LEGO Star Wars: The Complete Saga - Review

LEGO Star Wars: The Complete Saga

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Review
WII
9
 
Lego Star Wars: Die komplette Saga
 
„Es war einmal, vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …..“. Ok, wir geben es zu, dieser Einstieg ist nicht gerade originell, wenn es um die Vorstellung eines neuen Star Wars-Spiels geht. Originell ist hingegen die Idee, mit welcher die Entwickler Travelers Tales in Zusammenarbeit mit Lucas Arts an das neueste Lizenz-Produkt der legendären Sternen-Saga gegangen sind. Hier wird zusammengebracht, was eigentlich nicht zusammen gehört: das beliebte und weltbekannte Spielzeug aus Dänemark bietet die Grundlage für eine ganz eigene Interpretation der Saga made in Hollywood. In einem einzigen Spiel wurden alle sechs Episoden unter einem Dach vereint. Gelungen oder sinnlose Lizenz-Verwurstung? Wir haben den Test gewagt.
 
[b]Gameplay
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Lego Star Wars: die komplette Saga ist die Zusammenfassung der beiden vorangegangenen Teile Lego Star Wars und Lego Star Wars 2: die klassische Trilogie, aufgewertet mit zusätzlichen Features, neuen Leveln und Charakteren sowie einem 2-Spieler-Kooperativ-Modus. Ganz im Gegensatz zur berühmten Film-Vorlage beginnt Lego Star Wars jedoch nicht mit der typischen Fanfare. Stattdessen findet man sich nach dem Startbildschirm ohne jegliche Vorwarnung in der Bar in Mos Eisley auf dem Planeten Tattooine wieder. Diese dient als zentraler Knotenpunkt, in dem man sich frei bewegen kann, sich mit der Steuerung vertraut macht, neue Charaktere bastelt sowie Menüs und Statistiken einsieht. Doch am Wichtigsten: von hier werden die einzelnen Episoden gestartet.
 
 
Die sechs Episoden der Filmvorlage wurden In insgesamt 35, teilweise nicht allzu lange Level aufgeteilt. Dabei durchlebt ihr alle wichtigen Schlüsselmomente der Saga, von den Anfängen in Episode 1 bis hin zu finalen Showdown auf dem Todesstern in Episode 6. Hauptsächliches Ziel ist es, in den einzelnen Leveln die unterschiedlichsten Lego-Steine einzusammeln, simple Rätsel zu lösen, anstürmende Gegnermassen wie Droiden-Armeen oder Sturmtruppen zu beseitigen und das Ende zu erreichen.
Dabei ist man stets in Begleitung eines oder mehrerer vom Computer gesteuerten Charaktere, wovon einer auf Wunsch auch von einem zweiten Mitspieler übernommen werden kann. Der Clou an der ganzen Sache: durch drücken der Dreieck-Taste kann die Spielfigur jederzeit gewechselt werden. Dies ist im späteren Spielverlauf auch äußerst wichtig, denn die Level erfordern vom Spieler den Einsatz der verschiedenen Charaktereigenschaften. Jedi-Ritter können durch den Einsatz ihrer Macht beispielsweise Brücken bauen, mit einem Laser ausgestattete Charaktere verfügen über einen Kletterhaken und Droiden können ganz bestimmte Türen öffnen.
 
Da die meisten Gegner eher leicht zu besiegen sind, besteht die größte Herausforderung meist darin, so viele Lego-Steine und Extras wie möglich aufzusammeln. Neben normalen Lego-Steinen, die als Währung dienen, gibt es noch goldene Steine, Power-Ups und die sogenannten Lego-Behälter. Zehn davon sind in jedem Level versteckt, wobei jeder ein Bauteil zu einem Lego-Fahrzeug repräsentiert. Wer alle einsammelt, erhält als Belohung ein neues Gefährt. Ebenso sind in jedem Level rote und goldene Steine versteckt, die, wenn man sie fleißig sammelt, ebenfalls verschiedene Bonus-Sachen freischalten. Als Belohnung für die Mühen locken z.B. hilfreiche Spiel-Hinweise, neue Extras, Cut-Scenes und der Kauf neuer Charaktere. Insgesamt gibt es davon 160 im Spiel, von Obi Wan Kenobi über Sturmtruppen bis zu den verschiedensten Droiden. Ganz in Lego-Tradition kann man sich sogar an einem Editor seinen eigenen Charakter aus den typischsten Bauteilen zusammensetzen. Das Ergebnis kann schließlich im Shop käuflich erworben und fortan im Spiel verwendet werden.
 
