erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Ein Ball fliegt auf drei Stöcke"[/u]
Brian Laras International Cricket ist in Deutschland gar nicht erst erschienen. Wieso auch, immerhin ist es nicht sonderlich interessant, wenn ein paar englische Sportler einen Ball auf drei Stangen werfen und ein anderer Sportler jenen Ball mit einem breiten Brett wegschlagen soll. Wer solche Vorurteile im Kopf hat sollte sich a) besser informieren und b) die Finger von dem Titel lassen. Denn auch wenn Cricket gewiss nicht so langweilig und vor allem nicht anspruchslos ist, passt das Sportspiel nicht recht in deutsche Wohnzimmer. Das Spiel ist natürlich komplett auf Englisch und zeigt euch zwar in einem Tutorial wie man schlägt, wirft und fängt, das grundlegende Regelwerk und die Finessen des Sports müsst ihr euch hingegen selber beibringen. Und selbst wenn man einigermaßen weiß wie der Hase läuft, ist International Cricket kein unbedingt spannendes oder super stimmiges Spiel. Von daher: Probe spielen oder gleich stehen lassen. Für Freunde des Sports gibt es aber kaum eine Alternative und dank einigen Feinheiten wird es zumindest recht realistisch wiedergegeben.
[u]Optik_[/u]
Viel zu sehen gibt es bei Cricket nicht. Das betrifft nicht nur den realen Sport, sondern natürlich auch das Videospiel. Die Stadien sehen gut aus, begeistern aber nicht mit irgendwelchen Highlights und der Spielablauf an sich ist ohnehin recht trocken. Allerdings hat ja auch kein Cricket Fan daran geglaubt, dass das Spiel jetzt mit überraschend spektakulärer Optik daherkommt. Nein, es ist ein recht realistisch wirkendes Sportspiel mit guten Animationen, wenig Abwechslung und recht bodenständiger Grafik. Kann man dem Titel aufgrund der Thematik allerdings nicht negativ ankreiden.
[u]Akustik_[/u]
Cricket ist nicht unbedingt eine Sportart, die euch vor Anspannung ins Kissen beissen lässt oder bei der ihr so laut mit Freunden grölt, dass der Kommentar nicht mehr wichtig ist. Beim Videospiel werdet ihr viel zu oft mit Stille bestraft, die vor allem im Tutorial furchtbar nervig ist. Bis auf den einleitenden englischen Kommentar, der sich im richtigen Spiel übrigens viel zu oft wiederholt, bekommt ihr rein gar nichts zu hören. Die Spieler sind zu leise, die Schiris geben auch keinen Ton von sich und nur wer dann endlich mal ein Turnier spielt, erlebt dank der Fankulisse wenigstens ein bisschen Stimmung. Von einem packenden Finale oder einem heißen Duell kann aber auch hier nicht die Rede sein. Und dabei fängt das Spiel dank tollem Soundtrack im Menü recht verheißungsvoll an. Bis man feststellt, dass der Soundtrack aus nur einem Lied besteht.
[u]Ladezeiten_[/u]
Das Spiel lässt euch gerne mal ein paar Sekunden warten und selbst während einer laufenden Partie müsst ihr mit kurzen Pausen rechnen, die euch recht häufig überraschen aber nicht wirklich stören. Trotzdem, hier hätte man noch dran arbeiten können.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Brian Lara ist einer der erfolgreichsten Batsman in der Geschichte des Cricket. Aber kennt ihr ihn? Die meisten wissen wohl nicht mal genau was man beim Cricket zu tun hat, obwohl dieser Sport in vielen Nationen dieser Welt unheimlich beliebt ist. Das Regelwerk ist dabei beim ersten Hingucken ziemlich abstrakt und kompliziert, eigentlich aber recht simpel. Doch auch im Videospiel ist genau das die wohl schwerste Hürde die ihr nehmen müsst. Was ein Widget ist wird vorausgesetzt, auch was ein Run ist oder wie lange ein Inning dauert. In dem umfangreichen Tutorial, dass euch sämtliche Feinheiten der Steuerung beibringt, lernt ihr also nicht wie man Cricket grundsätzlich spielt und wie z.B. die Punkte gezählt werden. Dieses Wissen müsst ihr euch selber aneignen und wenn man einmal weiß wie das Spiel wirklich funktioniert, trifft man auf die nächste Hürde.
