Bladestorm: Der hundertjährige Krieg - Review

Bladestorm: Der hundertjährige Krieg

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Review
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erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"England gegen Frankreich"[/u]
 
Die meisten Koei Spiele dieser Art sind sich sehr ähnlich. Sei das jetzt die in Japan heißbegehrte Dynasty Warriors Serie, Orochi Warriors oder eben jetzt, Bladestorm. Doch was auf den ersten Blick so aussieht wie jedes andere Koei Spiel, entpuppt sich als klever weitergedachtes Konzept, dem es auf Dauer allerdings trotzdem massivst an Abwechslung und Motivation mangelt. Außerdem sieht das Spiel nicht wirklich toll aus, während es euch in der Haut eines Generals in heftige Massenschlachten führt. Bei Bladestorm schnappt man sich dazu einen ganzen Haufen freundlich gesinnter Krieger und schickt sich an, gemeinsam den Hundertjährigen Krieg zu beenden. Das macht vor allem am Anfang Spaß und ist für Freunde der Dynasty Warriors Reihe ohnehin empfehlenswert.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Europa um 1400: Zwischen England und Frankreich tobt seit vielen Jahren ein Krieg, der als Hundred Years' War in die Geschichte eingehen wird. Genau diesen "Konflikt" hat sich Koei ausgesucht, um nach unzähligen japanischen und chinesischen Auseinandersetzungen das Schlachtfeld weiter in den Westen zu verlagern. Was auf den ersten Blick ein kleverer und interessanter Schachzug scheint, macht im Spiel leider kaum einen Unterschied. In der Haut eines Söldners zieht ihr für die Partei in die Schlacht, die mehr Geld springen lässt und erobert nach und nach immer mehr strategische Stationen des Kriegsgegners. Nach jeder Mission geht es dann ins Wirtshaus, das mit einer Tratsch-Ecke und dem anfänglichen Charaktereditor noch für die meiste Stimmung sorgt - abgesehen vom hübschen Intro.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Schlachtfelder sind groß und massenhaft Soldaten prügeln aufeinander ein. Vielleicht liegt es daran, dass die Kulissen selbst meist nicht sonderlich spektakulär aussehen. Mit den immer gleichen Farben und einer recht "platten" Landschaft, entdeckt man nur selten optische Highlights und vor allem Abwechslung sucht man nach einiger Zeit vergebens. Die Animationen sind eher zweckmäßig, was sich insbesondere an der "Einigkeit" eurer Soldaten bemerkbar macht. Da wird stets zur gleichen Zeit der Bogen gespannt oder die Klinge geschwungen, was stellenweise sogar unfreiwillig komisch wirkt. Auch bleiben eure Soldaten gerne mal an kleineren Kanten hängen, was angesichts ihrer steifen und eher ruckartigen Bewegungen ebenfalls witzig aussieht.
 
Abgesehen von diesen recht großen Schwächen ist der Look von Bladestorm nicht neu, aber ausreichend. Die Kämpfe sind wuselig und chaotisch, es gibt viele Soldaten und die Atmosphäre ist auch in Ordnung. Es sieht eben so aus, wie man das von einem Koei Spiel erwartet. Immer ist was los auf dem Schirm und erst beim zweiten Hingucken wird klar, wie karg und detailarm das Spiel ist. Enttäuscht wird aber trotzdem niemand von dem Titel sein, vor allem wenn sich wirklich ganze Armeen gegenüberstehen, berittene Soldaten durch die Reihen stürmen oder eure Bogenschützen einen Hagel Pfeile auf den Gegner schießen.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Eigentlich bietet der Sound genau das, was auch jeder erwartet hat. Ordentliche Effekte und eine ordentliche Grundstimmung, darüber hinaus aber nichts, weswegen sich das lauter machen lohnen würde. Kommt dann die deutsche Sprachausgabe dazu, möchte man fast schon wieder leiser machen. Die völlig teilnahmslosen Synchronsprecher (abgesehen vom Wirt...) ruinieren schon das Intro und machen nicht viel her. Da ist es fast schon angenehm, dass während der Kämpfe und Schlachten so gut wie nie geredet wird.
 
Auch das klingt unheimlich hart, aber bei Bladestorm verhält es sich mit dem Sound wie mit der Grafik. Man erwartet eine genau solche Akustik, wird deshalb nicht enttäuscht und gibt sich mit der durchschnittlichen Atmosphäre zufrieden.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Vor jeder Schlacht gibt es eine kurze Einleitung in das aktuelle Kampfgeschehen, auch wenn dort die meiste Zeit über dasselbe steht. Diesen Screen nutzt Koei um die Ladezeiten zu verstecken, was ihnen auch einigermaßen gelingt. Erst nach vielen Kämpfen beginnen die Unterbrechungen zu nerven.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Ihr alle kennt die Dynasty Warriors Serie? Die Spiele, bei denen man in der Haut eines Generals über große Schlachtfelder zieht und relativ mühelos Hunderte Soldaten erschlägt, nur um ganz am Ende einen besonders dicken oder fähigen Soldaten zu erschlagen? Genau dieses Konzept wurde für Bladestorm bei Seite gepackt und man hat sich was Neues ausgedacht. Größte Änderung ist nämlich, dass ihr nicht mehr alleine in den Krieg ziehen müsst.
 