 
Der Spielverlauf hat jedoch nicht nur Entdeckungs-Touren zu Fuß auf dem Programm. In regelmäßigen Abständen nehmt ihr hinter dem Steuer eines Fahrzeuges platz und spielt wichtige Szenen wie das Pod-Rennen auf Tattooine oder verschiedenen Weltraumschlachten nach. Diese Passagen sind teils zwar recht anspruchslos ausgefallen, bieten jedoch aufgrund des breiten Aufgabenspektrums vom simplen Rennen bis hin zu nervenaufreibenden Baller-Passagen einen willkommene Abwechslung.
 
Features
 
Die Charaktere im Spiel sind natürlich mit ihren typischen Ausrüstungsgegen-ständen und Fähigkeiten ausgestattet. Die Jedis verfügen über ein Laser-Schwert, mit dem Schüsse abgewehrt und zum Absender zurückgeschickt werden können, und selbstverständlich über die „Macht“. Jeder Punkt im Spiel, an dem diese verwendet werden kann, wird durch ein grünes Schimmern gekennzeichnet. Ein simpler Knopfdruck genügt, und eine vom Spiel vorgegeben Aktion wird ausgeführt. Auf diese Weise werden Brücken gebaut, defekte Maschinen wieder zusammengesetzt oder anstürmende Gegner weggeschleudert. Figuren ohne Macht-Fähigkeiten haben stattdessen einen Enterhaken, der an entsprechend gekennzeichneten Stellen zum Einsatz kommt.
 
Überhaupt wurde das komplette Original-Waffenarsenal der Star Wars-Saga implementiert: Chewbaccas Armbrust ist ebenso vertreten wie die Laserpistolen der Sturmtruppen, Thermaldetonatoren oder aber auch Gleiter und Raumkreuzer, die in manchen Missionen benutzt werden können.
 
Bei der Programmierung der Gegnerintelligenz hat man sich offensichtlich an der angepeilten Zielgruppe orientiert. Angreifende Gegner gehen stets nach demselben Muster vor, und das besteht meist darin, stur dazustehen und die Lasersalven auf euch abzufeuern. Von Positions- oder Taktikwechseln keine Spur. Unter Druck gerät man meist nur aufgrund des hohen Gegneraufkommens. Ein wirkliches Hindernis stellen die Gegner somit nicht dar. Leider macht sich dieses Manko auch bei den eigenen Mitstreitern bemerkbar. Zwar folgen diese euch problemlos automatisch auf Schritt und Tritt und überwinden auch die haarigsten Sprungpassagen, in Kämpfen ist die Unterstützung jedoch recht dürftig. Mitunter kommt es vor, dass ihr allein mit vier Gegnern beschäftigt seid, während die Mitstreiter tatenlos zusehen.
 
 
Steuerung
 
Ein Punkt der uns beim Test wirklich überrascht hat war die mehr oder weniger tadellose Steuerung. Gerade bei oft minderwertigen Lizenz-Versoftungen neigt man dazu, von vornherein weniger zu erwarten, doch in diesem Fall reagieren die Spielfiguren ohne Probleme auf die Eingaben des Spielers und lassen sich direkt und unkompliziert durch die Level dirigieren. Eine übersichtliche Tastenbelegung sorgt dafür, das man sich bereits nach den ersten Minuten zurecht findet: Springen, Schlagen bzw. Schießen, Spezialfähigkeiten einsetzen bzw. mit der Umwelt interagieren und den Charakter wechseln: Dies ist im Grunde alles, was zu tun ist. Sprünge können gezielt ausgeführt werden und landen meist an der Stelle, die man vorgesehen hatte. Hier gibt es nichts zu meckern. Lediglich die unterschiedlichen Fahrzeugpassagen hinterließen einen gespaltenen Eindruck. Während Abschnitte wie z.B. das Pod-Rennen sich eher träge und indirekt steuern lassen, überzeugen im Gegenzug andere wieder mit toller Spielbarkeit.
 
