erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Immer drauf!"[/u]
Mit Circle of Doom erreicht uns nun endlich ein neuer Ableger der Kingdom under Fire Serie. Die ist berühmt für die Mischung aus Action-, Strategie-, RPG- und Hack & Slay Elementen. In der Haut verschiedener Protagonisten stürmt ihr bewaffnet durch fantasievolle Level, prügelt auf zahllose Gegner ein, kauft neue Waffen und verbessert eure Fertigkeitsstufe. Das macht natürlich viel Spaß, könnte dem ein oder anderen aber unterm Strich zu wenig sein. Technisch ist das Spiel ansehnlich, krankt aber so ziemlich an allen Kinderkrankheiten die es gibt: Lange Ladezeiten, Ruckeln, Tearing. Davon abgesehen bekommt ihr fünf spielbare Hauptfiguren, unterschiedliche Missionen und ein launiges Level-System, was euch auch nach vielen Stunden immer wieder motiviert. Circle of Doom ist nicht ganz der erwünschte Top Titel geworden und ist ein Spiel für Liebhaber. Ob der normalsterbliche Spieler Freude daran hat, die Protagonisten immer und immer wieder durch die gleichen Areale zu schicken und stundenlang auf den X und A Knopf zu hämmern? Circle of Doom wird trotzdem seine Anhänger finden, hat es doch für ein Spiel dieser Art alles da wo es hingehört.
[u]Handlung_[/u]
Bei Kingdom under Fire könnt ihr in die Haut verschiedener Protagonisten schlüpfen, weshalb ihr auch jedes mal eine andere Story erlebt. Celine will ihren Geliebten wieder erwecken, andere kämpfen für ihre Ehre oder ihre Freunde und Vorbilder.
Die einzelnen Geschichten sind nett gemacht, zu mehr Spielspaß tragen sie aber nicht bei. Dazu ist der Plot nicht präsent genug, kann außerdem nicht mit Wendungen oder Überraschungen punkten. Als Begleitmaterial gut geeignet, zumal in erst in euren Träumen neue Details und Hintergrundinformationen erlangt, dort außerdem eure Aufgaben gestellt bekommt. Witzigerweise ist das extrem verwirrend, hat mit dem Spiel an sich eigentlich rein gar nichts zu tun und schafft es nur stellenweise mal für ein wenig mehr Atmosphäre zu sorgen.
[u]Optik_[/u]
Eingangs bereits erwähnt, haben wie die nervigen kleinen Kinderkrankheiten, die man leider nicht mehr vor dem Release ausmerzen konnte. Die Welt von Kingdom under Fire ist also schwer gezeichnet von Tearing, solltet ihr auf mehrere Gegner gleichzeitig treffen, auch noch von teils sehr starken Rucklern. Unschöne Details, die das insgesamt sehr stimmige Gesamtbild aber nur teilweise trüben. Die Welten an sich sind meist hübsch detailliert und strahlen einen gelassenen, leicht distanzierten Eindruck aus. Das passt hervorragend, auch wenn man objektiv so einiges zu bemängeln hat. Denn eigentlich läuft man nur auf schlauchartigen Pfaden, selten gibt es Abwechslung durch große Plätze, Gebäude oder sonstige besondere Bauwerke. Genau deshalb beginnt man sich irgendwann zu langweilen.
Soweit die negativen Eigenschaften des Titels, der dank fünf Protagonisten, verschiedenen Waffen, Zaubersprüchen und großen Gegnergruppen aber auch einige Stärken zu bieten hat. Die Auseinandersetzungen laufen zwar oft nach gleichem Muster ab, machen aber Stimmung und sehen insgesamt sehr gut aus. Vor allem die Kämpfe gegen die Bossgegner legen da nochmal eine Schippe drauf, egal ob ihr nun einem Waldgott oder einem Balrog einen neuen Scheitel zieht. Das Gegnerdesign hat uns ohnehin gut gefallen, Fleischwesen und Magmagiganten sieht man ja nicht jeden Tag. Was Atmosphäre und Detailgrad angeht, so kommt es bei Circle of Doom tatsächlich aufs jeweilige Level an. Während man sich durch die eine Welt prügelt und viele Details zu bestaunen hat, ackert man sich schon in der nächsten Mission durch fade Höhlen. Eine 3 sollte dem Titel also gerecht werden, gute Hack & Slay Atmosphäre bekommt ihr jedenfalls geboten.