Die ist sicher von Person zu Person unterschiedlich schwierig zu nehmen, wir sind aber mal so frei und bezeichnen sie als verdammt schwierig zu nehmen - zumindest hierzulande. Denn Cricket ist einfach keine Sportart, die einen als Zuschauer so richtig packt. Man fiebert nicht mit, hat keine Lieblingsmannschaft und sucht vielleicht sogar nach der Faszination. Doch das soll hier keine Debatte über die Qualität des Sports sein, das muss jeder selber beurteilen. Worauf wir hinaus wollen: Schon bevor ihr über das eigentliche Gameplay urteilen könnt, könnte euch Cricket zu langweilig sein. Und das darf nicht passieren.
Spielerisch kann sich der Titel hingegen sehen lassen. Er gibt den Sport realistisch wieder und dank dem guten Tutorial nebst englischem Kommentator, wisst ihr auch was ihr zu tun habt. Im Spiel übernehmt ihr die Rolle von Batter, Bowler und Fänger, die an verschiedenen Positionen im Spielfeld ihr Können zeigen müssen. Die Steuerung ist einfach, meist verpasst ihr dem Ball mit verschiedenen Knöpfen einen Spin oder könnt den Einschlagpunkt in letzter Sekunde noch verschieben. Als Bowler ist es euer Ziel, das Widget zu treffen. Das befindet sich gegenüber eurer Position und wird vom Batter bewacht, der eure Kugel am liebsten in den Himmel schlagen würde. Mit einem Curser beeinflusst ihr euren Wurf, was sich wiederum auf den Winkel des Aufpralls auswirkt. Bis man den perfekten Wurf hinbekommen hat vergehen verdammt viele Versuche und meist endet euer Treiben erfolglos. Habt ihr das Widget getroffen ist der Batter raus und genau das ist euer Ziel als Bowler. Trifft er den Ball, versuchen eure Fänger natürlich die Kugel schnellstmöglich zum Widget zurück zu befördern. Das ist ein bisschen wie beim Baseball. Jetzt kann der Batter versuchen Runs zu erzielen, indem er von einer Seite des Platzes zur anderen rennt. Schafft ihr es den Ball rechtzeitig zurückzuwerfen, scheidet der Batter aus. Passiert das oft genug, werden die Seiten getauscht. Jetzt seid ihr als Batter an der Reihe, müsst den Ball wegschlagen und im richtigem Moment einen Run riskieren. Nur so punktet man, nur so gewinnt man das Spiel.
Wer einmal kurz das Regelwerk studiert erkennt, dass Cricket zwar kein wirklich intensiver Sport ist und nicht spektakulär aussieht, aber einiges zu bieten hat - und vor allem nicht so kompliziert ist wie man immer denkt. Ob es euch Spaß macht ist hingegen die andere Sache. International Cricket 2007 punktet durch die reale Umsetzung, die aber nicht dazu beiträgt das Spiel interessanter zu machen. Die Turniere laufen sehr trocken ab, die Präsentation lockt auch niemanden hinterm Ofen hervor. Die gesamte Atmosphäre ist ein wenig steif und unspektakulär und obwohl Brian Lara Pate stand, findet International Cricket nicht die richte Mischung aus spannendem Sport und der richtigen Taktik. Es ist also schwierig dem Titel eine faire Wertung zu geben, gerade in unseren Gefilden.
Im Hauptmenü entdeckt ihr übrigens verschiedene Turniere, die aber insgesamt recht wenig Möglichkeiten bieten. Mal sind die Spielernamen korrekt, mal völlig falsch, nur eine Hand voll Mannschaften ist mit dabei und nach einer Weile sucht man händeringend nach Abwechslung - und damit meinen wir auch die Cricket Fans. Trotzdem, der Einstieg ist leicht und jeder der etwas für "exotische" Spiele übrig hat, darf mal einen Blick riskieren.
[u]Mehrspieler_[/u]
Abgesehen davon, dass wir online keine gute Figur gemacht haben, ist das Spielerlebnis gar nicht übel. Ihr könntet sogar Turniere mit bis zu 16 Spielern anlegen. "Könnte" leider deshalb, weil sich selten so viele Gegenspieler einfinden. Gut, wir hinken mit dem Test auch ein wenig hinterher. Lagfrei ist die Performance übrigens nicht und aus der heutigen Sicht der Dinge, ist das Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellend.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Eine weise Entscheidung das Tutorial mit satten 30 Punkten zu belohnen, denn nur so kommt man gut rein ins Spiel. Der Rest ist hingegen so zeitintensiv, dass man sich fragt was sich die Entwickler dabei gedacht haben. Anstatt euch zu nötigen die Turniere zu gewinnen, müsst ihr sie mit allen (!) Mannschaften gewinnen. Selbst wenn euch der Sport zusagt, soviel Begeisterung bringt wohl niemand mit. Da auch der Rest nicht einfach zu bekommen ist, schneidet Cricket hier nicht sonderlich gut ab.