Wie es sich für Nintendos weiße Konsole gehört, wurde natürlich auch die Bewegungserkennung mit einbezogen. Diese beschränkt sich aber leider wie so oft auf zielloses herumgefuchtel. Geschlagen wird, indem man die Wii-Mote schüttelt, die „Macht-Fähigkeiten“ lassen sich schneller ausführen durch schnelles bewegen des Nunchuk und die gelegentlich auftretenden Legostein-Haufen lassen sich durch abwechselndes Auf- und Ab bewegen von Wii-Mote und Nunchuk zusammensetzen. All diese Aktionen lassen sich aber auch alternativ mit den Tasten Z ausführen, was meist sogar wesentlich direkter und griffiger ist. Wer also unbedingt diese Wii-Feature nutzen will kann es tun, alle die darauf verzichten können, sollten zur gewöhnlichen Tastensteuerung greifen.
 
Als besonders störend hat sich die Tatsache herausgestellt, dass bei den zahlreichen Kämpfen Gegner nur halbautomatisch anvisiert werden, was im Grunde heißt, das man lediglich in dessen Richtung blicken und abdrücken muss, und der Schuss sitzt. Leider fehlt jegliche Anzeige, welcher Gegner gerade anvisiert wird bzw. eine nützliche Lock-On-Funktion, sodass meist nur wildes Geballer angesagt ist. Schmerzlich haben wir auch die Möglichkeit des sogenannten „Strafens“ vermisst, bei dem noch seitlich ausgewichen werden kann, ohne den Gegner aus den Augen zu lassen. Da man sich beim Schießen meist auf sein Ziel zu bewegt kommt man oft nicht mehr dazu, ankommenden Laser-Salven auszuweichen bzw. verliert sofort sein Ziel aus den Augen.
 
Grafik / Sound und Präsentation
 
Einen Plus-Punkt hat sich Lego Star Wars bei der Präsentation verdient. Zwar recht unspektakulär und häufig mit hässlichen Treppcheneffekten versehen, kombiniert sie doch nahezu perfekt das typische Star Wars-Flair und die charakteristische Lego-Optik, ohne dass sich die beiden in irgendeiner Art und Weise in die Quere kommen. Einfach alles im Spiel besteht aus der charmanten Lego-Optik: egal ob die typischen Figuren, die ihren Filmvorbildern nachempfunden wurden und gut animiert sind, Waffen oder die Raumschiffe, die wirken, als seien sie aus hunderten von Steinen zusammengesetzt. Hier werden Kindheitserinnerungen wach. Auf der anderen Seite wurde das typische Star Wars-Flair beibehalten: egal ob die legendäre Fanfare zu Beginn jeder Episode zusammen mit der am Bildschirm vorbeiziehenden Schrift, die typischen Waffen- und Droidengeräusche oder aber das Gänsehaut erzeugende Surren des Laserschwertes: hier muss sich Lego Star Wars nicht vor anderen Star Wars-Produktionen verstecken. Sogar der orchestrale Soundtrack ist in hervorragender Qualität vertreten.
 
 
Die Grafik wirkt dabei stets sauber und solide, und bis auf auftretende Treppcheneffekte an Figuren und Raumschiffen sind uns keine sonstigen Störungen wie Ruckler oder Tearings aufgefallen. Einen gewissen Charme kann man der Optik nicht absprechen. Viele Texturen sind zwar einfarbig und ohne nennenswerte Struktur, würde man aber eine solche Welt aus Lego-Steinen bauen, würde sie wohl genau so aussehen.
 
Die vielen Cutscenes und die allgemeine Präsentation hinterließen ebenfalls einen faden Beigeschmack. Zwar werden die Schlüsselszenen aus der Filmvorlage stets akkurat und mit einem gewissen Witz präsentiert, dennoch wirkt alles etwas lasch und langweilig. Auch der Umstand, das es im gesamten Spiel keine Sprachausgabe gibt, kommt hier besonders negativ zum tragen. Es ist nicht sehr unterhaltsam, pantomimisch agierenden Figuren zuzusehen. Leider fehlt auch jegliche, den Spielverlauf oder Extras erklärende Stimme. Gerade wenn man bedenkt, dass eventuell Kinder vorm Schirm sitzen, die noch nicht lesen können, ein unverständlicher Schritt.
 
