Condemned: Criminal Origins - Review

Condemned: Criminal Origins

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Review
360
52
erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
 
 
[u]"Nach "Sieben" kommt nicht Acht und auch nicht "Saw", sondern Condemned!"[/u]
 
Oh du Fröhliche! Was uns Monolith hier in der Vorweihnachtszeit beschert, sollte man sich als volljähriger Xbox 360 Besitzer wirklich nicht durch die Lappen gehen lassen. Condemned brilliert und schafft es, der Ego Perspektive einen neuen Ruck in die richtige Richtung zu geben. Denn es ist kein Shooter, kein Survival Horror und kein Action Adventure, verbindet aber all jene Elemente und heraus kommt ein fantastischer Action Thriller. Sicher, im Detail findet man einen guten Batzen kleiner Mängel, angefangen bei dem linearen Vorgehen und der beschränkten Handlungsfreiheit, dennoch ist Criminial Origins aber ein Thriller der allerersten Güte. Packende, teils haarsträubend realistische Grafik, eine kalte, brachiale Soundkulisse und absolut fesselndes Gameplay, bringen euch als Protagonist direkt in die spannende Handlung. Wie also gesagt, die Macken kann man gern übersehen, Condemned ist Pflichtprogramm für alle über 18 jährigen, die keine Scheu haben auch in der Ego Perspektive mal einen Genrespagat zu wagen.
 
 
[u]Handlung_[/u]
 
Ethan Thomas ist Ermittler, spezialisiert auf Serienkiller, der von seinen Kollegen in ein baufälliges Gebäude kommandiert wird. Es gilt, ein weiteres Opfer des Match Maker zu untersuchen. Doch aus dem grausig entstellten Tatort wird schnell eine Todesfalle, denn der Killer ist immer noch im Haus. Nach den ersten 20 Spielminuten lautet das knallharte Fazit: Zwei tote Cops, die mit eurer Waffe erledigt wurden. Und was jetzt beginnt ist packender als jeder TV Thriller und schlägt voll in die Kerbe eines "Saw" oder "Sieben":
 
Jagd den Mörder durch verschiedene Kulissen, untersucht Tatorte und besteht in blutigen Prügeleien. Doch es steckt weit mehr hinter all den mysteriösen Umständen, freut euch also auf ein packendes Erlebnis, das definitiv nichts für Kinder ist! Visionen, Flashbacks und niemand dem man vertrauen kann? Woher kommt all das Böse und wieso lösen sich die Gehirne der Vögel auf, die einfach tot vom Himmel fallen? Wenn Condemned an eure Tür klopft... lasst es rein!
 
[u]Optik_[/u]
 
Wer auf einem 4:3 Gerät spielen muss, hat leider Pech gehabt: Sega spendiert euch saftig dicke Balken und kaum leserliche Menüs. HDTV Besitzer hingegen kommen in den Genuss eines prächtigen Vollbildes. Und das prächtig könnte man ruhig groß schreiben, denn Condemned hinterlässt insgesamt einen hervorragenden optischen Eindruck. Sicher, es gibt hier und da eine Wand, die wurde nicht hochauflöst und hier und da wirkt es auch ein wenig kantig. Dennoch überwiegen ganz klar die Glanzpunkte, allen voran die Atmosphäre. Doch bevor wir euch darüber mehr erzählen bekommt ihr noch den größten Dämpfer mit auf den Weg: Denn leider leider ruckelt und stockt Condemned fast die ganze Zeit über. Da es ein gemächlicher Ego Vertreter ist, fällt das nur selten wirklich ins Gewicht, die Einbrüche in der Framerate spürt man aber dennoch recht deutlich.
 
Doch nun endlich zu den Dingen die uns gefallen haben. Das wäre allen voran die absolut bombastische Atmosphäre. Schon die ersten zehn Minuten geben einem eher das Gefühl, gerade die Fortsetzung von "Sieben" zu gucken, als das man es für ein Spiel hält. Knackenscharfe, sehr sehr detaillierte Texturen findet man an Wänden, Böden Decken und auf sämtlichen Objekten. Einzig die Figuren wirken etwas klobig und nicht wirklich realistisch. Am Rest gibt es nichts auszusetzen, zwar sind nicht alle Wände so hoch aufgelöst wie bei Perfect Dark (z.B.), dafür findet man aber unzählige Details in Schutthaufen, Grafittis an den Wänden oder Dreck überall um euch herum. Denn Condemned ist einfach dreckig. Der düstere Stil setzt ein baufälliges Gebäude oder einen U- Bahn Schacht so genial in Szene, dass ihr das Gefühl habt, das Szenario wirklich zu durchlaufen - stellenweise einfach erschreckend real! Obendrein gibts unglaublich viele Objekte, wie Flaschen, Fernseher, Ratten, Blutspuren, jede Menge Rohre, Dreck oder Getränkeautomaten.
Die Level wurden also mehr als gekonnt in Szene gesetzt und auch die Animationen wissen zu begeistern. Das Feindvolk, zumeist Menschen, wurde so butterweich programmiert, dass einem die Hammer- oder Brecheisen schwingenden Gegner eine wahre Gänsehaut über den Rücken jagen. Wenn man zusieht, wie ein wütender Junkie kraftvoll ein Brett von der Wand reisst und wild fuchtelnd auf euch zugestürmt kommt wird klar: Das ist die nächste Generation! Auch ihr teilt ordentlich aus und egal ob Mensch oder Objekt, die Physikengine leistet gute Arbeit und verleiht der Kulisse noch mehr Atmosphäre.
Das alles verbindet sich zu einem schweisstreibenden Spiel, was bei uns wirklich Eindruck hinterlassen hat. Sehr schade ist es also, dass die wenigen Kinderkrankheiten und Schwächen deutlich zu spüren sind. Insgesamt tut es der Atmosphäre keinen Abbruch, aber schweren Herzens vergeben wir nur vier Punkte!
 
