Lost - Das Spiel - Review

Lost - Das Spiel

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Review
360
18
 
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
[u]"Eine wunderschöne Insel, ganz für euch allein"[/u]
 
Nein, auch wenn die Insel wunderbar grün ist und reichlich Kokosnüsse und Papayas bereit hält, sind die Passagiere des Oceanic Fluges 815 sicher nicht glücklich über den katastrophalen Absturz und die darauf folgende Bruchlandung. Darum geht es nicht nur in der TV Serie, sondern auch im Spiel, weshalb Fans der erfolgreichen Serie sicher häufiger mal vor dem Game stehen bleiben und ins grübeln geraten. Unser Tipp: Kaufen und vielleicht danach wieder verkaufen. Denn auch wenn Lost nur etwa 45 Euro kostet, ist es bereits nach 6 Stunden zu Ende und hat keinerlei Aufgaben oder Möglichkeiten, euch danach nochmal zu begeistern. Fans der Serie bekommen allerdings eine nette Handlung, können mal selbst durch den dichten Dschungel laufen und sich mit einigen bekannten Stars von Lost selber unterhalten. Für alle anderen Spieler ist "Via Domus" endlich mal wieder ein Adventure, das aber weder durch klevere Ideen, noch durch besonders gute Technik punkten kann.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Das Spiel beginnt wie die erste Folge der Fernsehserie - ein tragischer Flugzeugabsturz reißt knapp 40 Menschen aus dem Leben, die nach der katastrophalen Bruchlandung nun auf einer unbekannten Insel gestrandet sind. Schnell stellt sich aber heraus, dass der Absturz der Oceanic 815 kein Zufall gewesen zu sein scheint, dafür haben die Personen zuviele Gemeinsamkeiten und Geheimnisse. Größtes Mysterium ist aber die Insel selbst, die mit scheinbaren Ungeheuern, den "Fremden" und magnetischen Strahlen für Gänsehaut sorgt. Das sind die Stärken von Lost, die auch im Videospiel nicht verloren gehen. Da die meisten Charaktere ihren Vorbildern sehr ähnlich sehen (und exakt so klingen), entfaltet die "Nebenhandlung" des Spiels schnell ihren Reiz. Zwar ist das alles nicht so intensiv wie im Fernsehen (zumal Fans der Serie kaum Neues entdecken), aber so hat Ubisoft den Plot am kleversten inszeniert. Ihr selbst steuert einen Reporter, der sein Gedächtnis verloren hat, und Stück für Stück den Geschehnissen der Insel auf den Grund gehen will. Dass ihr dabei immer wieder Kontakt zu den Stars der Serie habt und spannende Flashbacks erlebt, fügt sich gut ins Spiel ein und punktet mit insgesamt toller Atmosphäre - auch wenn das Spiel viele Fragen aufwirft und Nicht-Fans nur halb so gut unterhält.
 
[u]Optik_[/u]
 
Die Grafik von Lost hat ein paar Licht-, aber auch viele Schattenseiten. Dabei schafft das Spiel es nicht, euch durchweg schöne Kulissen zu bieten. Der Dschungel ist Ubisoft zum Beispiel hervorragend gelungen. Das Sonnenlicht bricht sich durch die vielen Palmenblätter und das Geäst, die detaillierten Pflanzen wuchern überall und es macht Spaß sich den Weg durch das Dickicht zu bahnen. Grün ist die Flora dabei nicht immer, ab und an spielt Ubisoft mit den Farben und lässt viele grau-blau Töne in das Setting mit einfließen. Im krassen Gegensatz dazu, stehen die kargen und einfallslosen Innenlevel, die weder durch Texturen, noch durch Details begeistern. Andernorts stört man sich indes an unsichtbaren Grenzen und den relativ steifen Animationen von Elliot und Co.
 
Lost schafft es trotzdem euch eine sehr angenehme Atmosphäre auf den Schirm zu zaubern. Die gut inszenierten Flashbacks, der hohe Wiedererkennungswert der Darsteller, die gut ausmodellierten Figuren - da ist es doch wirklich traurig, dass Lost durch teilweise heftiges Tearing wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Da es außerdem nicht sehr viele Effekte gibt und das Spiel dem Auge nur selten Highlights bietet, darf Ubisoft mit 3 Punkten zufrieden sein.
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Ja, alle deutschen Sprecher haben den Figuren ihre Stimme geliehen. Das wirkt sich ganz ausgezeichnet auf die Atmosphäre aus, die ohnehin gut gelungen ist. Durch den dramatischen Sound, inspiriert von der Fernsehserie höchstselbst, entsteht auch ohne Feinde eine intensive Stimmung und es bleibt sehr spannend. Die Effekte sind bei Lost leider ein wenig blass, es gibt keine Highlights oder Besonderheiten. Wer vergeben deshalb großzügige 4 Punkte.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
Die Ladezeiten bei Lost unterbrechen den Spielfluss leider sehr häufig und versuchen euch dann mit völlig langweiligen und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten zu unterhalten. Das klappt nicht, wir hätten uns weniger Pausen gewünscht.
 
[u]Extras_[/u]
 
Keine
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Wenn eine Firma eine teure Film-, bzw. Serienlizenz erwirbt, kommt oft viel Mist heraus. Bei Lost hat sich Ubisoft aber Gedanken gemacht und sich ein Genre ausgesucht, dass man heutzutage nur noch ganz selten findet: ein Adventure. Und treffender hätte ein Spiel zur Serie nicht sein können.
 