 
Fazit:
 
Lego Star Wars ist ein durchaus gelungenes Spiel geworden. Es macht Spaß, ist leicht zugänglich und versprüht einen ganz eigenen Charme. Die Star Wars Lizenz wurde sehr gut mit dem Lego-Thema verbunden. Die Figuren, Raumschiffe und Umgebungen scheinen direkt dem Kinderzimmer entsprungen zu sein und wirken sich überhaupt nicht störend auf das Film-Flair aus. Zu verdanken ist das auch dem hervorragenden Sound und den Soundeffekten, welche sich nicht vor anderen Star Wars-Titeln verstecken müssen. Auch der Umfang gibt kaum Anlass zur Kritik: in welchem Star Wars-Spiel hat man schon die Möglichkeit, alle sechs Episoden auf einmal zu spielen? Zwar sind manche der insgesamt 35 Level sehr kurz geraten und auch der Anspruch an eure geistigen Fähigkeiten oder Joypad-Akrobatik ist nicht besonders hoch, dafür lebt das Spiel vom erneuten durchspielen der einzelnen Abschnitte. Viele Bereiche erreicht man erst mit den Fähigkeiten eines anderen Charakters, und auch alle versteckten Lego-Steine und Extras wollen erst einmal gefunden werden. Eine ausführliche Statistik und die zahlreichen freischaltbaren Extras sorgen für den nötigen Ansporn. Zudem kann man beim erneuten Spielen selbst erstellte Charaktere einsetzen. Der Zwei-Spieler-Kooperativ-Modus ist spaßig und sorgt nochmals für eine gewisse Motivation.
Dennoch bleibt dem Titel, der im Grunde nur eine Zusammenfassung der beiden Vorgänger ist, aus verschiedenen Gründen eine höhere Wertung verwehrt. Zum einen degradiert der niedrige Schwierigkeitsgrad, der zum Teil zu simple Levelaufbau mit immer wiederkehrenden Spielmustern (Gegner ausschalten, Lego-Steine einsammeln) und die quasi nicht vorhandene Rätsel Lego Star Wars zum reinen Kinderspiel, das für ältere Zocker eher ungeeignet ist. Zum anderen ist die Grafik nicht mehr zeitgemäß bzw. trotz allen Charmes recht unspektakulär. Die Aktionsmöglichkeiten der immerhin 160 unterschiedlichen Charaktere hätten etwas umfangreicher ausfallen dürfen: die Jedi haben z.B. nur eine Schlagkombination 2 Spezialangriffe. Auch einige der Fahrzeugpassagen sind misslungen und trüben den Spielspaß. Die Zwischensequenzen sind langweilig inszeniert, die Kameraperspektiven sind manchmal ungünstig gewählt und es fehlt eine der Atmosphäre zuträgliche Sprachausgabe.
Für Kinder und nicht so anspruchsvolle Lego- oder Star Wars-Fans ganz nett und durchaus eine Anschaffung wert, wenn sich der Preis etwas reduziert hat. Alle anderen sollten vor dem Kauf auf jeden Fall zuerst Probe spielen.
 
 
Positiv:
- Umfangreich (35 Level, 160 Charaktere)
- hoher Wiederspielwert
- charmante Grafik
- hervorragender Sound
- zugängliche Steuerung
- Wechsel von Fahrzeug- und „Zu Fuߓ-Passagen
 
[b]
Negativ:[/b]
- zu leicht
- kaum vorhandene Gegnerintelligenz
- Grafik nicht auf Next-Gen-Niveau
- Wiederkehrende Spielmuster (Gegner beseitigen, Steine einsammeln)
- Kaum Rätsel
- Zu wenig Interaktionsmöglichkeiten
- Bei 160 Charakteren kaum unterschiedliche Eigenschaften
- Keine Sprachausgabe
 
 
 
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Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Ich hab als Kind zwar auch mit Lego gespielt, dennoch fand ich ehrlich gesagt die Vorstellung nicht besonders verlockend, auf Wii diese Figuren wieder zu leben zu erwecken. Travelers Tales hat mich jedoch eines besseren belehrt: auch wenn eher für Kinder ausgelegt, können auch Erwachsene einen Blick riskieren. Vieleicht gehen einige sogar in den Keller und holen ihr altes Spielzeug wieder raus.

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