 
[u]Akustik_[/u]
 
Können Effekte kalt sein? Können sie gleichgültig klingen? Beim spielen von Condemned kommt es einem jedenfalls mehrfach so vor, denn vor allem die Effekte klingen derart realistisch brachial, dass man es nur mit diesen Worten umschreiben kann. Wer das erste mal mit dem Brecheisen einen bereits auf die Knie gesunkenen Gegner den Schädel spaltet, der wird wahrscheinlich ähnlich empfinden. Wir schätzen den Realismus den Monolith uns hier präsentiert, für Kinder und Jugendliche ist das Spiel aber nicht zu empfehlen. Voller Wucht knallen die Schrotflinten und richtig wütend schlägt man auf die Gegner ein.
Die Hintergrundmusik ähnelt da eher einem richtig guten Thriller aus dem Kino oder TV. Von Anfang bis Ende begleitet euch eine superbe Musikkulisse, bestehend aus untermalenden Sounds, die sich niemals in den Vordergrund drängen. So wabert alles leicht im Hintergrund, versorgt euch aber dennoch mit erstklassigem Schocker Feeling, welches ihr nicht missen wollt. Die Soundkulisse bei Condemned strotzt nur so vor Atmosphäre und wird mit einem 5.1 Sound System noch ein bisschen genialer. Ortet die Gegner hinter euch bevor sie zuschlagen können und hört Objekte quer durch den Raum rollen.
Schlussendlich wäre da noch die Sprachausgabe, die sich ebenfalls nicht vor filmischen Vorbildern verstecken braucht. Qualitative, toll besetzte Sprecher steigern die Stimmung beträchtlich und machen aus Monoliths Ego Shooter so ein Fest für die Ohren.
 
[u]Ladezeiten_[/u]
 
In einem recht faden Ladescreen (der nur auf HDTVs wirklich lesbar ist), erfahrt ihr ein paar Hintergründe. Gut also, dass die Ladezeiten recht zügig von statten gehen, gespeichert wird im Spiel ohnehin automatisch. Keinen Grund zur Klage also!
 
[u]Extras_[/u]
 
Bis auf die Gamercard Punkte ist uns nichts aufgefallen. Sucht also die Level nach verschiedenen Objekten ab und ergattert so ausserdem noch kurze Making Of Schnipsel, ein paar Artworks etc. Hätte besser sein können.
 