Ihr bekommt bei Lost also wenig Action, dafür viele bekannte Gesichter, ein paar nette Puzzles und Rätsel und verlasst euch auch ein bisschen auf das, was ihr aus der Serie schon kennt. Allerdings ist Lost ein so einfaches Spiel geworden, dass auch blutige Anfänger keine Probleme haben werden, sich durch das kurze Abenteuer zu spielen. Die Kürze ist übrigens das größte Problem von Lost. Nach etwa 6 Stunden ist das Spiel beendet, die Rätsel gelöst und es gibt tatsächlich nichts, was euch dazu bringen könnte, das Spiel nochmal zu spielen. Auch wenn der Preis von etwa 45 Euro also verlockend ist, lange Spaß habt ihr an dem Titel nicht.
 
Doch irgendwie ist es auch unhöflich, direkt mit der größten Schwäche von Lost zu beginnen, da das Spiel auch einige Stärken mit im Gepäck hat. Allen voran wäre da wohl die Atmosphäre zu nennen. Die Handlung macht Sinn und überschneidet sich klever mit dem, was ihr bereits in der ersten Staffel im TV gesehen habt. So hat Ubisoft dafür gesorgt, dass ihr einen eigenen spannenden Plot erlebt, aber auch auf viele bekannte Gesichter stoßt. In der Haut eines Amnesie geplagten Reporters findet ihr euch mit den anderen am Strand wieder, knüpft erste Kontakte und sammelt herumliegende Gegenstände ein. Kokosnüsse, Wasserflaschen und Papayas liegen in großen Mengen herum. Die frischen aber nicht eure Energie auf (eine Lebensleiste gibt es nicht), viel mehr dienen die Objekte als Tauschgüter, mit denen ihr später Fackeln oder andere nützliche Dinge erwerben könnt. Im Dialog mit den verschiedenen Figuren könnt ihr verschiedene Fragen stellen, die leider meist extrem kurz und knapp beantwortet werden. Sobald man also einen Gesprächspartner gefunden hat, klickt man sich schnell durch und bekommt so neue Aufgaben und Hinweise. Wie für ein Adventure üblich, ist der richtige Weg nämlich nicht direkt zu erkennen. Auf komplizierte Kombinationsrätsel oder "benutze Gegenstand A an Position B" wird aber verzichtet. Euer Logbuch sagt euch zusätzlich was eure Aufgabe ist und sonderlich lange irrt man nicht durch die Gegend.
 
Der Weg ist fast immer das Ziel bei Lost und nach und nach erfüllt ihr die Anforderungen, um im Spiel weiter voran zu kommen. Neben den vielen Dialogen, gibt es natürlich auch ein paar spannendere Abschnitte. Sobald ihr beispielsweise den Dschungel betretet, retten euch weder Orientierungssinn, noch Kompass. Hier behilft man sich mit verschiedenen Markierungen, die euch den Weg ins nächste Areal weisen. Doch auch dunkle Territorien und finstere Höhlen müssen durchquert werden. Bei Letzteren reicht euch eine Fackel, die leider immer wieder durch Fledermäuse ausgeschaltet wird. Mit ihr bahnt ihr euch ansonsten den Weg vorbei an tödlichen Löchern und sucht den Ausgang. Die dunklen Territorien sind das gefährlichste, was ihr im Spiel zu sehen bekommt. Dort jagt der schwarze Rauch hinter euch her und nur in dichtem Geäst seid ihr sicher - ansonsten sterbt ihr bei der ersten Berührung. Sollte das mal passieren, helfen euch die fair verteilten Checkpoints, der Autosave lässt euch auch nicht im Stich.
 
 
So durchquert man den Dschungel, gelangt vom Strand zur Luke, von der Luke zu einer Höhle und hat bald mehrere Schauplätze die man besuchen kann. Doch die Level beschränken sich nicht ausschließlich auf wild wucherndes Gestrüpp, in vielen Flashbacks erinnert ihr euch an die Vergangenheit in Los Angeles, macht Fotos und kommt eurem eigenen Geheimnis auf die Schliche. Fotografieren kann man übrigens das ganze Spiel über, was gerne auch mal mit einem Erfolg belohnt wird. Doch dazu unten mehr.
 
Lost ist insgesamt ein eher gemächliches Spiel, sehr leicht und kurz. Es gibt nur wenige Schauplätze und da die Rätsel sehr einfach und simpel sind, habt ihr zu keiner Zeit im Spiel Probleme. Steuerung und Kamera sind nicht frei von Makeln, machen ihren Job aber gut. Aufgelockert wird euer Abenteuer in der Wildnis durch die vielen Zwischensequenzen, ein paar Denkaufgaben (sehr leicht) und ganz selten muss man auch mal wegrennen und über Hindernisse springen. Die Atmosphäre ist das gesamte Spiel über exzellent, trotzdem fragt man sich am Ende, ob das wirklich schon alles war. 06 von 15 Punkten sind also sehr streng, aber irgendwie auch fair. Lost Fans dürfen und sollten sogar noch einen Punkt hinzufügen.
 
[u]Erfolgschancen_[/u]
 
Wir gratulieren Ubisoft, denn sie haben endlich mal wieder ein Spiel geschaffen, bei dem wirklich jeder die 1000 Punkte holen kann. Dazu müsst ihr lediglich viele Fotos schießen und in den Flashbacks ein wenig neugierig sein. Der Rest schaltet sich ganz von allein frei, worüber sich vor allem Einsteiger und Sammler freuen.
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Ich habe mittlerweile mit vielen "Losties" über das Spiel gesprochen, einige finden es toll, andere so gar nicht. Trotzdem sollte man als Freund der TV Serie eine 07 von 15 draus machen, denn immerhin kann man mit den Stars aus dem Abendprogramm agieren und mal selber durch die bizarren Einrichtungen der Insel rennen. Ich selbst gucke Lost übrigens nicht, finde das Spiel aber trotzdem gut.

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