Burnout Dominator - Review

Burnout Dominator

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Review
PS2
9
Burnout – Dominator
 
 
Die Details am Streckenrand verschwimmen, die Tacho-Nadel zeigt 250 und steigt stetig weiter. Die Wagen aus dem Gegenverkehr rauschen harrscharf an der eigenen Stoßstange vorbei, während sich ein Konkurrent mit einem gewaltigen Knall an der nächsten Barriere in ein Knäuel aus Metall und Gummi verwandelt. So oder so ähnlich lässt sich wohl eine beliebige Szene aus der Burnout-Serie von Criterion beschreiben. Bereits seit dem ersten Teil setzen die Entwickler auf atemberaubende Geschwindigkeiten, spektakuläre Unfälle und ein motivierendes Bonus-System, und haben seitdem eine der actionreichsten Rennspielserien aller Zeiten abgeliefert. Mit Burnout Dominator erscheint der letzte Teil für die PS2, welcher der Serie einen würdigen Abschied beschehren soll, bevor die Material-Schlacht auf den Next-Gen-Konsolen ihre Fortsetzung findet. Ob es gelungen ist und was euch erwartet erfahrt ihr in den folgenden Zeilen!
 
Auch bei Dominator fliegen wieder die Fetzen!
 
Alles beim Alten!
 
Hat man das furiose und perfekt auf die Atmosphäre einstimmende Intro hinter sich gebracht, fühlen sich Burnout-Kenner gleich wie zu Hause. Im Startbildschirm erwarten einen neben dem Karrieremodus der Modus Rekord-Brecher (spielt ein freigespieltes Event mit einem beliebigen Wagen) sowie der Multiplayer. Die schlechte Nachricht zuerst: der Online-Modus wurde wegrationalisiert, lediglich ein Split-Screen und Party-Modus für bis zu 4 Spieler sind verfügbar. Ein erstes Indiz darauf, dass uns mit Burnout Dominator eher ein Mission-Pack als vollwertiger Nachfolger erwartet.
 
Herzstück stellt natürlich der Karriere-Modus dar. Durch das Gewinnen unterschiedlichster Challenges kämpft man sich durch alle Rennklassen bis ganz nach oben, um am Ende in der Domintor-Serie den Gegnern zu zeigen, wer hier der Boss im Hause ist. Kenner der Burnout-Serie werden sich freuen, finden sie hier doch alle Spielmodi, die sich im Laufe der 4 Vorgänger so angesammelt haben: Kämpft im obligatorischen Rennen um den ersten Platz, rammt im Road-Rage Modus eine vorgegebene Anzahl von Gegner in die Streckenbegrenzung oder kämpft im Grand Prix um die Krone. Auch die Aftertouch-Kontrolle, mit der ihr eurer verunglücktes Vehikel noch in heranrasende Mitstreiter manövrieren könnt sowie der Crashbreaker, welcher euer Fahrzeug im richtigen Moment zu einer verheerenden Bombe werden lässt, sind mit dabei. Doch Vorsicht: Im Gegensatz zum umstrittenen vierten Teil ist es diesmal nicht mehr möglich, den Verkehr auf der eigenen Fahrbahn aus dem Weg zu rammen. Criterion besinnt sich in diesem Falle zur Freude Vieler auf die Wurzeln der Serie und verlangt damit dem Spieler wieder wesentlich mehr fahrerisches Können ab. Und dies ist auch bitter nötig, werden doch Punkte und Turbo nur durch äußerst riskante Fahrweise gesammelt.
 
Beim Streckendesign haben sich die Entwickler wieder mal ins Zeug gelegt
 
Die im linken unteren Bildschirmrand befindliche Boost-Anzeige füllt sich, wenn ihr auf der Gegenfahrbahn fahrt, andere Verkehrsteilnehmer haarscharf schneidet, weite Sprünge hinlegt oder eure Gegner in einen spektakulären Takedown schickt. Seid ihr erfolgreich, werden nach und nach Trophäen freigeschalten, die euch für euer Können belohnen und weiter motivieren sollen.
Insgesamt 88 Events warten darauf, von euch in Angriff genommen zu werden. 36 neue Wagen können dabei im Laufe der Zeit freigeschalten werden, wovon einige bereits aus den Vorgängern bekannt sind, andere jedoch neu designed wurden.
 
