Unreal Tournament III - Review

Unreal Tournament III

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Review
PS3
12
 
Unreal Tournament 3
 
"Sport ist Mord" sagt der Dichter. Eine Aussage, der sich sicher viele anschließen können. Doch gebrochene Knochen oder verrenkte Rücken sind noch das Geringste, schenkt man Epics Vision vom Sport der Zukunft glauben. In deren Online-Shooter "Unreal Tournament" zählt nämlich einzig und allein das Überleben. Verletzungen gibt es erst gar nicht. Nun hat der mittlerweile dritte Teil der erfolgreichen Serie nach dem PC auch seinen Weg auf heimische Konsolen gefunden, genauer gesagt auf die PS3. Ist die Umsetzung gelungen?
 
 
Story? Wer braucht schon Story!
 
Unreal Tournament 3 bietet insgesamt zwei Spielmodi. Neben dem Kernstück, dem Online-Modus, hat sich Epic zum ersten Mal in der Geschichte der Serie dazu entschieden, auch Solisten einen Anreiz zu geben und einen Story rund um die Massenschlachten gestrickt. Die Menschheit befindet sich im Krieg mit den außerirdischen Spezies "Krall" und "Necris". In einer der zahlreichen Kampfhandlungen wird die Heimat-Kolonie des Hauptcharakters "Reaper" zerstört, in dessen Rolle ihr fortan schlüpft und es zu eurer Aufgabe macht, der Menschheit zum Sieg zu verhelfen und blutige Rache zu üben. Was folgt ist eine in fünf Akte aufgeteilte Aneinanderreihung der Spielmodi von Unreal Tournament 3, die ihr auf den Multiplayer-Karten gegen computergesteuerte Bots anstatt menschliche Mitspieler austragt. Verbunden werden die einzelnen Kämpfe durch hübsche Cut-Scenes, welche die Handlung vorantreiben. Eines hat Epic auf jeden Fall damit bewiesen: ein Mulitplayer-Shooter eignet sich kaum für eine Singleplayer-Kampagne. Einen tiefgreifenden und Story-basierten Shooter ala Halo oder Half-Life 2 sollte man nicht erwarten, dafür wirkt alles zu sehr wie an den Haaren herbeigezogen. Vielmehr kann dieser Modus als Training für die anstehenden Online-Schlachten verstanden werden, denn zum richtigen kennenlernen der verschiedenen Match-Regeln und Karten taugt er allemal. Für eine gewisse Motivation sorgen immerhin vier Schwierigkeitsgrade, schlaue KI-Kollegen und die Möglichkeit, die Kampagne im Online-Koop-Modus mit bis zu drei weiteren Freunden zu spielen.
 
Kommen wir zum Herzstück, dem Online-Modus. Ganz in der Tradition der Vorgänger geht es hier darum, sich in sechs Match-Arten mit bis zu 16 Spielern auf insgesamt 38 Karten die Plasma-Strahlen und Raketen um die Ohren zu hauen. Die Modi dürften erfahrenen Shooter-Kennern ein Begriff sein und kaum für Überraschungen sorgen: Death- und Team-Deathmatch, Capture the Flag und Vehicle Capture the Flag, Duell und Warfare. Letzterer ähnelt Capture the Flag, mit dem Unterschied, dass hier keine Flaggen gestohlen, sondern der gegnerische Energie-Kern zerstört werden muss.
 
