Fable bietet euch fantastische Kulissen, farbenfroh und stilecht eingefangen, herrliche Sonnenuntergänge oder strömenden Regen. Die Atmosphäre ist der größte Pluspunkt des Spiels. Bevölkerte Marktplätze, wunderschöne Dörfer, aber auch dunkle, mystische Höhlen, maskierte Verbrecher oder vom Herbst geprägte Laubwälder. Fable II schafft es von Anfang bis Ende euch mit den vielen Details und Finessen der Optik ein tolles Setting zu bieten. Hinzu kommen schicke Zaubersprüche, die mit der Zeit immer imposanter werden, euer durch die Gegend wetzender Hund und andere Feinheiten. Doch auch wenn ihr die meiste Zeit mit einem Lächeln durch die Welt von Albion reist, konnte Lionhead das Niveau nicht in allen Bereichen halten. Die gesamte Spielzeit über wird man mit Clipping-Fehlern konfrontiert, die Animationen wirken nicht immer geschmeidig und auch Wasser haben wir schon deutlich besser gesehen. Trotzdem ist es keine Frage des Geschmacks, denn die tolle Stimmung und die Magie, die in der Welt zu herrschen scheint, begeistern euch trotz Kinderkrankheiten und leichter Schwächen. 4 Punkte also für ein durchweg hübsches, nicht aber technisch perfektes Spiel.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Eigentlich war uns schon nach dem Intro klar, dass Fable beim Sound nicht um die volle Punktzahl herumkommt. Enttäuscht hat uns Lionheads Action Adventure jedenfalls nicht, im Gegenteil, schnell begeistert man sich für den herausragend-epischen Soundtrack, genießt die Effektkulisse, geht in der genialen Atmosphäre auf und erfreut sich an der exzellenten deutschen Sprachausgabe. Wer das Spiel mit einer 5.1 Anlage spielt, erlebt raumfüllende Klänge die euch in richtige Fantasy Stimmung bringen. Egal ob ihr eine Zwischensequenz anschaut, einen Feuerball auf den Feind schleudert oder einfach nur mit eurem Hund durch die Welt von Albion schlendert.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Bei einem größeren Ortswechsel vergehen wertvolle Sekunden im Ladescreen. Zwar rechnet das Spiel auch direkt in der Zeit weiter (Tag/Nacht etc.), trotzdem hätten die Unterbrechungen ein wenig kürzer sein können.
 
[u]Extras_[/u]
 
Wirkliche Extras gibt es nicht, aber viele Details, Sammelobjekte und Besonderheiten, die ohnehin ihren Weg ins Spiel gefunden haben. Allerdings erwähnen wir unten nicht alles: Wer sich vor einigen Wochen das Fable Pub Game zugelegt hat (ein Arcade Spiel), startet mit reichlich Gold ins neue Abenteuer. Dafür könnt ihr direkt Immobilien oder Tränke erstehen. Außerdem warten ein paar Gegenstände auf denjenigen, der zuvor bei einem Online Game von Microsoft mitgespielt hat. Zu guter Letzt sei noch die hübsche Limited Edition erwähnt, in der der Sammler u.a. eine Bonus Disc und sogar zusätzliche Spielinhalte findet.
 
[u]Spielgefühl_[/u]
 
Endlich gibt es mal ein Spiel, bei dem man einen Hund an seiner Seite hat. Ein treuer Begleiter dem man Tricks beibringen kann, der gerne einen Ball apportiert, für euch Schätze aufspürt oder euch im Kampf unterstützt. Der Hund, der sich niemals in den Vordergrund drängt, verleiht Fable einen gewissen Touch mehr Realität. Es wirkt ganz einfach glaubhaft und echt - und das in einer Welt voller Monster, dunkler Höhlen und Magie. Dieser Welt möchten wir uns nun im Testbericht zu Fable II widmen, also nehmt Platz und begleitet uns nach Albion.
 
Etwa 500 Jahre nach der Handlung von Fable setzt der zweite Teil ein, allerdings sind Helden und Magie längst in Vergessenheit geraten. Erst der dramatische Anfang weckt in eurer Figur wieder den Glauben an solche Dinge. Danach beginnt das Spiel und zuerst wundert man sich ein wenig über die Steuerung, denn wirklich straff und direkt dirigiert man den Protagonisten nicht durch die Altstadt von Bowerstone. Eure Figur ist übrigens entweder ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge, das dürft ihr selber entscheiden. Danach nimmt Fable II allmählich Fahrt auf, trainiert euch zuvor aber in einer Art Tutorial. Dort lernt ihr, dass ihr ein Auge auf die Umgebung haben solltet, nicht jeder Person trauen könnt, euch zwischen dem "Richtigen" und dem "Falschen" entscheiden müsst und das euch ein goldener Pfad stets den rechten Weg weist. Tatsächlich freuen sich vor allem Anfänger über das güldene Licht am Boden, dass euch wie ein Navigationssystem stets zum gewünschten Ziel führt. Nachdem man als "kleiner Spatz" den Einstieg gemeistert hat und die Geschichte sich spannend weiterentwickelt hat, spürt man aber zum ersten mal, dass man wirklich ein Abenteurer ist.
 