Nachfolger = Neuerungen?
 
Diese Maxime ist sowas wie das eiserne Gesetz der Spieleindustrie: bringe nie einen Nachfolger ohne entsprechende Neuerungen auf den Markt. Criterion hat sich diesen Spruch jedoch nur teilweise zu Herzen genommen. Besonders stark wird hier der neue Maniac-Modus als Neuerung beworben, welcher im Grunde aber nichts anderes darstellt, als euch für jede mögliche Aktion mit Punkten zu belohnen, seien es erfolgreich eingesetzter Turbos, Takedowns oder das Fahren im Gegenverkehr. Eine besonders andere Fahrweise fordert dieser Modus jedoch nicht ab. Auf den gewohnt langen und abwechslungsreichen Strecken können nun Abkürzungen entdeckt werden, wenn ein Gegner in eine spezielle Barriere gerammt wird, während in der Drift Challenge eine gewisse Meterzahl driftend zurückgelegt werden muss. Schafft man es, ein komplette Turbo-Leiste am Stück zu leeren, ohne dabei einen Crash zu bauen, hagelt es Extra-Punkte sowie eine neue, komplett gefüllte Turbo-Leiste. In eine regelrechten Punkterausch kommt ihr, wiederholt ihr diesen Vorgang mehrmals hintereinander. Last but not least gibt es noch die sogenannte Gegner-Challenge, bei der an verschiedene Orten verschiedene Aufgaben erfüllt werden wollen, wie z.B. einen speziellen Zielwagen 3 mal in einen Takedown zu schicken.
 
Eine Frage der Kontrolle
 
Die Steuerung ist griffig wie eh und je gelungen. Bereits nach wenigen Minuten zirkelt man seinen Flitzer gekonnt um Kurven und durch den Verkehr. Ständiger Begleiter ist der R1-Button, welcher zum Einen den Turbo zündet, zum Anderen den Zeitlupen-Modus und somit den Aftertouch-Modus aktiviert. Das Spielsystem von Burnout wurde wieder perfekt auf den Controller übertragen. Hier gelten nicht die richtigen Schaltpunkte oder dosiertes Gas geben, sondern Vollgas-Action ohne viel Schnick-Schnack. Die verschiedenen Wagen unterscheiden sich zwar im Handling, dennoch hat man jedes Vehikel sofort im Griff. Im Endeffekt gilt: Kenner der Vorgänger, aber auch Neueinsteiger, finden sofort ins Spiel.
 
Brutale Positionskämpfe bis zum Äußersten - Das Markenzeichen der Burnout-Serie
 
Extremer Funkenflug, berstendes Metall, Rauch-Schwaden, detaillierte Wagenmodelle – kurzum; Burnout Dominator kitzelt das letzte aus der betagten PS2-Hardware. Pfeilschnell rasen Straßenschilder, Häuser und Gegenverkehr an eurem Auge vorbei, ohne mit Rucklern zu stören. Das Geschwindigkeitsgefühl ist wieder atemberaubend, was besonders in der Stoßstangen-Perspektive zum Tragen kommt. Die Strecken glänzen mit abwechslungsreichen Design und detaillierter Randbebauung. Ob nun durch die Innenstadt oder ländliche Gegenden, Criterion hat sich nicht lumpen lassen und viel Liebe zum Detail an den Tag gelegt. Auch die Wagen-Modelle, welche allesamt zwar erfunden, teilweise aber realen Vorbildern nachempfunden sind, sind schnittig und cool designed, und dürften das Herz jedes Auto-Liebhabers höher schlagen lassen. Lediglich PS2-typisches Kantenflimmern ist hier und da zu sehen, und eine wirkliche Steigerung im Vergleich zu den Vorgängern ist nicht auszumachen; was bei den grandiosen Vorgängern auf keinen Fall negativ zu bewerten ist. Ein Hinweis an PS3-Besitzer: Ja, Dominator läuft auf der neuen Hardware, unverständlicherweise treten aber stellenweise offensichtliche Probleme wie Fehler in der Farbdarstellung und ein nerviges, violettes Flackern auf dem Bildschirm auf. Diese Probleme sind nicht sehr häufig, treten aber von Zeit zu Zeit auf. Ob das Problem durch ein Firmware-Update behoben wird, war nicht herauszufinden.
 
