Secret Agent Clank Review
Die Zutaten für eine spannenden Krimi sind sehr einfach. Man braucht eine interessante Geschichte und einen Helden, der im Anzug eine verdammt gute Figur macht. Beides bietet uns Secret Agent Clank für die PlayStation Portable. In einer geheimen Mission muss er die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Sein alter Kumpel Ratchet wird des Juwelendiebstahls beschuldigt und eingesperrt. Die Videoaufnahmen des Museums sprechen eindeutig gegen Ratchet. Was aber hat ihn dazu getrieben den geheimnisvollen Juwelen zu stehlen und was verbirgt sich in Wirklichkeit hinter diesem Raubzug? Begleitet Secret Agent Clank in seiner ersten Solo-Mission.
Clank, Agent Clank...
Während der kleine Roboter Clank auf einer Mission ins Museum einbrechen wollte, erblickt er seinen alten Kumpel Ratchet, mit dem er schon so manches Abenteuer erlebt hat. Was dort seine Roboteraugen erblicken müssen, lassen ihm so manche Schaltkreise durchbrutzeln. Ratchet höchstpersönlich erleichtert das Museum um einen geheimnisvollen Juwelen. Seine Beutezug scheint aber nicht besonders gut durchdacht, denn schon vor der Türe wird er von der Polizei geschnappt und eingesperrt. Mit so einem Verhalten von Ratchet hätte Clank niemals gerechnet. Irgendetwas kann hier also nicht stimmen. Die erste Aufgabe besteht also darin, direkt vor Ort, erste Beweise für die Unschuld eures Freundes zu schnüffeln. Auf Schleichpfad durchs Museum muss man Kameras und Suchscheinwerfern weichen und fiesen Roboterwachhunden eins überziehen. Laserschranken können elegant umgangen werden und Wachroboter, die dazu geneigt sind den Alarm auszulösen, müssen klammheimlich um die Ecke gebracht werden. In bester Schleichmanier muss man sich seinen Gegnern ganz leise nähern und im Anschluss innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine Tastenkombination ausführen. So kann man ungesehen seinen Weg durch das Museum fortsetzen.
Stellt man sich geschickt an, so bekommt man für jeden erfolgreichen Abschnitt Erfahrungspunkte gutgeschrieben. Zur Erleichterung der Mission nutzt man alle Gegebenheiten, die sich bieten. Auf einem leeren Sockel posiert Clank, damit die Wachen glauben es mit einem echten Kunstwerk zu tun haben, während Blumenkübel als einfaches Versteck herhalten müssen.
Wie wir alle wissen ist ein Geheimagent nur so gut, wie seine Gimmicks. Neben den normalen Waffen besitzt Secret Agent Clank eine ganze Reihe davon. Zu Beginn stehen natürlich nur wenige davon zur Auswahl, doch im Laufe des gesamten Abenteuers erreichen euch Agentenkoffer mit neuen Hilfsmitteln direkt aus der Agentenforschung. Passenderweise bekommt man immer die Gimmicks, die man gerade bei der aktuellen Mission benötigt.
Von der grundsätzlichen Spielmechanik der Ratchet & Clank Reihe weicht Segret Agent im groben aber nicht ab. Jeder der beiden Figuren (man übernimmt in einigen Abschnitten auch die Rolle Ratchets) haben spezielle Waffen und Features. Ausgelöst werden sie mit der Vierecks-Taste. Ist man fleißig bei der Beseitigung von Gegnern, kann man im als Telefonzelle getarnten Verkaufsautomaten noch weitere Waffen, Rüstungen und Zubehörteile kaufen. Hier es auch möglich seine Vorräte aufzufüllen oder kaputte Geräte reparieren zu lassen. Gezahlt wird mit Bolts, die die offizielle Währung im Spiel darstellt. Diese Schrauben, Federn und Metallteile werden von besiegten Gegner hinterlassen oder finden sich unter Kisten. Also schön alles kurz- und kleinschlagen, damit man ordentlich einkaufen gehen kann!
