erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Affenzirkus"[/u]
King Kong ist eines der ersten Lizenzspiele für die damals noch sehr neue Xbox 360 gewesen. Fast jeder hat das Spiel allein schon der Achievements wegen gespielt, auch wir haben es damals bereits in der Konsole gehabt, spendieren dem Titel jetzt endlich auch einen entsprechenden Test. King Kong dürfte damals viele Spieler überrascht haben, da man bei dem Ego Shooter eben nicht nur Dinos abgeschossen hat, sondern den Film nochmal in der Haut einiger verschiedener Figuren erlebt hat. Wuchtige Passagen, bei der man mit einer Schrotflinte auf riesige Würmer schießt gehören da ebenso zu, wie das Erkunden des Dschungels mit King Kong höchstselbst. Dank guter Optik und toller Atmosphäre, dazu sogar einigen tollen Puzzles, gehört der haarige Affe tatsächlich zu den empfehlenswerten Filmspielen. Die 09 Punkte sind nun eine Mischung aus den Erinnerungen von damals und der Wertung, die King Kong heutzutage eingefahren hätte.
[u]Handlung_[/u]
Wie bereits erwähnt, orientiert sich das Spiel sehr stark an dem Remake des einstmals 1933 erschienenen Abenteuerfilms. Eine Filmcrew, angeführt vom mehr oder weniger tollkühnen Carl Denham, macht sich mit der schönen Ann Darrow auf den Weg nach Skull Island. Diese kleine, bei tageslicht sehr hübsch anzusehende Insel birgt allerdings viele Geheimnisse und schnell merkt die Besatzung, dass die Zeit dort stehen geblieben zu sein scheint. Ihr bekommt es im Spiel jedenfalls recht schnell mit übergroßen Insekten, aber noch viel gefährlicheren Raptoren und anderen Dinosauriern zu tun. Wer im dichtesten Dickicht allerdings das Sagen hat, wisst ihr alle selber.
Dank hervorragender Atmosphäre, einer recht straff präsentierten Story, allen bekannten Figuren und obendrein noch den original Sprechern, macht King Kong sehr deutlich das es kein einfaches Lizenzspiel ist, sondern ebenfalls mit viel Sorgfalt und Bedacht produziert wurde. Auch wenn kein Spieler sich aufgrund der Handlung über neue Details erfreut, ist es doch was ganz anderes, selber (in der Haut von Jack Driscoll) durch den Urwald zu stapfen.
[u]Optik_[/u]
Es ist ein wenig schwierig nach all den Jahren noch eine faire optische Benotung auszusprechen. Nach fast drei Jahren hat gerade das Genre des Ego Shooter unheimlich schöne und beeindruckende Blüten getragen, mit denen King Kong jetzt nicht mehr wirklich mithalten kann. Allerdings sah es zum Start der Xbox 360 wirklich unnachahmlich gut aus, was zu großen Teilen an der nach wie vor grandiosen Atmosphäre liegt. Skull Island ist in seiner ganzen Pracht eingefangen worden, mit vielen Gräsern und Büschen, teilweise wunderbar düsteren Abschnitten, aber ganz einfach auch der richtigen Mischung. Da entdeckt man dann Wege und steinerne Treppen, ist im nächsten Moment wieder in einer sumpfigen Höhle und muss zwar gegen eklig realistisch aussehendes Feindvolk kämpfen, kann sich zwischendurch aber immer mal wieder an den tollen Texturen erfreuen. Übernimmt man in einigen Passagen dann King Kong höchstselbst, staunt man über die geschmeidigen Animationen des riesigen Affen und kann deshalb insgesamt - trotz deutlich nachlassender Begeisterung - hervorragend in die Welt des Films eintauchen. Das liegt übrigens nicht zuletzt daran, dass euch keinerlei HUD Display die Sicht raubt.
[u]Akustik_[/u]
Während die Grafik in die Jahre gekommen ist, gilt das nicht für den anderen technischen Aspekt, nämlich die Musik. Nach wie vor sind die Hymnen und die dadurch entstehende Atmosphäre einfach grandios. Wer über eine 5.1 Anlage verfügt, kann den Sound ordentlich aufdrehen, bekommt man doch zum gelungenen Soundtrack auch noch die herrliche Akustik eines "lebendigen" Dschungels zu hören. Dazu gesellen sich hochmotivierte Sprecher, die den Figuren Leben einhauchen und dem Film fast in Nichts nachstehen. Volle Punktzahl also für den gelungenen Sound, der sich in keinem Bereich die Blöße gibt.
[u]Ladezeiten_[/u]
Durchschnittlich
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Wenn ihr den Test bislang komplett gelesen habt, wisst ihr, dass das Spiel in fast jedem Bereich irgendwie zu punkten weiß. Tolle Technik und eine angenehme Story... Da muss also was sein, was uns so gar nicht gefallen hat. Und wer nach etwa 6 Stunden den Abspann sieht, kann sich fast schon denken was das ist.
