Young Souls - Review

Zu zweit gegen die Invasion der Gobbons auf Konsolen und PC

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Review
PC
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Mit Young Souls erwartet uns ein Action-RPG, welches letzten Jahr im August exklusiv auf Googles Stadia-Plattform erschienen ist und nun den Weg auf PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch sowie PC gefunden hat. In diesem erzählt das französische Zwei-Mann-Studio 1P2P die Geschichte der beiden Zwillinge Jenn sowie Tristan und legt den Fokus auf das lokale Spielen zu zweit.

Zusammen gegen die Unterwelt

 
Als Zwillinge hatten Jenn und Tristan immer eine besondere Beziehung zueinander, welche selbst durch den Verlust ihrer Familie nicht gebrochen wurde. Trotzdem entwickelten die beiden hierdurch eine rebellische Natur, die ihnen half, mit ihren Problemen klar zu kommen. Ein Jahr vor den Ereignissen des Spiels wurden sie von einem zerstreuten Wissenschaftler adoptiert, der ihnen ein Zuhause gab und sich um sie kümmert, die meiste Zeit aber doch mit seiner Forschung verbringt. Dieser Wissenschaftler ist maßgeblich für kommenden Geschehnisse verantwortlich, da er bereits seit Längerem an einem Portal forscht, welches die Verbindung zu einer Goblin-Zivilisation unter der Erde herstellt.
 
 
Thematisch behandelt Young Souls den sich entwickelnden Konflikt zwischen den Gobbons, wie die Goblins im Deutschen heißen, und dem Städtchen Portsbourgh, welches die neue Heimat von Jenn und Tristan ist. Der Anführer der Gobbons möchte sich nämlich an den Oberterrestrischen rächen, welche die Gobbons vor langer Zeit unter die Erde getrieben haben. Hierzu lässt der Obergobbon am Anfang des Spiels den Ziehvater der beiden Zwillinge entführen, dessen Rettung fortan die Geschichte vorantreibt. Da nicht alle Gobbons die Agenda ihres Anführers teilen und manche eine friedliche Koexistenz bevorzugen, erhalten die Zwillinge hierbei Unterstützung. Auch wenn diese Gobbons zuerst aus den Kerkern der unterirdischen Welt befreit werden müssen.
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Bei seiner Handlung beschreitet Young Souls hauptsächlich bekannte Pfade, sowohl im Hinblick auf die persönliche Geschichte von Jenn und Tristan sowie dem Konflikt zwischen zwei verschiedenartigen Zivilisationen. Trotzdem wachsen einem die beiden Zwillinge schnell ans Herz, vor allem, wenn sie sich mal wieder ausdrucksstark über die Geschehnisse auslassen. Die restlichen Charaktere erfüllen die ihnen zugetragene Rolle, bleiben aber sonst etwas blass, auch wenn ihre Motivation stets nachvollziehbar ist. Auf Übersetzungsseite gibt es nichts zu bemängeln, da die deutschen Texte die Handlung gut einfangen. Eine Vertonung liegt hingegen nicht vor.

Das Glitzern am Ende des Weges


Thematisch teilt sich die Spielwelt in zwei Bereiche, wobei die Oberwelt vor allem dem Alltäglichen dient und die Unterwelt zahlreiche Dungeons enthält. Im Städtchen Portsbourgh befinden sich neben dem Haus der Zwillinge zahlreiche Geschäfte, in denen die notwendige Ausrüstung erstanden und verbessert werden kann. Waffen sowie Rüstungen findet man ebenfalls auf den Expeditionen in die Unterwelt. Zusätzlich gibt es ein Fitnessstudio, in dem man einen von drei Werten (Kraft, Widerstand und Ausdauer) weiter verbessern kann. Dazu benötigt es Marken, welche man gelegentlich durch Levelaufstiege im Schlaf erhält. Der Schlaf ist für die Verwertung der gesammelten Erfahrungspunkte notwendig, da nur hierdurch ein höheres Level erreicht wird. 
 
