Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian - Review

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian

Bild hier droppen

Review
PS3
10
 
erlebt in HDTV
 
[u]"1 = 1300"[/u]
 
Bald kommt der zweite Teil der Chroniken von Narnia in die Kinos und will euch mit jeder Menge Fantasie in den Bann ziehen. Passend dazu gibt es natürlich auch ein Videospiel, wobei ihr bei "Prinz Kaspian" in die Haut vieler Personen schlüpfen dürft. In relativ typischer Action Adventure Manier, schlagt, prügelt und rätselt ihr euch durch verschiedene Szenarien, eng angelehnt an die Handlung der großen Leinwand. Apropos, Filmausschnitte findet man im Spiel ebenfalls zu Hauf.
 
Ein spielerischer Hit ist "die Chroniken von Narnia" leider nicht geworden. Die Grafik wirkt stellenweise sehr altbacken, hat mit Kinderkrankheiten zu kämpfen und das schwächliche Feindvolk verlangt euch keinerlei Strategie ab. Viele Gameplay Elemente wirken zudem abgegriffen und erinnern an viele bereits da gewesene Spiele. Und trotzdem strahlt der Titel sehr angenehme Atmosphäre aus und ist vor allem für die Zielgruppe des Films bestens geeignet. Spaß hat man nämlich schon wenn man auf Riesen reitet, geheime Truhen aufspürt oder mit dem Enterhaken höher gelegene Ebenen erklimmt.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Seid ihr über die komische Headline gestolpert? Nun, sie besagt ganz einfach, dass ein Jahr in unserer Welt, satte 1300 Jahre in der Welt von Narnia sind. Das zu wissen ist unabdingbar, nur so versteht man nämlich, was Peter, Susan, Edmund & Lucy fühlen müssen, als sie die fantastische Welt erneut betreten. Ein fürchterlicher Krieg hat das Land ereilt und die vier Helden müssen wieder zu Schwert und Schild greifen, um Narnia zu befreien.
 
Im Spiel selbst hat man ohne Hintergrundwissen leider wenig Chancen der Handlung zu folgen. Die Zwischensequenzen wirken zu Beginn wie aus dem Zusammenhang gerissen und nur wer sich ein wenig informiert (oder den Film ansieht), kann der Erzählung wirklich folgen. Von diesen Startschwierigkeiten mal abgesehen, haben die Disney Studios gut daran getan, echte Filmausschnitte mit einzubauen. Immer wieder gibt es sehr lange Sequenzen mit den Schauspielern zu sehen, die tatsächlich zum weiterspielen motivieren. Allerdings muss man sagen, dass "Prinz Kaspian" nur eine Ergänzung zur Handlung auf der großen Leinwand ist. Eine perfekte Ergänzung zwar, aber eben nicht vollwertig. Wie ihr euch schon denken könnt, thematisiert das Videospiel übrigens die gigantische Schlacht der Narnianer gegen die Telmarer, angeführt vom finsteren Lord Miraz.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die fantastische Welt von Narnia ist bunt und reich an kräftigen Farben. Das Spiel ist bisweilen recht dunkel und in einigen wenigen Situationen erkennt man nicht mal die Gegner. Doch auch wenn man dieses Problem bei Seite lässt, kommt unterm Strich keine gute Optik heraus. Die Figuren bewegen sich allesamt nicht elegant, die Protagonisten beispielsweise, rennen stocksteif durch die Gegend. Nicht selten wird man auch von Rucklern und fiesem Tearing heimgesucht, hinzu kommen viele klotzige Objekte und ein insgesamt nicht so fantastischer Look.
 
