Einleitung
Nach den spielerisch mauen und wenig erfolgreichen "NFL Street" Arcade-Ablegern der NFL-Reihe versucht sich EA Sports dieses Jahr unter dem Titel "NFL Tour" an einem Neuanfang. Ob dieser spielerisch überzeugen kann erfahrt Ihr in unserem Test.
"Rock the Tour"
7-gegen-7 Spieler auf jeder Seite in Arenen welche mitten in den größten Städten der USA aufgestellt werden. So der Hintergrund der Spiele der "NFL Tour". Mit Lizenz und allen wichtigen Stars, sowie vereinfachtem Spielablauf will EA all jene locken, denen "Madden NFL" zu realistisch und/oder komplex ist. Neben dem Tour Mode in welchem Ihr von Stadt zu Stadt Spiele gewinnen müsst und einen selbst erstellten Spieler in Euer Team aufnehmen könnt, stehen Euch lediglich Freundschaftsspiele als Offline-Alternative bereit. Online könnt Ihr im Smash & Dash Punkte sammeln indem Ihr den Ball so lange wie möglich haltet und den Gegner zu vielen Fehlern zwingt. Im Redzone Rush müsst Ihr abschließend so viele Touchdowns wie möglich erzielen.
Spielerisch mau
Aber auch in diesem Jahr schafft es EA Sports nicht motivierenden und spaßigen Arcade-Football auf die heimische Videospiele-Konsole zu bringen. "NFL Tour" scheitert in allen Belangen kläglich. Die "vereinfachte Steuerung für jeden NFL-Fan" mit lediglich zwei Tasten zum Passen (eine zum Ausführen des Wurfs, eine zum Durchwechseln der Receiver) und einem fehlenden Trick-System führt zu einem völlig anspruchslosen Spielablauf. Auch das Running Game bietet keine spektakulären spielerische Aspekte. "Augen zu und durch" heißt die Devise! Und sollte einmal ein gegnerischer Spieler am Hosenbein zerren, so genügt ein Tastendruck um diesen -mit etwas Glück und Timing- abzuschütteln. Unterstützt werden die Offensiv-Bemühungen von der heillos überforderten K.I., die uns praktisch nur selten an erfolgreichen Angriffszügen hindert.
In der Defensive sieht es nicht besser aus, wobei hier am ehesten der Gegner von der enttäuschend schwachen K.I. profitiert, da die eigenen Defensiv-Reihen ihre Arbeit nur unbefriedigend erledigen. Auch zum Verteidigen sind nur zwei bis drei Tasten nötig. Wo hier das "revolutionäre System zur Tackle-Abwehr" versteckt ist, wurde uns nicht ganz klar.
Technisch mau
Grafisch kann "NFL Tour" seinem großen Madden-Bruder nicht annähernd das Wasser reichen. Lieblos gestaltete, sich nur marginal unterscheidende Arenen, lieblose Texturen, durchschnittliche Animationen und fehlende Effekte sind kein Augenschmaus. Das Spiel ist unterstes Next-Gen-Niveau.
Der Sound fällt uns im Test zwar nicht negativ auf, aber er fällt uns eigentlich gar nicht auf. Gewöhnliche Soundeffekte und ein durchwachsener Soundtrack. Mehr gibt's bei "NFL Tour" nicht auf die Ohren.
Total Uncool
Was die Arcade-Ableger wie "Street", "Homecourt" und jetzt "Tour" besonders machen soll, ist auch die Coolness des jeweils dargestellten Sport. Leider ist "NFL Tour" völlig uncool. Weder besondere Moves und Animationen warten auf den Spieler, noch besonders spektakuläre Effekte, Intros, Spieler oder sonstiges. Auch in dieser Hinsicht versagt das Spiel.
Mau Mau
Ihr merkt schon: Einen solch schonungslosen Test lest Ihr auch bei uns selten, aber das Spiel enttäuscht auf ganzer Linie. Selbst die "NFL Street"-Spiele boten mehr Abwechslung und spielerische Tiefe. Ihr könnt neben Einzelspielen auch in der titelgebenden "Tour" quer durch die USA -von Sieg zu Sieg- reisen und Euch einen Namen mit Eurem selbst erstellten Alter Ego machen. Bis zu vier Spieler können an einer Konsole gegeneinander antreten, online gibt es 1-gegen-1 bzw. 2-gegen-2 Matches.