Richtig, ein wichtiges Gameplay Element sind eure Soldaten, die euch treu bis in den Tod folgen und per einfachem Mausklick über die Karte navigiert werden. Dazu muss man im Spiel nicht viel mehr tun, als sich in die Nähe eines kleinen Heers zu stellen, sie zu aktivieren und sie dann mit in den Kampf zu nehmen. Das ist sogar absolut notwendig, denn selber zuschlagen kann man nur noch bedingt. Stattdessen gebt ihr jetzt Befehle und seht dann zu, wie eure Kämpfer dem Feind den Garaus machen. Das ist auch die fast einzige Aufgabe der ihr beim "Hundred Years' War" nachgehen müsst. Ihr beginnt einen Level auf einem der großen Schlachtfelder und zieht dann von einem Stützpunkt zum nächsten, um mit der kämpferischen Übermacht den Gegner zu vertreiben, bzw. zu vernichten. Das tut man tatsächlich solange, bis ein wichtiger Posten kippt und ihr die "Karte" somit gewonnen habt. Rein vom Spielablauf hat sich also doch nicht so viel geändert, bei Bladestorm.
 
Doch so anspruchslos das der eine finden mag, umso spannender findet es ein anderer, denn die Spiele aus dem Hause Koei erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Der simple Spielablauf hat eben einen ansprechenden unterhaltungswert. Und Bladestorm hat dank der neuen Ansätze eine völlig neue Art der Motivation mit ins Spiel gebracht. Vor und nach jeder Mission seit ihr Gast in einem Wirtshaus, könnt euch dort den Tratsch anderer Soldaten anhören und vor dem Spiel sogar einen eigenen Charakter schaffen. Egal ob Männlein oder Weiblein, hier kauft ihr beim Handlanger dann auch noch Ausrüstungsgegenstände wie Helme oder Stiefel. Hat man ein paar Schlachten gefochten, kann man hier auch seine Führungsqualitäten verbessern oder andere Fahnen kaufen, die unterschiedliche Wirkung auf den Feind oder eure eigenen Kämpfer haben. Diese "Charakterentwicklung" steht dem Spiel ausgezeichnet zu Gesicht, hat man so doch wenigstens ein bisschen Spieltiefe.
 
Der Rest ist nämlich tatsächlich so simpel wie oben beschrieben. Ebenfalls im Wirtshaus könnt ihr euch jetzt für eine Schlacht entscheiden. Da ihr Söldner seid, könnt ihr euch stets selber aussuchen ob ihr für England oder Frankreich euer Leben aus Spiel setzen möchtet und neben einer kurzen Einschätzung des Schwierigkeitsgrades, gibt es noch eine Zeitangabe und die etwaige Entlohnung zu sehen. Danach kommt man zu einer großen taktischen Karte, die aufzeigt wo im Moment Gefechte toben. Bei Bladestorm geht es, wie bei fast allen Koei Spielen dieser Art, um die Vormachtstellung in einzelnen Positionen. Die wollen erst erobert, dann gehalten und dann verteidigt werden, was im Spiel aber unkomplizierter ist als es sich anhört. Auf der taktischen Karte sucht ihr euch nun einen geeigneten Einstiegspunkt aus und befindet euch wenige Sekunden später im Krieg. Jetzt könnte man hinlaufen wo man will, würde sich dabei jedoch zu Tode langweilen, weshalb man sich einfach einer kleinen Traube aus Kriegern nähert, diese mit dem A Knopf "kontrolliert", woraufhin sie euch auf Schritt und Tritt folgen. Eine kleine Karte verrät euch mögliche Angriffspunkte. Ob ihr jetzt direkt die vertraglich ausgemachte Stellung aushebelt, oder erst ein paar andere Stationen des Krieges abgrast, ist euch überlassen. Völlig unkompliziert stürmt ihr also los, meist mit noch ein paar Verbündeten im Gepäck und nehmt direkt die ersten Feinde auseinander, denen ihr begegnet. Dazu hält man RB gedrückt und kann mit anderen Buttons noch ein paar Spezialbefehle geben - das wars. Ob eure Recken gewinnen oder nicht kann man dank einer kleinen Hilfestellung gut einschätzen (die Feinde haben ein Licht über dem Haupt), außerdem schadet es natürlich nicht, größere Ansammlungen gemeinsam mit der KI zu stürmen.
 
 
So nimmt man bei Bladestorm Stellungen ein, so besiegt man bei Bladestorm Gegner und eigentlich ist es das einzige, was man bei Bladestorm tun muss. Stirbt eure Truppe, schnappt ihr euch eine neue, verliert ihr einen Posten, holt ihr ihn euch zurück. Kein Wunder also, dass sich viele Zocker über Abwechslungsarmut und den simplen Spielablauf beschweren. Dafür habt ihr aber lange mit dem Spiel zu tun, sammelt unterwegs Schätze und Belohnungen und erlebt tolle Massenschlachten. Und fades Gameplay, oberflächliche Atmosphäre und eine schlechte KI, werden keinen Dynasty Warriors Fan vom Kauf abhalten.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Nur 18 Erfolge gibt es. Und die sehen nicht mal kompliziert aus, obwohl sich schnell herausstellt, dass man sehr, sehr viel Zeit investieren muss, um einige der Bücher freiszuspielen. Die vollen 1000 Punkte rücken also in weite Ferne, während die ersten 150 Punkte nur knapp 5 Minuten entfernt sind. Die bekommt man schon nach der Erstellung einer Hauptfigur, was gleich ein gutes Stück Motivation schafft. Den Rest entdeckt man vielleicht irgendwann mal auf den Schlachtfeldern in Frankreich, da die Bücher wirklich komplett zufällig auftauchen und euch deshalb gegen Ende wirklich nerven können.
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Spaßiger als ich dachte, vor allem weil ich kein riesiger Fan der Dynasty Warriors Serie bin. Wenn es stellenweise nicht so langweilig wäre und etwas weniger Frust mit dabei wäre, hätte man auch mehr Punkte vergeben können. So bleibt es eben zu simpel, ist aber für ein paar Massenschlachten zwischendurch absolut geeignet!

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