Doch etwas macht Narnia absolut richtig: Es ist atmosphärisch. Man erkennt die Figuren und viele der Schauplätze wieder, es gibt reichlich Abwechslung und vom großen Schlachtfeld, bis hin zur dunklen Höhle oder alten Gemäuern und Schlössern gibt es viel zu sehen. Zwar wird euch nirgends die Qualität der Texturen begeistern, dafür hat Disney reichlich Zwischensequenzen eingestreut, lange Passagen direkt aus dem Film und kurze Abschnitte in Spielgrafik. Außerdem ist die angepeilte Zielgruppe nicht unbedingt nur auf die Grafik fixiert. Es gibt also faire 03 Punkte für eine insgesamt mittelprächtige Optik.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Bevor wir mit dem Sound beginnen, würden wir gerne wissen, warum zur Hölle die Charaktere in den Zwischensequenzen und im Spiel so selten reden und just vor sich hin stöhnen? In den Einspielern aus dem Film klappts doch auch und hier können die Sprecher natürlich auch punkten. Ansonsten hat der Sound zwei Gesichter. Stellenweise kommt richtig schöne Fantasie-Atmosphäre zustande und man fühlt sich fast wie im Film, dann dümpelt der Soundtrack aber wieder ein wenig vor sich hin. Ähnlich wie die Effekte, die zwar zum Spiel passen, euch aber zu keiner Zeit vom Hocker hauen. Auch bei der Akustik pendelt sich Narnia also in der goldenen Mitte ein.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Vor einem "großen" Level lädt das Spiel recht lange und spannt euch auf die Folter. Einmal in diesem Level angekommen, sind die Ladezeiten deutlich kürzer, insgesamt also kein Kritikpunkt.
 
[u]Extras_[/u]
 
In eurem ganz persönlichem Thronsaal, nämlich dem Hauptmenü, könnt ihr euch alle Videos und Sequenzen aus dem Spiel noch einmal anschauen. Außerdem spielt man nach und nach Konzeptzeichnungen und Entwürfe aller Art frei. Um zwischen den großen Leveln mal zu pausieren keine schlechte Sache und für Fans ohnehin interessant.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Man merkt schon, dass Traveller's Tales sich viele Gedanken in Sachen Gameplay gemacht hat. Ihr steuert verschiedene Charaktere aus dem Film, habt mit denen natürlich verschiedene Möglichkeiten durch die Level zu kommen und könnt, wie man das bereits aus den Lego Spielen kennt, problemlos die Figuren wechseln. Interessanterweise ist Narnia auch fast so aufgeteilt wie die Lego Spiele, immerhin startet ihr in einem, nunja, sagen wir großen Levelabschnitt, der aber nur als Knotenpunkt zu verschiedenen Untermissionen dient. Während ihr also die Gegner abwehrt und Gegenstände einsammelt, erarbeitet ihr euch langsam aber sicher den Weg in verschiedene Winkel des Levels. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt und meist nur mit einer kleinen Auswahl an Figuren, geht es in der "Nebenmission" zur Sache. Erst wenn man so alle Aufgaben gemeistert hat, kommt man im Spiel vorwärts.
 
Das ist insgesamt ein gelungenes und übersichtliches Konzept, wenngleich es ein wenig verwirrend sein kann, wenn man immer wieder an jenem Knotenpunkt ausgespuckt wird und den "neuen" Weg nicht direkt findet. Doch ganz egal welche Richtung ihr auch einschlagt, ihr habt meist unterschiedliche Dinge zu tun - jedenfalls glaubt man das zu Beginn. Alle Figuren können natürlich kämpfen und lassen dazu entweder ihren Bogen, ihre Axt oder ihre Klinge auf den Feind niederprasseln. Das dumme und plump agierende Feindvolk segnet schnell das Zeitliche, die dicken Rüstungen scheinen also überhaupt nichts zu bringen. Dafür gibt es die Gegner meist nur in großen Gruppen und als Zwerg hat man es tatsächlich gar nicht so leicht, während der Minotaurus oder der königliche Peter mit den Feinden kurzen Prozess machen. Mal gilt es nun, ein feindliches Heer zu vernichten, mal wollen Gegenstände aufgespürt werden und nicht selten müssen bestimmte Objekte zerstört werden. Wie bereits angedeutet, wird immer nur ein Teil eures Teams in den Krieg geschickt, was die Rätsel natürlich deutlich vereinfacht. Zwar muss man ab und an zwischen den Charakteren hin und herwechseln, ansonsten gibt es aber lediglich verschwundene Zahnräder, verstellte Kisten oder andere bekannte Knobeleien. Die Fähigkeiten der Figuren werden aber auch ausgenutzt. Gehts mal nicht weiter könnte der Enterhaken helfen, ansonsten muss man mit dem Bogen vielleicht mal ein Ziel anvisieren oder ein großes Hindernis bei Seite kloppen. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, in denen man beispielsweise auf einem Riesen reitet. Sieht im ersten Moment ein wenig komisch aus, aber die stumpfen Giganten zerstören in Windeseile Katapulte und rammen auch größere Felsbrocken um. Später segelt ihr auch auf Greifen durch die Lüfte oder lockt Bären in die Falle. Bei soviel Abwechslung ist es ein wenig schade, wie oft man doch zum Schalter umlegen genötigt wird.
 