 
Die Unterwelt teilt sich in vier Biome auf, deren spezifischer Boss jeweils besiegt werden muss, um die Handlung voranzutreiben und das nächste Biom freizuschalten. Die Biome unterscheiden sich in der Gestaltung voneinander und bilden eine diverse Unterwelt ab. Die Erkundung ist hingegen sehr geradlinig, da es zwar unterschiedliche Pfade mit zahlreichen Belohnungen gibt, diese aber sonst ähnlich aufgebaut sind. So bewegt man sich von einer Kampfarena zur nächsten, um die dortigen feindlichen Gobbons zu besiegen, bevor am Ende eines Pfades ein Boss wartet. Allerdings sind die Gegner sowie Arenen vielfältig gestaltet, so dass die Kämpfe nicht zu eintönig werden und bis Spielende gut unterhalten. Hinzu kommen neue Elemente, die eine Anpassung der eigenen Herangehensweise bedürfen. So gibt es gegen Ende einen Abschnitt, in dem verfluchte Waffen ausgerüstet werden müssen. Diese setzen die eigenen Lebenspunkte aber gleichzeitig auf 1, so dass ein Charakter durch den ersten Schlag ohnmächtig wird. Glücklicherweise hält sich die Herausforderung in dem Abschnitt in Grenzen, wodurch dieser nicht zu frustrierend wird.

Auf ins Gemetzel


Der Fokus von Young Souls liegt klar auf dem lokalen Spiel zu zweit, wobei ein Online-Modus komplett fehlt. Zumindest auf dem PC lässt sich das Fehlen mit Remote Play Together von Steam umgehen. Auch wenn diese Alternative mit ihren eigenen Problemen bei einem Spiel daherkommt, bei dem eine schnelle Reaktionsfähigkeit verlangt wird. Je ein Spieler schlüpft in die Rolle von Jenn oder Tristan und rüstet den Charakter dem bevorzugten Spielstil entsprechend aus. So gibt es mit Dolchen, Ein- sowie Zweihandschwertern, Äxten und Hämmer unterschiedliche Waffentypen, welche die Bandbreite von kraftvollen bis hin zu schnellen Attacken abdecken. Bei Einhandschwertern sowie Äxten lässt sich zusätzlich noch ein Schild ausrüsten, mit dem feindliche Attacken vollständig geblockt werden können. Idealerweise belässt man es nicht beim Blocken, sondern lernt das richtige Timing zum Parieren der gegnerischen Angriffe. Hierdurch sind die feindlichen Gobbons für eine kurze Zeit wehrlos und lassen sich problemlos vermöbeln. Bei einigen Bossen ist dies sogar die einzige Möglichkeit, Schaden hinzuzufügen. Das Kampfsystem kommt dabei besonders im Duell gegen einzelne Gegner zum Tragen. Bei mehreren Gegnern ist es eher ratsam, auf Ausweichen und gezielte Attacken zu setzen. Die einzelnen Waffen besitzen verschiedenartige Attribute und Spezialattacken, wodurch sich selbst Waffen der gleichen Gattung unterschiedlich spielen und andere Herangehensweisen ermöglichen.
 
 
Im Spielverlauf erhält man zusätzlich noch Sekundärwaffen, wie Bogen, Bomben oder Teleportationsamulett, die Kämpfe vielfältiger gestalten. Dabei ist der Fernkampf dem herkömmlichen Nahkampf im späteren Spielverlauf teils überlegen und macht den Kampferfolg weniger von den eigenen Fähigkeiten des Parierens abhängig. Insgesamt hinterlässt das Kampfsystem ein zwiegespaltenes Bild. So funktioniert es im Kampf gegen wenige Gegner gut und unterhält beim richtigen Timing des Parierens. Bei großen Gegneransammlungen sowie manchen Bossen ist diese Möglichkeit hingegen weniger gegeben, so dass diese mehr zu einem hektischen Weglaufen mit gezieltem Setzen von Nadelstichen ausarten. Generell beeinflussen die Angriffsmuster mancher Gegner den Schwierigkeitsgrad, so dass bestimmte Kämpfe besonders herausfordernd sind. Zwar lässt sich dies etwas durch gezieltes Leveln, bessere Ausrüstung sowie im Notfall einen geringeren Schwierigkeitsgrad kompensieren, aber trotzdem sollten in solchen Fällen die Angriffsmuster gelernt werden.
 
 
Im Koop wird zumindest das Weglaufen abgeschwächt, da sich der Boss nur auf einen Spieler konzentriert und der andere somit vorsichtig attackieren kann. Sofern ein Spieler doch mal das Bewusstsein verliert, kann er von seinem Partner wiederbelebt werden, wobei man kurzzeitig den gegnerischen Attacken schutzlos ausgeliefert ist. Besonders mit einem eingespielten Partner entfaltet Young Souls sein Potenzial, da sich strategische Herangehensweisen an die Herausforderungen eröffnen.
 