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
 
Condemned ist in Deutschland leider nur über Umwege zu bekommen und der willige Spieler muss aus dem europäischen Umfeld importieren. Ist kaum mit Mehrkosten verbunden, lohnt sich aber, denn Condemned ist sicherlich einer der 360 Launch Hits. Sega und Monolith bringen uns nämlich ein Spiel, dass man aus der Ego Perspektive spielt, es aber weder ein Ego Shooter, noch ein Action Adventure ist. Viel mehr ergänzen auch Beat 'em Up Wurzeln und Survival Horror Elemente die spielerischen Qualitäten, was sich wirklich bezahlt macht. Criminal Origins ist ein absolut packendes, sehr atmosphärisch und leicht krankes, sehr kalt brachiales Spiel, dass euch zur Jagd auf Serienkiller einlädt...
Beginnen wir jedoch mit der Steuerung und dem "Tutorial" welches euch im ersten Level lediglich die Grundzüge von Condemned erklärt. Kompliziert ist es dank Texteinbledungen trotzdem zu keiner Zeit. Gesteuert wird mit den beiden Analog Sticks, zur Wehr setzt man sich mit den Schultertasten (Blocken, Angreifen, Taser), Türen und Hindernisse übernimmt der A Knopf. Nur an bestimmten Stellen kommt noch der X Knopf oder das Digi Pad zum Einsatz, Monolith hat aber ganze Arbeit geleistet: Sinnvolle, logische Kontrollen! Einzig die Kollisionsabfrage ist nicht immer zufriedenstellend.
In eben jenem ersten Tutoriallevel startet eure Hetzjagd auf den Match Maker, einen Serienkiller, der die ohnehin schon schrecklichen Tatorte mit Schaufensterpuppen noch grausiger herrichtet. Alles nimmt eine dramatische Wendung und schon nach einigen wenigen Schritten steht ihr ohne euere Schusswaffe da. Macht bei Condemned aber nichts, die Feuerwaffen sind meist nur eine Art Bonus, sobald die Munition verbraucht ist, sind sie ohnehin nutzlos. Da man dennoch mit sehr vielen Gegnern konfrontiert wird, lassen sich viele Objekte zu Waffen missbrauchen: Schubladen, Rohre, Dampfventile, Papierschneider oder Vorschlaghämmer sollen euren Gegner das fürchten lehren. Nur eine Waffe könnt ihr tragen, ein hilfreiches Menü zeigt euch beim Wechsel deren Stärken (Schnelligkeit, Blocken etc.) Und jetzt gehts auch schon los, eure durchgedrehten Gegenüber krallen sich ihrerseits ein Objekt und stürmen wild fuchtelnd auf euch zu. Blocken und Ausweichen ist Pflicht, der Gegenangriff will gut getimed sein. Und schon wenige Sekunden später sackt euer Feind blutig zusammen, zerschürft vom Brecheisen könnt ihr den Fieslingen ab und an sogar noch das Genick brechen. Die Darstellung ist insgesamt sehr real, was vor allem an den Animationen liegt. Ausserdem ist es blutig. Dennoch fliesst der Lebenssaft nicht in strömen und Gliedmaßen kann man auch nicht abtrennen. Uns macht eher die Präsentation sorgen, mit der man hier vorangeht. So brachial und kalt geht es nicht mal bei Hitman zu!
Die Kämpfe nehmen einen Großteil des Spiels ein, jeder Fight kann euer letzter sein, wer 3x falsch blockt zieht meist den Kürzeren. Auch greifen ab und an mehrere Feinde an, Junkies mit Schusswaffen agieren fast schon unfair. Die KI ist hierbei dennoch durchwachsen. Das ist aber gewollt, ihr habt es schließlich mit absolut Wahnsinnigen zu tun, Obdachlosen und abgewrackten Junkies. Zwar fliehen sie ab und an, greifen nach einer besseren Waffe oder verstecken sich hinter Ecken, durchdachte Teamangriffe etc. gibt es aber nicht.
 
 
Der andere wichtige Aspekt bei Condemed ist eigentlich nur der Weg selbst. Nachdem ihr schnell selber ins Fadenkreuz des FBI rückt und euch zudem Visionen plagen, gibt es nur noch wenige denen ihr vertrauen könnt und viel zu tun. Immerhin müsst ihr eure Unschuld beweisen und den Serienkiller fassen, der immer noch auf freiem Fuß ist. Rätsel gibt es nicht wirklich viele, an einigen Stellen braucht ihr bestimmte Waffen (Brecheisen für Tore, Hammer für Schlösser), es gilt also viele Wege abzuklappern und nach Hinweisen etc. zu suchen. Dann bekommt man vom Spiel immer phorensiche Werkzeuge, mit denen man Spuren sichert: Digi Cam, DNA Analysegerät oder ein Apparat der den Faulheitsgrad anzeigt und euch so zu Leichen führt. So genial das auch ist (Spaß machts obendrein), ihr werdet vom Spiel hinein gedrängt. Die markanten Stellen nötigen euch dazu die Geräte auszupacken, wers nicht macht kommt nicht weiter. Das ist ein wenig schade, besonders viel Handlungsfreiheit hat man so nicht. Überhaupt ist Condemned sehr linear und öffnet neue Wege erst dann, wenn ihr alles erledigt habt. Hier hätte man den Spieler wirklich besser integrieren können!
 
Die Atmosphäre ist dennoch unglaublich dicht und packend. Gameplay, Kamera, Technik und Story treiben euch ohne Unterlass voran, das Pad gebt ihr nur noch ungern ab. Umso schlimmer das der Spaß nach knapp 8 Stunden beendet ist? Nein, bei Condemned nicht wirklich, denn in dieser Zeit ist es atemberaubend. Und selbst das Vogel suchen macht in einer zweiten Runde noch Spaß. Selbiger steht übrigens trotz der erwachsenen Thematik im Vordergrund. Die Prügeleien schockieren euch, gescriptete Events lassen euch erschaudern und immer wieder bricht die Story über euch herein. Condemned ist ein filmreifer Thriller und steht vielen Filmen in fast nichts nach. Wenn Monolith jetzt noch FEAR auf die Xbox bringt, könnte man Bungie fast schon vergessen
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
shadowman
Condemned hätte ich gern noch ein wenig mehr Punkte gegeben... also Einen Aber es ist einfach zu linear und ich habe gemerkt, dass, wenn man nur mal reinschnuppert, viel Flair verloren geht. Wer sich jedoch von Anfang an im dunklen Zimmer einschliesst, den wird das Spiel nicht mehr loslassen.
Absolut genial was hier getrieben wird!
 
Meine Fassung ist übrigens aus Österreich importiert, solltet ihr zur Not auch mal probieren!

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