In der Tat ist King Kong ein gewaltiges Stück zu kurz. Profis marschieren vielleicht noch ein paar Minuten schneller durch die Dschungelwelt und gerade der letzte Abschnitt des Spiels, bei dem man durch New York tobt, wirkt irgendwie gequetscht und gestaucht. Außerdem leidet das Spiel darunter, dass die Rätsel zwar nett aufgemacht und gar nicht so unkreativ, dafür einfach viel zu einfach sind. Jene Knobeleien teilen sich den Platz auf der Disc übrigens mit jeder Menge Action, zumeist erlebt in einer First Person Perspektive, bei der ihr mit allerlei Schießeisen auf wilde Dinos losgeht. Dabei beginnt das Spiel sehr ruhig und zu Beginn steht erstmal eine ausgiebige Erkundungstour auf dem Programm. Da man bei King Kong keinerlei HUD Anzeigen hat, macht das direkt eine tolle Figur. Das Spiel erscheint intensiver und man ist näher dran am Geschehen. Überhaupt ist ein sorgsamer Blick für die Umgebung niemals falsch, da man anfangs noch keine Tommy Gun oder Pistole im Handgepäck hat. Nein, da bedient man sich an großen Knochen oder Speeren, die man zwar vornehmlich als Schlag- und Angriffswaffe, aber auch zum Lösen von Puzzlen nutzen kann. Wenn ein wilder Haufen fleischfressender Ameisen einen wichtigen Hebel in Beschlag genommen hat, muss man schleunigst ein Insekt aufspießen und die Ameisen quasi mit einer Art Opfergabe vom Ziel weglocken. So gewinnt man ein paar Sekunden und schnappt sich den Hebel, um dann Beispielsweise Tore zu öffnen. Mit Feuer müsst ihr allerdings auch arbeiten, da vor allem Raptoren und Skorpione viel Respekt vor jenem Element haben. Es gibt also viel zu tun für Forscher und Entdecker.
Damit aber auch die sich auf Dauer nicht langweilen, regnet es häufiger mal Munition vom Himmel. Das ist wörtlich gemeint, denn ein Kollege zieht im Flieger seine Bahnen über die Insel und wirft die hilfreichen Güter ab. Mit einer Schrotflinte im Gepäck wirken auch riesige Würmer nicht mehr ganz so furchteinflößend und erstaunlicherweise klappt das alles auch völlig ohne Fadenkreuz. Zwar sind die Feinde in dieser von der Evolution verschonten Gegend auch allesamt recht groß, das Spiel schafft es aber, dass es sich niemals zu leicht, keinerzeit aber auch zu schwierig anfühlt. Gegen riesige Fledermäuse und Insekten geht es also zu Werke, doch auch die vollste Kanone hat keine Chance gegen einen hungrigen T-Rex. Auch wenn nahezu jeder Testbericht genau diese Auseinandersetzungen in höchsten Tönen loben wird und es einem schon zum Halse heraushängt: Ja, die Kämpfe machen riesig Spaß. Panik macht sich in der Crew breit, man sucht nach einem Fluchtweg, muss das Ungetüm irgendwie ablenken und spürt die Dramatik hautnah. Großes Kino! Und das sogar fast im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit dem namensgebenden Kinohelden gehts übrigens weiter, denn König Kong gibt sich in seinem eigenen Spiel selbstverständlich auch die Ehre. Immer wieder schlüpft man als Spieler kurze Zeit in die haarige Haut des Affen und schwingt sich durch das dichte Dschungelgestrüpp, hinweg über tiefe Schluchten und Co. Doch damit nicht genug, immerhin gilt es sich selbst zu verteidigen, was King Kong natürlich bestens beherrscht. Quasi in einer Art Mischung aus Beat 'em Up, Action Adventure und Wrestlingspiel, versetzt ihr den feindlichen Sauriern schwere Hiebe, packt euch die Mistviecher dann am Hals oder am Kiefer und schickt sie mit einem wuchtigen Finisher ins Reich der Toten. Die wenigen Abschnitte in der Haut von King Kong sind sehr wuchtig geraten und werden von einer speziellen Kamera ganz hervorragend eingefangen. Wie beim ganzen Spiel braucht es keine Bildschirmanzeigen und da man mit dem Affen in der 3rd Person Ansicht durch die Gegend stapft, konnte sich Ubisoft sogar einer cineastischen Kamera bedienen.
Beide Teile des Spiels ergeben zusammen ein hervorragendes Abenteuer. Leider ein Abenteuer, das man nach gut einem Tag schon beendet haben kann, ohne Lust zu verspüren nochmal durch den Urwald zu jagen. Nein, King Kong endet abrupt und nicht so fein wie der Anfang des Spiels erwarten lässt. Aber die Mischung aus Action Adventure, Ego Shooter und Affenschwingerei kann trotzdem punkten. Man ist überrascht, wie klever sich der Titel spielt und die kleinen Schwächen gekonnt unter den Tisch zu kehren weiß. Wer also Lust auf ein launiges Abenteuer hat, auf das man sich nicht übermäßig konzentrieren muss, der macht mit King Kong alles richtig.
[u]Erfolgschancen_[/u]
King Kong war das erste Spiel, bei dem ein "schneller 1000er" möglich war. Ein Durchgang und man hatte direkt und ohne Kompromisse alle Punkte beisammen. Glücklicherweise brauchte man dafür auch nur knappe sechs bis sieben Stunden. Für jedes erfolgreich beendete Level gab es also Erfolgspunkte, kein Schnick Schnack, keine Abzocke.