[u]"Perspektivenreise"[/u]
Stylisch, knifflig und wie gemacht für unterwegs. Das ist Echochrome, ein Spiel das den Minimalismus zelebriert, ohne dabei die Substanz zu vernachlässigen. Bei dem Strategiepuzzler steuert ihr keine Spielfigur, ihr dreht und wendet eine Art Irrgarten und spielt dabei mit der Perspektive. Was seltsam klingt, ermöglicht euch plötzlich völlig neue Wege und verblüfft mit kleveren Ideen. Dank jeder Menge Rätseln, einem Editor und dem einzigartigen Stil, möchten wie euch Echochrome ans Herz legen, welches zwar auch für die PS3 zum Download bereit steht, aber irgendwie fast noch besser auf die PSP passt.
[u]Optik_[/u]
Das bunte Cover des Spiels täuscht euch, denn bei Echochrome regieren vornehmlich schwarz und weiß. Diese beiden Töne wurden aber herrlich genutzt und aus dem Spiel, das einen sehr einfachen und simplen Stil bevorzugt, wird ein stylischer Tüftler. Am besten lässt sich die Optik eigentlich mit einem Verweis auf unsere Screenshots erklären, die Welt von Echochrome besteht nämlich im Grunde genommen nur aus schmalen Pfaden und Wegen. Diese könnt ihr drehen und wenden wie es euch passt und vor allem wie es euch weiterhilft. Die meisten Level wirken nämlich anfangs wie eine optische Täuschung und nur durch das geschickte Spiel mit der Kamera, ergeben sich neue Wege, die euch dann auch visuell verwundern. Zwar gibt es nahezu keine Effekte und Abwechslung, dafür ist der Stil einzigartig, wahrt stets die Übersicht und macht atmosphärisch einiges her.
[u]Akustik_[/u]
Viel besser hätte man den Sound nicht gestalten können. Das denkt man vor allem zu Anfang, denn nach ein paar Stunden wird die Akustik immer nerviger, vor allem wenn man sich an einem ganz bestimmten Rätsel das Hirn zermatert. Ständig hört man ein "Ups", weil eine Figur heruntergefallen ist und selbst die sonst so wunderschöne klassische Musik klingt plötzlich penetrant. Das ist eigentlich ein Unding, denn die Melodien, sanft eingespielt, sehr atmosphärisch und stilvoll, hätten ansonsten die volle Punktzahl eingefahren. Stresst euch also nicht, dann macht auch die Akustik lange Spaß.
[u]Ladezeiten_[/u]
Uns sind keinerlei Ladezeiten aufgefallen - besser gehts nicht!
[u]Extras_[/u]
Wer alle Level durchgespielt hat oder seinen Freunden ein paar anständige Irrgärten präsentieren möchte, der baut in dem einfach zu bedienenden Editor selber einige Labyrinthe. Zwar dauert es ein wenig, bis man den sprichwörtlichen Dreh raus hat, dann eröffnen sich euch aber viele Möglichkeiten und eine erneute Steigerung was die Langzeitmotivation betrifft. Direkt selber antesten kann man die Welten natürlich auch.
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Echochrome erscheint sowohl für die PSP, als auch für die PS3, dort als Download Titel im PSN. In beiden Fällen möchte das Spiel euch begeistern und eine Welt schaffen, in der nichts unmöglich ist. Dabei hat man sich für ein gleichermaßen eingängiges, als auch faszinierendes Spielprinzip entschieden.
Wie ihr auf den Screenshots seht, besteht Echochrome nur aus wenigen schwarzen Linien, die einen Weg ergeben. Eure Figur läuft automatisch los, dreht an Sackgassen einfach um und ist auch sonst den Widrigkeiten der Umgebung ausgesetzt, vom Gegner bis zum Loch. Eure Aufgabe ist es nun, den Protagonisten zu den verschiedenen Echos zu leiten, die in den Leveln verteilt sind. Wer das Spiel beginnt, tut diese Aufgabe zurecht als "unmöglich" ab, immerhin sind überall Lücken, nicht verbundene Pfade und Löcher. Doch aufgemerkt, obwohl eure Puppe weder schießen noch springen kann, gibt es auch für die unmöglichsten Irrgärten eine Lösung - und die liegt in der Perspektive.