Sofern man alleine spielt, ist immer nur einer der Zwillinge aktiv am Kampfgeschehen beteiligt, während der andere im Hintergrund wartet und einen Teil der verlorenen Lebenspunkte regeneriert. Da die Sekundärwaffen über eine Abklingzeit nach Benutzung verfügen, ist es vorteilhaft, häufig zwischen Jenn und Tristan zu wechseln. Zwar unterhält das Gameplay auch beim Spiel alleine, es ist aber spaßiger, sich zusammen mit einem Partner ins Kampfgetümmel zu stürzen.

Das Spiel mit dem Licht


Stilistisch weiß Young Souls mit seiner Präsentation zu gefallen. So wird der Comic-Stil durch entsprechende Lichteffekte akzentuiert, worunter die Übersichtlichkeit keinesfalls leidet. Die eigenen Charaktere sind selbst im hektischsten Kampfgetümmel klar erkennbar und können somit rechtzeitig auf die gegnerischen Angriffe reagieren. Zumal eine Attacke durch das Aufleuchten des gesamten Gegners eindeutig mitgeteilt wird. Die Musik wird gezielt eingesetzt und passt sich dynamisch dem Spielgeschehen an. Auf eine Musikuntermalung zwischen den Kämpfen wird größtenteils verzichtet und die Soundkulisse besteht nur aus prägnanten Umgebungsgeräuschen. Wenn man sich der nächsten Arena nähert, setzt die Musik langsam ein und entfaltet während der Kämpfe die volle Wirkung. Hierbei ergänzt die musikalische Auswahl die entsprechenden Situationen gut, verzichtet aber hingegen zur Grafik auf eine markante Gestaltung. 
 
 
Auf der technischen Seite sind einige kleinere Bugs aufgefallen, wie das verhinderte Einsammeln von Gegenständen nach dem Besiegen eines Bosses. Hier sollte man zuerst die Texteinblendung abwarten, welche die gewonnenen Erfahrungspunkte aufzeigt, bevor man etwas aufhebt. Zumindest wurde dies bereits von Entwicklerseite notiert und sollte hoffentlich mit dem nächsten Patch behoben werden. Schwerwiegende Fehler traten hingegen nicht auf.
Beim Umfang sollte man 8 bis 10 Stunden Spielzeit, je nach persönlichem Können und gewählten Schwierigkeitsgrad, erwarten. In der genannten Spielzeit ist bereits gelegentliches Zurückreisen in abgeschlossene Gebiete enthalten, denn teilweise erhält man die notwendigen Schlüssel zum Öffnen bestimmter Truhen erst später. Zusätzlich gibt es einige optionale, besonders schwere Herausforderungen, für deren Abschluss man die beste Ausrüstung im Spiel erhält. Diese erleichtert die letzten Kämpfe wiederum, so dass je nach Herangehensweise der gefühlte Schwierigkeitsgrad gegen Ende abnimmt. Nach dem Besiegen des finalen Bosses gibt es keine weiteren Herausforderungen, womit man Young Souls vollständig beendet hat. Höchstens zusätzliche Achievements können durch das Durchspielen auf den höheren Schwierigkeitsgraden erreicht werden.
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Fazit

Pro
+ Schöne grafische Gestaltung der Spielwelt
+ Unterhaltsames Kampfsystem
+ Gegnervielfalt
+ Vielfältige Kampfstile
+ Charmante Charaktere 
Contra
Hektische Kämpfe bei mehreren Gegnern -
Bestimmte Taktiken im Kampf sind zu effektiv -
Backtracking fühlt sich etwas gezwungen an -
Heavenraiser
Mit seiner kompakt gehaltenen Spielerfahrung weiß Young Souls zu überzeugen, so ist es ein idealer Ausflug in die Unterwelt für ein Wochenende zu zweit. Die Lernkurve ist einfach gehalten, wodurch man schnell die verschiedenen Systeme verinnerlicht und an den Herausforderungen wächst. Auch wenn bestimmte Kämpfe frustrierend ausfallen können. Die Musik und besonders die grafische Gestaltung fangen das Spielgeschehen ansprechend ein. Die Handlung wird vor allem von den beiden Hauptcharakteren Jenn und Tristan getragen, überrascht trotz ihres Charmes aber nicht besonders.

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Kurz & Knapp
Young Souls eignet sich mit seinen 8 bis 10 Stunden Spielzeit und dem Fokus auf lokalen Mehrspieler für eine Wochenende zu zweit. Für 24,99€ in den digitalen Stores der PlayStation, Xbox, Switch sowie auf Steam erhält man ein in sich geschlossenes, unterhaltsames Abenteuer. 
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