 
Features
 
Wer bei Unreal Tournament 3 einen recht gemächlichen Shooter wie Call of Duty 4 oder Halo 3 erwartet, ist leider auf dem Holzweg. Unreal Tournament 3 setzt nämlich nur auf eines: blitzschnelle Reflexe und kompromisslose Action. Der Spielablauf ist extrem schnell und nichts für schwache Nerven. Nur wer die Karten in- und auswendig kennt und weiß, wo die besten Waffen und Bonus-Gegenstände liegen, hat eine Chance auf den Sieg. Insgesamt 12 futuristische Waffen stehen dem trendbewussten Kämpfer zur Verfügung. Egal ob Enforcer, Sniper Rifle, Shock Blaster, Flak Cannon, Raketenwerfer oder Redeemer, jeder der Ballermänner besitzt eigene Vor- und Nachteile, die im Kampf schlau genutzt werden wollen. Sind der Raktenwerfer und die Sniper-Rifle eher für Kämpfe auf Distanz geeignet, sind die Flak-Cannon oder die Stinger Mini-Gun absolut tödlich auf kurze Distanzen. Zusätzlich verfügt jede Waffe über einen zweiten Feuermodus. Beispielhaft für die ausgeklügelten Ideen der Entwickler soll hier die Shock Rifle genannt werden. Im alternativen Feuermodus verschießt sie eine blaue Energie-Kugel, die für sich allein genommen schon sehr gefährlich ist. Feuert man nun noch einige Salven aus dem Primären Modus auf genau diese Kugel, entwickelt sich eine tödliche Schockwelle, die alles was ihr im Wege steht pulverisiert. Bonus-Gegenstände wie Schutzwesten, zusätzliche Energie, Sprungkraftverstärker oder Unsichtbarkeit sorgen zusätzlich dafür, dass die Kämpfe nicht langweilig werden.
 
 
Soweit so gut, diese Dinge kennt man bereits aus den Vorgängern. Es haben jedoch auch zwei neue Features ihren Weg ins Spiel gefunden. In den Capture the Flag und Warfare-Modi kommt das sogenannte Hover-Board zum Einsatz, auf welches man jederzeit auf Knopfdruck steigen und durch die Umgebung düsen kann. Ideal, um auf den weitläufigen Karten schnell große Laufwege zu überbrücken. Während man sich auf dem Board befindet, kann jedoch keine Waffe benutzt werden. Zusätzlich wurden erstmals in der Geschichte der Serie Fahrzeuge integriert. Insgesamt 16 Stück, um genau zu sein. Vom Panzer bis zum Jeep oder Gleiter ist alles vertreten. Selbstredend ist natürlich jedes der Fahrzeuge mit dicken Waffen ausgestattet. Am beeindruckendsten ist der Necris Darkwalker, der von seinem Äußeren stark an die Alien-Schiffe aus "Krieg der Welten" erinnert. Wer hier drin sitzt, dem ist die Aufmerksamkeit aller anderen Matchteilnehmer sicher.
 
Bastelfreudige PS3-Spieler wird es zudem freuen, dass auch die auf der PS3 eigene Mods erstellt und online mit anderen Spielern geteilt werden können. Das Ganze ist zwar recht kompliziert ausgefallen und erfordert etwas Eingewöhnungszeit, allein für die Möglichkeit hat Epic aber einen Pluspunkt verdient.
 
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Steuerung[/b]
 
Viele PS3-Besitzer werden sich fragen: wozu hat meine Konsole so viele USB-Anschlüsse, wenn ich bei Shootern nicht einmal eine Maus samt Tastatur anschließen kann? Zumindest Unreal Tournament 3 macht diese Frage überflüssig, denn als erster Titel unterstützt es die von vielen bevorzugte Maus / Tastatur-Kombination. Dies funktioniert auch hervorragend, und bereits nach kurzer Zeit gehen genaue Sprünge und gekonnte Headshots einfach von der Hand. Doch auch die für Konsoleros einzig wahre Steuerung via Controller ist vorbildlich gelungen. Eingänig und präzise sowie mit sensiblen Einstellungsmöglichkeiten für die Drehgeschwindigkeit der X- und Y-Achse hat man auch hier nach einer kurzen Eingewöhnungsphase den Bogen raus. Ebenso wird die Rumble-Funktion des Dual Shock 3 unterstützt. Wahlweise können Hoverboard und Fahrzeuge auch mit der Sixaxis-Funktion gesteuert werden, was jedoch nur bedingt gelungen ist.
 