Eigens dazu, werdet ihr in dem anfänglichen Tutorial genaustens mit den einzelnen Gesetzen vertraut gemacht. Die tragen wunderliche Namen wie das "Gesetz zur Perspektivenexistenz" oder ein Gesetz zum Perspektivensprung. Was nur beim Hören keinen Sinn macht, wird euch mit einem Beispiel hervorragend erklärt und ist im Grunde genommen wunderbar einfach. Mit dem kleinen Analogstick der PSP dreht und rotiert ihr das komplette Level, wendet das gesamte Gerüst und verändert so natürlich die Perspektive. Wer das intelligent tut, schließt durch das Zusammenführen verschiedener Wege ein Loch, verdeckt Abgründe und Hindernisse oder fällt - optisch unlogisch - von einem geraden Weg plötzlich herunter. Was sich nur schwer in Worte fassen lässt, hat man nach wenigen Minuten verinnerlicht. Ihr müsst tüfteln, rätseln, den richtigen Winkel finden und die Hauptfigur so zum Ziel dirigieren.
Satte 96 Level dürft ihr bei Echochrome erkunden und entdecken. Der Weg ist natürlich das Ziel und die entspannte Atmosphäre macht das Spiel so faszinierend. Ihr müsst euch nicht um eine tickende Uhr oder euren digitalen Tod sorgen, ihr habt unendlich viel Zeit und unendlich viele Möglichkeiten. Und das, obwohl nicht mal ein Knopf zum Spielen benötigt wird. Während man im "Solo" Modus noch darauf aus ist, sogenannte Echos (sehen aus wie ihr, nur in schwarz) berühren müsst, gibt es noch den "Paar" Modus. Hier wird ein völlig anderer Ansatz verfolgt. Es befinden sich vier Figuren auf dem Labyrinth, die zueinander geführt werden wollen. Vom Gameplay her ändert sich nichts, da man aber wirklich ein anderes Ziel vor Augen hat, machen auch bereits gespielte Level viel Laune und wirken wie neu. Getrost könnt ihr die 96 also verdoppeln. Nach jedem Finish wird eure Zeit gespeichert, was ab und an dazu anspornt den schnellsten Weg zu finden. Bevor wir euch mit der Vorstellung entlassen, es gäbe nur die beiden oben genannten Spielmodi, klären wir euch schnell auf was man unter "Andere" zu verstehen hat. Wer sich für diese Spielart entscheidet, hat es plötzlich mit Gegnern im Level zu tun, die man tunlichst umleiten und aus dem Weg räumen sollte. Doch keine Angst, auch hier kann man nicht sterben und Frust bleibt euch erspart. Übrigens sind alle Level und Varianten von Anfang an auswählbar, wobei man aufgrund der steigenden Schwierigkeitsgrades wirklich mit den leichten Puzzlen beginnen sollte.
Der ist unser nächster sehr wichtiger Punkt. Die Irrgärten werden immer komplexer und bisweilen rauft man sich die Haare, weil man nicht auf die Lösung kommt oder sein Tun und Handeln falsch timed. Und steigt man dann doch hinter des Rätsels Lösung, ist man erstaunt und zufrieden zugleich.
Viel mehr muss man zu Echochrome eigentlich gar nicht sagen. Das Spiel begeistert euch durch einzigartigen Stil, interessantes und intelligentes Gameplay, viel Umfang und das einfache Grundgerüst. Jeder kann das Game lernen, man muss es nicht lange am Stück spielen und die tolle Atmosphäre ist dazu imstande, euch jeden Tag aufs Neue zu begeistern. Wer also ein wenig was übrig hat, für knackige Perspektiven-Rätsel, der sollte sich das Spiel vormerken.
[u]Unterwegs_[/u]
Eingangs bereits kurz thematisiert, wollen wir es euch hier nocheinmal einimpfen: Echochrome ist wie geschaffen für unterwegs. Die Steuerung ist einfach und unkompliziert, der Umfang überzeugend und aufgrund des Stils habt ihr stets die perfekt Übersicht. Wer also Lust auf ein paar klevere Kopfnüsse hat, kann in Bus und Bahn ein paar Perspektiven verdrehen.