Ein Agent liebt die Abwechslung
Alleine dadurch, dass man in die Rollen von Clank und Ratchet schlüpfen kann, bietet Secret Agent Clank einiges an Abwechslung. Aber das Ganze geht noch ein Stückchen weiter. Immer wieder darf man sich als Catain Qwarks beweisen, was wirklich eine lustige Abwechslung zum Agentenalltag darstellt. Er erzählt von seinen fantasievollen Abenteuern, die man dann direkt nachspielen darf. So begibt man sich in einem Kampf gegen einen Drachenroboter und macht in bester Godzilla-Manier eine ganze Stadt platt oder führt ein dramatisches Theaterstück vor. Dann wären da noch die Minibots, die Clank abkommandiert. Die Horde an kleinen Robotern kann mit einfachen Befehlen gesteuert werden und hilft euch unbemerkt beim großen Pokerspiel oder legt unerreichbare Schalter um. Dabei löst man kleine Rätsel und übersteht fiese Fallen. Wem das immer noch nicht genügend Abwechslung darstellt, der erfreut sich an den schnellen Snowboardfahrten mit Clank oder den immer wiederkehrenden Rhythmusspielen, in denen man bestimmte Tastenkombinationen zum Besten gibt.
Secret Agent Clank versteht es die Vorteile der PlayStation Portable-Technik für sich zu nutzen und präsentiert sich in einer gelungenen 3D-Grafik. Immer gibt es etwas auf dem Screen zu entdecken und die Levelgestaltung wurde sehr abwechslungsreich gehalten. Dabei ist immer eine große Weitsicht gewährleistet. In kleinen Zwischensequenzen, die sehr der Spielgrafik entspricht, wird die Geschichte zwischen den einzelnen Abschnitten erzählt. Wie schon beim Vorgänger "Size Matters" haben die Entwickler die 266 Mhz Taktung der PSP genutzt, um einen flüssigen Ablauf zu bieten. Selbst bei der hohem Gegneraufkommen gerät das Spiel keinesfalls ins Stocken. Während Clank sich mit zehn Gegnern beschäftigt, funkeln im Hintergrund einige Effekte. Kein Problem für die portable PlayStation.
Lediglich die Ladezeiten zwischen den Missionen holen euch wieder zurück in die Realität. Allerdings muss man hier den Machern zu gute halten, dass sie mit kleinen Animationen und Sequenzen probiert haben diese Zeiten gekonnt zu überbrücken. Erfahrenen Videospielern dürfte es vielleicht nicht auffallen, aber ein Neuling wird in Secret Agent Clank auf weiten Strecken ziemlich alleine gelassen. Der Titel müsste deutlicher zeigen, was nun vom Spieler erwartet wird und einige Hilfestellungen bieten. Auch alle Gameplay-Elemente müssten deutlich erklärt werden. Wer etwas rumprobiert, der dürfte aber auch noch weniger Spielzeit ans Ziel gelangen. Einen klassischen Fehler, den sich auch Secret Agent Clank leistet, verbirgt sich hinter der Kamera. In vielen Situationen fehlt einfach die Übersicht. Euer Blickfeld wird von Feinden, Gegenständen und Hindernissen verdeckt. Natürlich darf die Kamera zu jeder Zeit mit den Schultertasten manuell justiert werden, doch gerade bei hektischen Situationen bleibt für solche Korrekturen leider kaum Zeit. Sollte es soweit kommen, dass man aufgrund dessen ein virtuelles Leben verloren hat, so ist dies wenigstens nicht ganz so schlimm. Die Rücksetzpunkte im Spiel sind zahlreich und fair verteilt. Bleibt noch zu erwähnen, dass die ständigen "Massenschlachten" immer wieder aufs Neue nerven, wenn man sie nicht gleich beim ersten Anlauf meistert. Da kommt auch beim kühlsten Agenten mal der Frust auf.
Hört man bei Secret Agent Clank genau hin, dann gibt es eigentlich nur zwei konkrete Dinge festzustellen. Die eine Sache ist gut, die andere hingegen weniger. Zunächst das Negative. Die Musikstücke, die euch auf euer Abenteuer begleiten sind von der Thematik her passend. Spannende Agentenstücke, die glatt aus einer Fernsehserie oder einem Kinofilm stammen könnten. Leider bleibt es aber auf weiten Strecken im Spiel sehr ruhig und die wenigen Stücke wiederholen sich des Öfteren. Sehr gut hingegen ist aber die deutsche Sprachausgabe, die für ein Handheldspiel wirklich umfangreich ist. Egal ob während der Mission oder während der Zwischensequenzen. Hier wurde ganze Arbeit geleistet. Bei den Effekten gibt es ebenfalls keinen großen Grund zur Beanstandung. Secret Agent Clank ist für Solo-Agenten ausgelegt. Das bedeutet, das Spiel hat keinerlei Multiplayer zu bieten.
Positiv:
+ gelungene Spielwelt
+ actionreiches Gameplay
+ immer wieder neue Waffen und Features
+ Humor
Negativ:
- Kameraprobleme
- keine klare Erzählung