Mit eurem Hund an eurer Seite steht euch jetzt die Welt von Albion offen und es ist an euch, was genau ihr tun wollt. Natürlich zieht sich ein recht dichter und nicht gerade umfangreicher Hauptstrang durch die Welt, ihr könnt aber jederzeit auch arbeiten gehen, in Immobilien investieren oder einfach die hübsche Gegend erforschen. Doch ganz egal was ihr auch tut, alles hat Auswirkungen auf eure Umgebung und die gesamte Welt Albions. Fable II ist nämlich nicht nur ein Action Adventure, sondern bietet dem Spieler auch sehr viele RPG Elemente und natürlich die Qual der Wahl. Wie eingangs bereits erwähnt, entscheidet ihr selber ob ihr Gutes oder Böses tut, den Leuten helft, sie einfach erschlagt oder sie mit Desinteresse straft. Ein Beispiel ist schnell genannt, wobei es dafür Hunderte gäbe: Ihr wollt ein Haus kaufen. Nun erfahrt ihr von dem Infoschild, dass es euch weniger kostet, wenn der Besitzer tot ist. Tja, geht man jetzt freudig weiter arbeiten oder verschafft man sich spät am Abend Einlass in die Wohnung und tötet den Mieter? Nicht vergessen darf man dabei allerdings, dass es jemand mitbekommen könnte, gar der Sheriff gerufen wird und sich natürlich euer Ruf verschlechtert. Leider merkt man schnell, dass es deutlich einfacher ist als Tyrann durch die Welt zu laufen. Wer ständig alle Leute umbringt, bekommt Waren ebenfalls billiger, kann Bürger erpressen und erntet so zwar nur Furcht, kommt aber trotzdem gut durchs Spiel. Doch wahrscheinlich werdet auch ihr es spüren, den Drang nett zu sein. Dorfbewohner scharen sich um euch, sind begeistert wenn ihr tanzt oder ein sexy Lied zum Besten gebt. Da der Protagonist stumm ist, funktioniert das alles mit euren Emotionen und Gesten. Nach und nach lernt man nämlich Dinge wie "Drohen", "Lachen", "Luftkuss" oder "Ohrfeige", die alle umstehenden Leute beeinflussen. Zu jedem Charakter in Albion kann man eine Statistik abrufen, die zeigt wie sehr euch die Menschen zugetan sind. Das geht bei Fable II soweit, dass sich die Leute in euch verlieben und - je nach sexueller Ausrichtung - natürlich auch mit euch in die Kiste wollen oder euch zur Hochzeit drängen. Leider hat man als strahlender, attraktiver Held schnell das halbe Dorf am Hintern kleben. Trotzdem macht das Agieren mit der Bevölkerung Spaß und lässt die ein oder andere Stunde wie im Fluge vergehen.
 
Doch lassen wir das Geplänkel in sicheren Gefilden jetzt mal bei Seite und widmen uns dem, was bei Fable II ebenfalls auf dem Programm steht: Dunkle Höhlen, jede Menge Feindvolk, Magie, Pistolen und Schatzkisten. Wie schon erwähnt, könnt ihr dem Hauptstrang folgen oder einzelne Quests erledigen. Auf die stoßt ihr immer mal wieder zwischendurch, zu tun ist aber oft das gleiche. Ein Bereich wird von Feinden belagert und muss gesäubert werden. Also begebt euch zum Ziel und lasst die Klinge sprechen. Natürlich könnt ihr verschiedene Totschläger kaufen, mit X schwingt ihr jedenfalls Schwert oder Kolben und prügelt die Erfahrungspunkte aus den Feinden. Die landen vorerst auf dem Boden und müssen später eingesammelt werden. Wer den Nahkampf scheut, kann aus der Distanz Pistole oder Armbrust sprechen lassen, die dank automatischer Zielerfassung niemals verfehlen. Mit dem B Knopf aktiviert ihr hingegen eure magischen Kräfte. Das alles klingt jetzt zwar lustig, aber recht bodenständig. Mit der eingesammelten Erfahrung jedoch, ergeben sich schnell neue Möglichkeiten. Investiert ihr die Punkte in stärkere Angriffe oder erweitert ihr den Radius eurer Feuermagie? Das Charaktermenü eröffnet euch vielerlei Möglichkeiten und ihr könnt aus einem kleinen Batzen magischer Fähigkeiten wählen. Klingen- und Eisangriffe oder gar ein mächtiger Chaoszauber der den Feind verwirrt? Ganz wie ihr wollt! Je stärker die Magie aber ist, desto länger muss eure Figur den Zauber auch aufladen, wobei sie gegnerischen Angriffen in der Zeit leider hilflos ausgeliefert ist. Aber es macht schon tierisch Spaß, wenn selbst große Brocken von einem voll aufgeladenen Inferno Zauber direkt vernichtet werden. Erweiterbar ist übrigens nicht nur die Magie, auch mit der Distanzwaffe wird man kräftiger und kann sogar bestimmte Körperteile des Feindes anvisieren, was auch Enthauptungen oder Leistenschüsse möglich macht. Obwohl scheinbar uncut, ist Fable II übrigens bei weitem nicht so blutig wie wir erwartet hatten. Das Kampfsystem ist insgesamt leider wirklich nicht sonderlich komplex, bietet dank der drei Komponenten aber viel Abwechslung.
 