Grafik und Präsentation
 
Wer Unreal Tournament 3 kauft, erwartet ein Technik-Brett der Extra-Klasse. Mit Gears of War auf der 360 hat Epic die Messlatte und die Erwartungen der Fans extrem hoch geschraubt. Das Vertrauen in die findigen Programmierer war zum Glück berechtigt, denn Unreal Tournament 3 sieht einfach fantastisch aus. Mit meist flüssigen 30 Bildern pro Sekunde läuft das Geschehen über den Bildschirm, die Texturen sind knackig scharf, die Karten prachtvoll bis ins letzte Detail ausgestaltet und durch eine geniale Beleuchtung im wahrsten Sinne des Wortes ins rechte Licht gerückt. Eine wahre Augenweide, die sich vor dem PC-Vorbild nicht zu verstecken braucht. Lediglich die etwas mickrig ausgefallenen Explosionen und teilweise Treppchenbildung an den Kanten trüben den Gesamteindruck.
 
Ebenso sehen die verschiedenen Charaktere absolut fantastisch aus. Mit ihren bulligen Rüstungen passen sie perfekt in den für Epic mittlerweile typisch gewordenen Grafikstil und begeistern mit sehr realistischen, von Falten und Poren übersäten Gesichtern und vom Kampf gezeichneten Rüstungen. An die berühmte Grafik-Demo, mit der im Jahre 2005 die Power der PS3 demonstriert werden sollte, kommen sie dennoch nicht hundertprozentig heran.
 
 
Kraftvoller 5.1 Surround-Sound rundet den sehr positiven Gesamteindruck entsprechend ab. Die Waffen- und Fahrzeuggeräusche kommen satt aus den Boxen, und die sehr gute Abmischung lässt Raketen nahezu direkt am Ohr vorbeisausen. Auch der sphärische Soundtrack weiß zu gefallen und unterstützt das Geschehen auf dem Bildschirm und das düsteren Endzeitszenario perfekt. Die englische Synchro weiß mit professionellen und überzeugenden Sprechern ebenso zu begeistern.
 
Fazit:
 
Unreal Tournament 3 ist ein würdiger Nachfolger und macht so gut wie alles richtig. Eine hervorragende und für Aufsehen sorgende Präsentation, eine eingängige und präzise Steuerung, die Möglichkeit Maus und Tastatur anzuschließen, 16 verschiedene Fahrzeuge und die Möglichkeit, mit etwas Aufwand eigene Mods zu erstellen und online mit anderen Spielern zu teilen, machen Unreal Tournament 3 zum idealen Spielgefährten für Online-affine Shooter-Fans. Auch über die kompatibilität muss man sich keine Sorgen mehr machen: Epic hat vor kurzem einen Patch veröffentlicht, dank dem man auch mit der US-Version auf deutschen Servern zocken kann. Wer die Tournament-Reihe noch nie gespielt hat sollte sich jedoch im Klaren sein, dass das Spielgefühl durch seine hauptsächliche Ausrichtung auf schnelle Reflexe mit Shootern wie Call of Duty 4 und Halo 3 nicht viel zu tun hat.
Der eingebaute Singleplayer-Modus ist zwar eine nette Dreingabe, aber bei weitem kein Anreiz, dass sich auch Spieler ohne Internetanbindung diesen Titel kaufen könnten. Der Schwerpunkt liegt einfach weiterhin auf dem Online-Modus. Zum eingewöhnen ist er jedoch perfekt.
 
 
Positiv:
 
- geniale Grafik
- 16 Fahrzeuge
- 38 zum Teil riesige Karten
- 3 weitere Karten bereits per Download verfügbar
- Maus und Tastatur-Unterstützung
- Eigene Mods können erstellt werden
 
Negativ:
 
- Singleplayer-Modus nicht mehr als ein nettes Gimmick
- bis auf Fahrzeuge und Hoverboard kaum Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängern
- gelegentliche Lags und Ruckler
- Sixaxis-Möglichkeiten kaum genutzt
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Ja, Epic hat es wieder einmal geschafft. Unreal Tournament 3 macht wieder richtig Spaß und fesselt für Wochen, wenn nicht sogar Monate, vor die Konsole. Ich persönlich mag zwar nicht die auf pure Reflexe ausgelegte Spielmechanik, der Titel fesselt aber auch schon allein durch seine hervorragende Präsentation und sehr gute Spielbarkeit.

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