Auch der Sound kann nach wie vor überzeugen: EA verlässt sich wieder auf eine exklusive Trackliste mit lizensierten Titeln von Avril Lavigne, Skybombers, The Have oder Trivium. Recht einfallslos, das Geschehen auf dem Bildschirm wird dennoch durch die treibenden Beats positiv unterstützt. Wagen-, Crash- und die restlichen Geräusche und Soundeffekte wurden quasi eins zu eins von den Vorgängern übernommen. Bass-lastige Explosionen, ein satter Turbo-Sound und zersplitterndes Glas lassen die Crahes in eurem Gehörgang real werden.
 
Fazit:
 
Burnout Dominator ist ein klasse Spiel, keine Frage. Die stärken der Serie werden auch in diesem Teil beibehalten: action-lastige Rennen, fette Crashes und eine Menge Spaß auf dem Asphalt. Zur Freude vieler Spieler wurde auch die Möglichkeit entfernt, den Verkehr in eigener Fahrtrichtung einfach von der Straße rammen zu können. Damit wird dem Spieler wieder einiges mehr an fahrerischem Können abverlangt und somit auch der Schwierigkeitsgrad wieder nach oben geschraubt. Dennoch riecht es bei diesem Teil stark nach Abzocke der Fans. Angebliche, neue Modi entpuppen sich lediglich als andere Auslegung der bisherigen Möglichkeiten, neue Features sucht man vergeblich. Dazu wurden auch noch der Online-Modus sowie die beliebten Crash-Kreuzungen komplett gestrichen. Grafisch und soundtechnisch sind keine großen Sprünge zu erkennen. Der Karrieremodus wird euch mit seinen 88 Events ohne Frage wieder lang ans Pad fesseln, aber auch dieser bietet nichts wirklich Neues. Im Endeffekt handelt es sich bei Burnout Dominator um ein Mission-Pack mit neuen Strecken, das die besten Eigenschaften der Vorgänger in sich vereint; quasi ein Burnout 3 ohne Online-Modus und Crashkreuzungen. Störend ist auch, das beim Abspielen auf der PS3 technische Probleme auftreten, die den Spielspaß empfindlich stören können. Ob ihr nochmals einen fast unverschämten Preis von ca. 50 Eur ausgeben wollt, oder lediglich Burnout 3 nochmals von Beginn an spielt, ist allein eure Entscheidung.
 
Positiv:
 
das bewährte Burnout-Feeling
eingängige Steuerung
famose Grafik, die das Letzte aus der PS2 herausholt
umfangreicher Karriere-Modus
 
Negativ:
 
im Vergleich zu den Vorgängern keinen Neuerungen
angeblich neue Modi entpuppen sich als Mogel-Packung
Fehlender Online-Modus und Crash-Kreuzungen
technische Probleme beim Abspielen auf der PS3
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Sharky81
Als großer Fan der Burnout-Serie hat mir auch dieser Teil wieder gefallen, auch wenn er mich nicht mehr so stark wie die Vorgänger vor den Bildschirm gefesselt hat. Grund dafür waren einfach die ungenügenden Neuerungen. Dennoch für jeden Fan einen definitiven Blick wert. Leute die den Titel auf ihrer PS3 zocken wollen sollten mit technischen Problemen rechnen.

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