 
Wer bei seinen Streifzügen durch finstere Tempel erneut einen Schatz aufgespürt hat, einem Endboss das Fürchten lehrte oder einen weiteren Helden entdeckt hat, darf sich gerne mal ein wenig ohne Stress amüsieren. Helft Dorfbewohnern oder zerstört all ihre Träume, jagt versteckten Gargoyles und Silberschlüsseln nach. Die Welt, auch wenn alles natürlich freiwillig ist, hat euch jedenfalls auch nach dem Durchspielen noch einiges zu bieten. Besonders interessant, und damit wären wir wieder bei den Dörflern, ist die Gründung einer Familie. Wie bereits erwähnt, könnt ihr Leute beeindrucken, egal ob Männlein oder Weiblein, sie abschleppen, ungeschützten Sex haben und bringt dann ein Kind zur Welt. Nicht üblich für ein Videospiel und ziemlich gelungen wie wir finden. Ohnehin ist Fable II ein wirklich gelungenes Spiel, mit zahlreichen Möglichkeiten, einem freudigen zweiten Durchgang (um alle Facetten kennenzulernen), etlichen Geheimnissen und einer grandiosen Atmosphäre.
 
Kommen wir nun also zur Schelte und einigen Gründen, warum das Spiel kein ultimatives Must Have ist und am Ende in vielerlei Hinsicht zu inkonsequent erscheint. Da wäre zunächst mal die Tatsache, dass euer Held nicht sprechen kann. Gut, nehmen wir hin, warum aber Dinge wie "Lachen" oder der "Stinkefinger" mühsam erlernt werden müssen, ist uns nicht klar. Da wären aber auch noch die Dorfbewohner, die sich auch nach Betrügereien oder ähnlich schlimmen Aktionen durch einen einfachen Tanz beeindrucken lassen. Ihr könnt tolle Details einstellen, wie das Haushaltsgeld eurer Familie, trotzdem nervt euch jede zweite Person mit der Frage nach einem Ring oder dackelt euch hinterher. So merkt man unterm Strich das der Ansatz stimmt, die Bewohner Albions aber verdammt eindimensional agieren und handeln - schade. Logikfehler haben sich auch eingeschlichen, so fragen wir uns wie alt so ein Hund wohl werden kann. Etwas unausgereift ist auch der eigene Tod, der bis auf den Verlust einiger Erfahrung keinerlei Konsequenzen hat. Okay, ihr bekommt Narben, aber da viele von euch ohnehin alles niedermetzeln (also böse sind), ist euer Gesicht sowieso von solchen Kampfesspuren gezeichnet. Das sind alles Dinge, die einem so ambitionierten Projekt ein klein wenig die Glaubwürdigkeit und Faszination nehmen. Allerdings unterliegen die negativen Aspekte ganz klar den positiven Eigenschaften, was ihr an der hervorragenden Gesamtwertung von Fable II seht. Wir wollen euch damit viel mehr nur sagen: Es ist nicht alles Gold was glänzt.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Konnten wir aktuell noch nicht testen, wird aber im Idealfall noch diese Woche nachgereicht. Das ist nämlich ganz davon abhängig, wann Lionhead und Microsoft den Mehrspieler nachliefern. Um euch (und uns) aber ein wenig anzuheizen: Fable II wird kooperativ spielbar sein, ihr könnt also mit einem Freund gemeinsam das Abenteuer bestehen. Alle Details zur Performance und wieviel Spaß das macht, bekommt ihr zu gegebenem Zeitpunkt hier im Test.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Wer nur die Story durchspielt, also ohne sich groß um die Erfolge zu bemühen, der kommt am Ende immerhin auf etwa 500 Punkte. Wer sich darüber hinaus dann doch ein wenig auf seine Umwelt einlässt, der sackt nochmals kräftig Punkte ein. Wenn wir das richtig sehen, muss man Fable II für die vollen 1000 Punkte aber leider ganze drei mal durchspielen, alle Silberschlüssel einsammeln und die Gargoyles aufspüren. Das ist nicht ganz so verführerisch... Dafür können viele Erfolge auch im bald erscheinenden Coop-Modus erreicht werden.
 
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Was hab ich heute Morgen gemacht? Schnell noch zwei Häuser gemietet. Und was mache ich heute Abend? Ein paar Gargoyles suchen. Denn diese Knilche verstehen es mich so zu beschimpfen, dass ich lachen muss aber trotzdem wütend bin. Fable II hat seine Macken, gar keine Frage. Vor allem die Interaktion mit den Leuten finde ich zu simpel. Trotzdem kommt man nur schwer von dem Spiel weg, weil es einfach eine faszinierende Ausstrahlung hat. Ich wünsche euch beim Zocken also viel Spaß

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