[u]Akustik_[/u]
Die Musik bei Kingdom under Fire passt sich stets der Spielsitation an. Das bedeutet, dass ihr während eurer Streifzüge durch Höhlen und Wälder meist einem sehr gediegenen und angenehm ruhigen Soundtrack lauscht. Tauchen dann Gegner auf, ändert sich das und ein leicht rockiger, eher kräftiger Sound beginnt, der nur stellenweise zu überzeugen weiß. Die Sprachausgabe (zumindest auf Deutsch), klingt ebenfalls sehr unbeholfen, die Sprecher bringen nicht genügend Qualität mit um den Dialogen echtes Leben einzuhauchen. Wenigstens bei den Effekten gibt es nichts zu meckern, auch hier bricht Circle of Doom aber nicht nach oben (also großartige Regionen) aus. Insgesamt ist die Atmosphäre aber schon ganz ordentlich, was wir auch hier mit einer 3 belohnen.
[u]Ladezeiten_[/u]
Leider sind die Unterbrechungen ein gutes Stück zu lang und schon nach kurzer Zeit störend. Vor allem beim Einschlafen und Aufwachen gehen euch die Pausen auf den Keks, bei der langen Ladezeit vor einem neuen Level könnte man ansonsten noch ein Auge zudrücken.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Kingdom under Fire ist eines jener Spiele, die auf mehrfaches Durchspielen ausgelegt sind. Der Storymodus an sich ist etwa acht Stunden lang, dafür könnt ihr euch aber auch mit insgesamt fünf verschiedenen Figuren durch die Level prügeln. Neben Spielspaß geht es dabei dann vor allem darum, am Ende einen möglichst starken Protagonisten zu haben. Kommen wir deshalb direkt zu den RPG Elementen, ohne die das nur halb so viel Spaß machen würde. Wie in jedem anderen Rollenspiel auch, bekommt ihr für vernichtete Gegner Erfahrungspunkte gutgeschrieben und steigt nach einer Weile im Rang auf. Jetzt könnt ihr eine gewisse Anzahl von Punkten auf drei Attribute verteilen: GP, FP und Glück. Während letzteres sich auf Gegenstände und kritische Treffer bezieht, zeigen die GP ganz einfach eure Gesundheit an. Unter jener Energieleiste gibt es aber noch einen blauen Balken, den man salopp als "Ausdauer" bezeichnen könnte. Denn jeder Schlag bzw. Angriff verbraucht FP. Je stärker die Waffe, desto mehr FP. Um also anständig angreifen zu können, braucht es ausreichend Gegenstände, die FP regenerieren. Dazu eignen sich viele Ringe, Panzerungen, aber meist auch die Waffen selber.
Klingt jetzt erstmal etwas verwirrend, ist aber ganz einfach. Ohnehin ist man bei Circle of Doom schnell im Spiel drin, das Gameplay beschränkt sich bis auf jene RPG Einschübe nämlich auf einfachste Hack & Slay Regeln. Ihr habt zwei Waffen ausgerüstet, gerne auch eine Distanzwaffe, und marschiert solange durch ein Level, bis ihr den Ausgang erreicht. Damit das nicht so langweilig ist wie es klingt, stellen sich euch natürlich haufenweise Gegner in den Weg. Anstatt diese kompliziert zu bekämpfen oder sich gar eine Taktik zurecht zu legen, empfiehlt sich der hemmungslose Sturz ins Getümmel. Haut einfach solange auf A und X, bis die Meute nachgibt und ihr langsam aber sicher die Überhand gewinnt. Achten muss man dabei vor allem aufs Timing, denn die FP Leiste macht dem Gemetzel öfter mal einen Strich durch die Rechnung. Auch Zauberer und Bogenschützen unterbrechen eure Kombos gerne, weshalb man für uneingeschränkten Erfolg doch einen Plan haben sollte. Magie könnt ihr natürlich auch benutzen, euch heilen, die Gegner mit einer dämonischen Hand ins Jenseits befördern, Feuerbälle verschießen oder Eiszauber wirken. Auch Waffen gibt es so einige, von langen Stäben und Handfeuerwaffen, bis hin zu Schleudern und Schwertern. Nicht jede Figur kann jede Waffe tragen, es gibt aber genug Abwechslung, zumal man die Meinungsverstärker auch noch synthetisieren, also bearbeiten kann. So senkt man den FP Verbrauch, steigert die Kraft und bastelt sich sein eigenes, möglichst effektives Waffen-Set.
Die Auseinandersetzungen, bei denen ihr nicht selten komplett umzingelt seid, machen vor allem zu Beginn sehr viel Spaß und motivieren. Herrlich simpel zerschnetzelt ihr ganze Hundertschaften von Gegnern, probiert neue Gegenstände aus und stellt euch am Ende jeden Levels einem fetten Endgegner in den Weg. Zwischendurch kauft ihr bei den witzigen Götzen neue Items, synthetisiert vorhandene Schätze und nehmt in euren Träumen neue Aufgaben an. Richtig, denn irgendeinen Sinn muss die Zerstörungsorgie ja haben. Leider ist jener Sinn verpackt in Rätseln und der dürftigen Story, außerdem sind jene Rätsel (um weitere Storyschnipsel zu erhalten) ziemlich verwirrend und kompliziert. Die meisten Spieler werden also völlig ohne diesen Gameplay Punkt von Level zu Level stürmen. In dieser Traumwelt lernt man auch zahlreiche neue Fähigkeiten, dazu muss stets ein Batzen Gegner vernichtet werden.