Leider spielt sich Narnia zu keiner Zeit so locker und flüssig wie es die Lego Games getan haben. Es wirkt stets ungenau und hektisch, nicht entspannt sondern aufgezwungen. Die Kämpfe werden auf Dauer nervig, die Kamera ist nur teilweise nachjustierbar und das die Charaktere alle nicht springen können, irritiert auch eine ganze Weile lang. Außerdem deutet das Spiel meist viel zu deutlich auf eure Aufgabe hin.
Trotzdem entsteht ein gewisser Rhythmus, der euch auf angenehme Art und Weise durch das Spiel trägt. Auch wenn die Zwischensequenzen für Laien wenig Sinn ergeben machen sie Spaß und Fans des Films, vornehmlich wohl Kinder, können toll in die Welt von Narnia abtauchen. So simpel die Aufgabenstellungen auch sind, es gibt jede Menge Abwechslung, dazu verstecke Truhen und neue Fähigkeiten. Während man am Anfang noch denkt, es geht nur in großen Schlachten zur Sache, muss plötzlich darauf achten Käfer mit Feuer zu vertreiben und gleitet wenig später auf einem Greif durch die Luft, um die alarmierten Soldaten zu eliminieren. Die Speicherpunkte sind fair verteilt, nahezu nach jedem etwas größeren Missionsabschnitt wird automatisch gespeichert, außerdem könnt ihr bereits gezockte Level natürlich nochmal erkunden.
 
 
Es ist also mal wieder ein Spiel mit zwei Gesichtern. Natürlich fehlt es Narnia an Charme und Esprit, durch den z.B. die Lego Games punkten können. Die dummen Gegner nerven recht schnell und nur wenige Rätsel sind echte Kopfnüsse. Hinzu kommen viele kleine Mängel im Detail, wie die bereits erwähnten Kamera und die Steuerung. Nach etwa 7 bis 8 Stunden flimmert der Abspann über den Schirm und willige Kinogänger müssen aufpassen, denn im Spiel wird das Ende des Films bereits verraten. Danach sucht man fehlende Schatzkisten oder amüsiert sich in den Bonusleveln. Prinz Kaspian ist ein launiges Action Adventure, welches primär auf eine junge Zielgruppe abzielt. Die hat an dem Spiel mit Sicherheit sehr viel Spaß, reifere Zocker erleiden aber das typische Lizenzspiel-Dilemma. Gute Ansätze hier und da, aber wegen dezenter Eintönigkeit, wenigen neuen Ideen und teilweise auch Problemchen, kommt Narnia insgesamt nicht über den Durchschnitt hinaus.
 
[u]Mehrspieler_[/u]
 
Eine gute und eine schlechte Nachricht. Und wir bestimmen welche ihr zuerst hören sollt. Die Gute: Es gibt einen Coop-Multiplayer und ihr könnt die Welt von Narnia gemeinsam mit einem Freund bereisen. Die Schlechte: Xbox Live und PSN werden nicht unterstützt. Das ist fürchterlich schade, aber leider nicht zu ändern. Wenigstens offline funktioniert alles bestens und gemeinsam machen viele Missionen noch ein wenig mehr Spaß. Am Gameplay ändert sich allerdings rein gar nichts, deshalb gibt es auch keinen Extrapunkt.
 
[u]Vergleich der Versionen_[/u]
 
Gleiches Spiel wie bei eigentlich allen Games die momentan für beide Systeme erscheinen - kein Unterschied. Leider gibt es auf der Playstation 3 keinerlei Trophäen, während die Erfolge bei der Xbox eine zusätzliche Motivation sind. That's it!
 
 
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Narnia hat mich bestens unterhalten, das kann ich gar nicht anders sagen. Allerdings fallen die vielen kleinen Ungereimtheiten insgesamt dann doch stark ins Gewicht. Man hat nie das Gefühl einen Top-Hit zu spielen, auch wenns die ganze Zeit viel Spaß macht.

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
6/10
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
5/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren