Alone in the Dark - Review

Alone in the Dark

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Review
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43
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Denn das Wichtigste ist, dass das Feuer nicht aufhört zu brennen..."[/u]
 
Es ist schon ein Kreuz mit Alone in the Dark. Da möchte man in einem Moment den Entwicklern "Danke" sagen und das Spiel umarmen, im nächsten würde man die DVD am liebsten wütend entzwei brechen. Eden Games hat mit Test Drive Unlimited einen Überraschungshit gelandet, ist mit einem großen Spiel wie diesem hier aber scheinbar überfordert gewesen. Nur so lässt sich die Tatsache erklären, dass wir ein hervorragend inszeniertes Action Spiel bekommen, bei dem Grafik und Sound wunderbar harmonieren und euch in eine bizarre Schauerwelt ziehen, während ihr euch aufgrund der trägen Steuerung, der nervigen Kamera und kleineren Bugs die Haare rauft. Diesen Spagat macht Alone in the Dark in vielen Bereichen und wirkt deshalb insgesamt sehr unausgereift - nicht aber schlecht. Man muss sich nur erstmal mit den Widrigkeiten anfreunden und dann auch noch damit klarkommen, dass die Kämpfe gegen das gruselige Feindvolk nur selten Spaß machen. Habt ihr das geschafft, erwartet euch ein intensives Spielerlebnis, das wir für euch nun weiter durchleuchten wollen.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Im Central Park ist die Hölle los. Und das ist durchaus wörtlich gemeint, denn schon in der ersten Stunde mit Alone in the Dark tut sich die Erde auf und die Stadt wird überrannt von Rissen, Dämonen und unerklärlichen Phänomenen. Eden Games hat es geschafft, die Handlung absolut filmreif zu inszenieren und angetrieben von vielen Dialogen und Cut Scenes, möchte man tatsächlich wissen wie es weitergeht. Gefestigt wird der filmische Aspekt auch von der gesamten Präsentation. So kann man nach jedem Kapitel einen Abspann bestaunen und wer seinen Spielstand lädt, erfährt in einem toll präsentierten Rückblick was bislang alles geschehen ist.
 
Über den Plot selbst möchten wir euch nicht zuviel verraten, allerdings kommen Horror- und Fantasy Fans wohl am meisten auf ihre Kosten. Zwar sind einige Charaktere recht platt, dafür stimmt wie gesagt die Inszenierung, die euch bis zum Ende ans Gamepad fesseln will. Sollte euch das Spiel da mal einen Strich durch die Rechnung machen, kann man einfach im Menü ganze Kapitel und Abschnitte des Spiels überspringen. Für diesen einzigartigen Schritt hat sich Eden Games entschieden, damit man vor lauter Frust nicht einfach abschaltet, sondern sich ein Herz fasst, ein paar Minuten später wieder ins Spiel einsteigt und die Story bis zum Ende verfolgen kann.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Inszenierung haben wie gerade schon in höchsten Tönen gelobt und können damit bei der Optik gleich weitermachen. Denn an vielen Stellen ist Alone in the Dark einfach absolut wunderschön und begeistert euch mit filmreifen Kulissen und einer bombastischen Präsentation. Das liegt meist an den herrlichen Texturen und auch an der statischen Kamera. Zwar könnt ihr euch umsehen wie ihr wollt, viele Schauplätze werden aber aus ganz bestimmten Winkeln in Szene gesetzt, oft damit sich euer Blick auf das Wesentliche richtet. Hinzu kommen wunderbare Lichtspiele, schickes Wasser, nette Explosionen und natürlich das Feuer. Denn schnell merkt man, dass sich viele Spielsituationen nur mit Hilfe von Feuer lösen lassen, weshalb man auch optisch einiges erwarten darf. Es breitet sich gespenstisch aus, frisst sich realistisch in verschiedene Materialien und verbrennt nicht nur Türen, sondern auch Gegner und die Inneneinrichtung.
 
Alone in the Dark lässt euch nie zur Ruhe kommen. Schon im ersten Level passiert so viel auf dem Schirm, dass man sich tatsächlich fragt was da noch kommen soll. Durch den Ausnahmezustand der in der Stadt herrscht, bekommt ihr stellenweise bizarr-faszinierende Kulissen, wie schräge Wohnräume oder zerstörte Busse die als "Brücke" genutzt werden. Auf der negativen Seite stehen unter anderem die Animationen. Die ohnehin recht uninteressanten Gegner bewegen sich nicht sonderlich galant, ebenso wie der Protagonist, der sehr steif und langsam agiert, außerdem lange braucht um sich zu drehen. Dank netten Ideen, beispielsweise dem Jackentaschen-Menü, bleibt die Atmosphäre stets hervorragend und die Optik kann zumeist punkten, ist aber auch in den Zwischensequenzen nicht ohne Makel.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Der aussergewöhnliche Soundtrack von Alone in the Dark macht schon im Hauptmenü Freude und verliert seinen Reiz auch über längere Spielzeit hinweg nicht. Geradezu episch flammt der Gesang der Chöre auf, in wichtigen Momenten treibt euch das Spiel aber auch an, motiviert und heizt euch ein. Auf diesem Niveau befindet sich die deutsche Sprachausgabe leider nicht. So sehr sich einige Sprecher auch zu bemühen scheinen, an vielen Stellen klingt die Synchronisation aufgesetzt und billig. Mit den englischen Stimmen ist man also deutlich besser bedient, wobei auch hier einige unnötig "coole" Phrasen rausposaunt werden. Die Effekte helfen dem Titel wieder auf die Beine, denn egal ob jetzt Wände abbröckeln, ihr mit einem Stuhl auf die Feinde einprügelt oder ihr euch eine Verfolgungsjagd im Auto liefert, hier passt alles wie die Faust aufs Auge. Komplett vom Hocker haut einen die Akustik allerdings nicht.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Durchschnittlich lang werdet ihr unterbrochen, besonders auffällig sind die Pausen aber nicht.
 
[u]Extras_[/u]
 
Für etwa 15 Euro mehr, kommt Alone in the Dark in einer limitierten Edition zu euch nach Hause. Die mittelgroße Box beinhaltet neben dem Spiel ein Artbook, eine kleine Figur von Edward, einen Soundtrack mit acht Liedern direkt aus dem Spiel und einem Making Of auf DVD. Nettes Paket, zumal die Box gar nicht schlecht aussieht. Wer sie noch nicht im Laden gesehen hat, findet sie in unserer Bildergalerie.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Mit quietschenden Reifen gehen wir in die Kurve, sehen ungläubig zu wie sich der Boden vor uns auftut und fliehen vor der nahenden Katastrophe. Tolle Optik und Atmosphäre, geniale Inszenierung. Mit einem Stuhl bewaffnet marschieren wir auf eine Wand aus Flammen zu, halten das morsche Holz ins Feuer und benutzen ihn wenige Sekunden später um einen Gegner in Brand zu setzen. Spannend, intuitiv, voller Action! Wir öffnen unsere Jacke, sehen ans uns herunter und kombinieren ein paar aufgehobene Gegenstände. Mit Hilfe eines Taschentuchs, etwas Munition und Benzin basteln wir uns innerhalb von Sekunden einen tödlichen Sprengsatz und reissen eine Wand ein. Klever, durchdacht und toll ins Spiel eingebaut.
 
Klingt doch alles super, nicht wahr? Ist es aber leider nicht, denn jedes dieser Beispiele wird euch von diversen Makeln ruiniert, die man an allen Ecken und Enden im Spiel entdeckt. So wird die Verfolgungsjagd aufgrund der absolut misslungenen Steuerung zu einem Glücksspiel das, gepaart mit den unverhofft gescripteten Events, für Frust sorgt. Bei den Kämpfen gegen die einfallslosen Monster macht man stets dasselbe und vermisst anständige Kontrollen und Abwechslung. Und beim Kombinieren der Gegenstände schließlich, ist man oft limitiert oder die gebauten Gegenstände erfüllen ihren Zweck nicht. Keine Sorge, wir werden gleich noch genauer und deutlicher, wir wollen euch nur mal darauf einstimmen, dass es bei Alone in the Dark eine große, wunderschöne Sonnenseite gibt, aber eine ebenso große Seite auf der unbarmherziger Schatten regiert und das Spiel so am Ende in die Durchschnittlichkeit abtauchen lässt. Beginnen wir doch mal mit einem der schattigsten Flecken von Alone in the Dark - der Steuerung.
Das ist der erste große Kritikpunkt, denn mit einem Wendekreis wie ein Laster und hakeligen Animationen, werden schmale Stege zur Geduldsprobe und schnelle Kämpfe nahezu unmöglich. Viele unverhoffte Kameraschwenks, die wir bei der Grafik noch für die Atmosphäre lobten, machen euch das Leben zusätzlich schwer. Aber Nein, auch bei den Fahrzeugen fühlt man sich allenfalls wie am Steuer eines Autoscooters und wundert sich doch deutlich. Das ist das Entwicklerstudio, das für das großartige Rennspiel Test Drive Unlimited verantwortlich war? Mag man bei der Steuerung gar nicht glauben, die bei Alone in the Dark von Anfang bis Ende enttäuscht. Dazu gesellen sich fiese kleine Details: Mit eurer Pistole (die einzige Schusswaffe im Spiel), könnt ihr zwar stets herumlaufen (gespielt wird in der 3rd Person Perspektive), schießen aber nur in der First Person Ansicht. Der Wechsel zwischen den Perspektiven macht nicht wirklich viel Spaß, außerdem wirkt die Ego Ansicht sehr hakelig. Wenigstens hilft euch das Auto Aim beim Schießen - und das obwohl die meisten Feinde durch einfach Schüsse gar nicht totzukriegen sind. Nein, das wie Zombies anmutende Feindvolk, kreativerweise Humanz genannt, muss abgefackelt werden. Ihr könnt also mit Stahlrohr und Holzstuhl auf die Gegner einprügeln, sie stehen solange wieder auf, bis ihr sie lichterloh in Flammen hüllt.
 
Das kann man auf vielfältige Art und Weise tun, denn so unnütz der Holzstuhl gerade noch war, hält man ihn kurz übers Feuer, beginnt er zu brennen und wird plötzlich zur effektiven Schlagwaffe. Übrigens: Mit dem rechten Analogstick schwingt, dreht und kontrolliert ihr eure Waffe was sich anfangs hervorragend anfühlt, im Grunde genommen aber recht ungenau ist. Das führt dazu, dass der Held Edward Carnby nicht immer das tut was ihr vorhattet. Jedenfalls vertreibt man die Gegner mit Feuer in Windeseile, sollte aber immer einen weiteren Gegenstand in der Nähe wissen, da brennendes Holz auch nicht ewig hält. Etwas kleverer ist da der Gebrauch von Sprengstoff. Den findet ihr aber nicht fertig gepresst in Dynamitstangen, Nein, der muss selber gebaut werden. Wie oben beschrieben habt ihr kein Inventar, sondern lediglich eure Innentaschen, in der nicht viele, aber doch einige Gegenstände Platz finden. Doppelseitiges Klebeband erscheint in dieser Horrorwelt zunächst unbrauchbar, macht sich aber äußerst gut um Munition an eine Flasche voller Benzin zu kleben und damit eine Art Bombe zu basteln. Mit Leuchtstäben, Taschentüchern, Mückenspray und Co. ergeben sich so herrlich viele Möglichkeiten um explosive Güter herzustellen, die man den Gegnern sogar anheften kann. Da wird Kreativität belohnt, wobei euch Alone in the Dark auch hier manchmal ärgert. Klebeband lässt sich zwar mit einer Plastikflasche kombinieren, eine Plastikflasche allerdings nicht mit Klebeband. Muss das sein? Auch gibt es Situationen in denen die gebastelten Helfer nicht ihren Zweck erfüllen oder verschwinden, wenn man sich ein paar Meter zurückbewegt. Trotzdem ist dieses Feature toll und macht Laune, vor allem weil man seine Pistole zu einem wahren Geschoss tunen kann, und Feuerkugeln verschießt.
 
Alles in allem sind die Kämpfe trotzdem nervig. Die physisch überlegenen Gegner machen oft kurzen Prozess mit euch, dann findet man plötzlich nichts aus Holz, hat keine geeignete Munition mehr oder verhaspelt sich in der Umgebung. Wenigstens machen die Schlägereien nicht das ganze Spiel aus, denn bei Alone in the Dark ist auch der Weg oft das Ziel. Um den Central Park zu durchqueren wollen Stromleitungen ausgeschaltet und umgangen werden, da muss man Leichen "umräumen" um das Gewicht zu verlagern oder hangelt sich an brüchigen Simsen entlang. Alles tolle Features die Freude machen und nur selten nicht ihren Zweck erfüllen. Das liegt dann übrigens oft an der Steuerung, wobei man auch so gerne mal auf schier unlösbare Aufgaben trifft. Taucht nämlich ein Riss auf, sollte man lieber ausweichen. Die schnellen und unberechenbaren Gegner töten euch sehr schnell und meist kriegt man es trotz guter Vorbereitung nicht hin sie rechtzeitig - ebenfalls mit Feuer - auszuschalten. Solchen Frust-Situationen erliegt der Spieler leider gar nicht so selten und häufig endet es mit einer abgeschalteten Xbox. Doch Halt! Wer absolut keine Lust mehr auf einen bestimmten Abschnitt hat, kann im Pausemenü einfach vorspulen. Erinnert an ein DVD Menü, es gibt einen netten Rückblick über die Geschehnisse und fast so als wäre nichts passiert, dürft ihr weiter zocken. Allerdings wirklich nur fast, denn wer ein ganzes Kapitel überspringt, verliert alle gesammelten Gegenstände.
 
 
Wie ihr seht, gibt es haufenweise gute Ideen, die Eden Games im Endspurt aber doch wieder verbockt hat. Das ist Schade, denn nicht selten macht das Spiel richtig viel Spaß, man amüsiert sich mit den gebastelten Brandbomben, bahnt sich den Weg durch zerstörte Straßenzüge und erfreut sich stets an der tollen Präsentation nebst genialer Atmosphäre. In der einen Minute löscht man mit einem Feuerlöscher einen Brand, schlägt mit dem schweren Gerät in der nächsten Sekunde eine Tür ein und hangelt sich wenige Momente später schon an einem Stromkabel über einen Abgrund. Wer kein Problem hat, sich mit den vielen kleinen Widrigkeiten abzufinden, der hat ein durchaus sehr intensives und spaßiges Spielerlebnis. Trotzdem hoffen wir, dass Eden Games die Zeit bis zur PS3 Version nutzt und kräftig an den kleinen Bugs und Fehlerchen arbeitet. Dann wird aus dem Action Adventure endlich der epische Nachfolger, den sich Fans der Serie gewünscht haben. So bleibt uns nichts anderes übrig, als das unfertige wirkende Spiel mit einer sehr knapp erreichten 07 zu bewerten.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Wer im Spiel keine Abschnitte und Zwischensequenzen überspringt, der bekommt für jede Episode 30 GS und fürs Beenden des Spiels nochmal 150. Das ergibt unterm Strich schon 300 Punkte, dazu kommen aber noch einige Erfolge die man ebenfalls während des normalen Spielablaufs bekommt. Wer die vollen 1000 ergattern möchte braucht zwar ein wenig mehr Zeit und liebe zum Detail, eine imposante und hohe Punktzahl kann bei Alone in the Dark aber jeder erreichen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Eine knappe 07 für ein Spiel, das eigentlich reihenweise für offene Münder hätte sorgen sollen. Aber man muss leider wirklich sagen, dass Eden Games es verbockt hat. Man ist gleichermaßen traurig und schockiert von den vielen kleinen Makeln die euch ständig die gute Atmosphäre kaputt machen. Schade!

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