Das Problem ist also nicht das Gameplay an sich, die RPG Elemente machen Laune, außerdem dürft ihr viele Monster zu Mus kloppen. Das ist bei Kingdom under Fire allerdings langweiliger als gedacht. Da man in den verschiedenen Regionen nur teilweise unterschiedliche Monster antrifft und die Level im Regelfall absolut linear sind, gibt es kaum etwas zu entdecken. Immer wieder freut man sich über verlorene Gegenstände die man aufsammeln kann, braucht davon aber nur einen Bruchteil, fast jedes Level ist eng und wie ein Schlauch geformt, große weite Schlachtfelder (wie bei N3 z.B.) werdet ihr nicht entdecken. Dazu gesellt sich eine Kamera, die viele Passagen eher schlecht als recht in Szene setzt und euch gerne mal die Übersicht raubt. Nachjustieren ist zwar möglich, aber beschränkt. Vielen Fans dürfte der Rückschritt in Sachen Strategie und der immense Zuwachs in Sachen Action ebenfalls nicht schmecken. Das liegt aber im Auge des Betrachters. Circle of Doom geht aber doch in eine andere Richtung als die Vorgänger.
Schwer zu schaffen macht dem Spiel auch die KI. Die haben wir bislang nicht erwähnt, vor allem deshalb, weil es ein trauriges Thema ist. Natürlich erwartet bei einem Hack & Slay niemand intelligente Taktiker oder ausgeklügelte Feindstrategien, Kingdom under Fire bietet aber Angriffsfläche für weitere Kritik. Da wäre zuerst mal das dumme und tumbe verhalten. In der Ferne erkennt ihr die Gegnergruppe, überschreitet ihr einen bestimmten Punkt, bewegen sie sich schnurstracks auf euch zu - alle zusammen. Wer diesen Punkt nicht überschreitet, kann mit einer guten Distanzwaffe mitunter die komplette Gruppe vernichten, ohne dass sich ein Widersacher überhaupt bewegt hat. Leider begegnet man auch den selben Feinden immer und immer wieder. Sicher, sie stecken in anderen Körpern, folgen aber dem selben Muster und nutzen oft sogar die selben Zauber und Waffen. Dazu gesellt sich dann der Fakt, dass es äußerst wenig Kombos gibt und man meist einfach nur wild auf A und X hämmert. Genau deshalb dürfte für viele recht schnell die Luft raus sein.
Für viele andere jedoch nicht. Mit fünf Figuren schnetzeln sich andere Spieler wochenlang mit jedem Protagonist auf Level 120, verkloppen Gegner um Gegner und haben für viele Stunden Spaß. Doch bedenkt, Kingdom under Fire hat sich verändert und wir empfehlen euch zumindest das Runterladen der Demo.
[u]Mehrspieler_[/u]
Um die Motivation zu retten und das Spiel länger "haltbar" zu machen, hat Blueside einen Coop Modus integriert. Der funktioniert herrlich simpel, zusammen mit einem Freund könnt ihr problemlos das komplette Spiel durchspielen, den Quereinstieg in bestimmte Level wagen und so gemeinsam auch dem Extrem-Modus trotzen. Die Idee ist hervorragend, die Umsetzung gelungen und zu Zweit schnetzelt es sich mindestens genauso gut. Eigentlich sogar um Längen besser, denn etwaige Durststellen oder eintönige Passagen im Abenteuer, lassen sich so besser bewältigen. Ehrlich gesagt ist das ziemlich genial, auch wenn wir für die superben 09 Punkte nicht viele Worte benötigen. Denn zwar bleibt das Gameplay identisch, jeder kann sich aber wohl vorstellen, dass es vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden eine Wonne ist mit einem voll aufgelevelten Freund durch die Schlacht zu ziehen. Und wem das nicht reicht, der läd einfach noch zwei Gefährten ein, denn eure Kampftruppe besteht im Idealfall sogar aus vier Abenteurern.
[u]Erfolgschancen_[/u]
1000 Punkte kosten euch bei diesem Spiel viel Zeit. Angenehmerweise sind aber sämtliche Erfolge gut machbar und selbst eine Figur auf Level 120 pushen macht ab einem gewissen Zeitpunkt viel Spaß. Das ist auch euer langwierigster Erfolg, der nur noch von "alle Figuren auf Level 80 bringen" übertrumpft wird. Der Rest hat mit der Story zu tun und ist etwas kompliziert, ansonsten braucht man eben nur viel Fleiß und wird so irgendwann auch in ganz hohe Punkte-Regionen vordringen können.