ICO - Review

ICO

Bild hier droppen

Review
PS2
27
Von der Masse ignoriert, von Kennern gefeiert: Das ist Sonys "ICO". Lest hier ob es wirklich der heilige Gral des Game Designs ist, oder doch nur ein faules Osterei...
 
Wenn man die Story von Ico betrachtet, bekommt man schon einen kleinen Eindruck davon, dass dieses Spiel sicher eines der außergewöhnlichsten (Videospiel)Erlebnisse der letzten Jahre ist: Es spielt in einer mittelalterlichen Welt und erzählt von einem kleinen Dorf. In diesem Dorf wird in jeder Generation ein gehörnter Knabe geboren, der im jugendlichen Alter von den anderen Dorfbewohnern geopfert werden muss, um sie vor allem Bösen zu bewahren. Dieses traurige Schicksal trifft den armen Ico, der nicht nur namensgebend für das Spiel ist, sondern auch den Hauptcharakter darstellt.
 
Als dieser Tag kommt, wird Ico von ein paar Männern des Dorfes in die tiefen Gewölbe eines riesigen, verlassen wirkenden Schlosses gebracht und dort in eine Statue gesperrt. Als die Männer wieder abgezogen sind und ihn seinem Schicksal überlassen haben, gelingt es Ico die Statue von ihrem Sockel zu stoßen und sich somit selbst zu befreien. Beim Aufprall verliert er aber für eine Weile sein Bewusstsein und träumt von einem düsteren Schloss und einer zauberhaften weißen Prinzessin, die in diesem Schloss gefangen ist. Kurz nach dem Erwachen stellt er dann aber fest, dass das ganze kein Traum gewesen sein kann und er in demselben Schloss festsitzen muss wie das weiße Mädchen aus seinem Traum. Also macht er sich auf die Suche...
 
Wenn man Ico zum ersten Mal steuern kann, wirkt das Spiel wie ein typisches Action-Adventure an denen es in den letzten Jahren nicht wirklich mangelte. In seinem Kern ist es aber komplett anders. Der Schwerpunkt liegt auf den vertrackten Rätseln und Mechanismen, die das gigantische Schloss bereithält und die zum Teil erstaunliche Ausmaße haben. Im Prinzip gibt es auch in Ico die typischen, Leiter-, Brücken- und Schalterrätsel. Was diese so besonders macht, ist die Rolle die das Verhältnis von den beiden zentralen Charakteren Ico und Yorda (die weiße Prinzessin) dabei spielt, und noch wichtiger wie man mit der verwundbaren Prinzessin interagiert, um einen sicheren Weg aus dem riesigen Komplex zu finden.
 
Man mag es zuerst lästig finden dieses wehrlose Geschöpf andauernd an der Hand zu führen oder sie immer rufen zu müssen wenn sie mal trödelt, doch früher oder später wird einem klar, dass es nur ein Miteinander gibt und man aufeinander angewiesen ist.
Das fängt bei verschlossenen Türen an, die nur mithilfe ihrer magischen Kräfte zu öffnen sind, und geht bis zu simplen Rätseln, bei denen man sie einfach auf Schaltern platzieren muss. Das Spiel ist also voll auf die Interaktion mit eurer mysteriösen Partnerin ausgelegt. Man kann z.B. nur speichern wenn man zusammen mit ihr am Speicherpunkt ist und es gibt auch nur zwei wirkliche Bedrohungen, die ein "Game Over" nach sich ziehen. Zum einen endet das Spiel wenn man mit Ico in irgendwelche Abgründe stürzt und zum anderen, was viel wichtiger ist, darf Yorda nicht von den schwarzen Schattenwesen entführt werden, die es aus (zuerst) unbekannten Gründen auf sie abgesehen haben. Diese Wesen tauchen in verschiedener Anzahl und Größe auf wenn man sich zu weit von der hilflosen Yorda entfernt und müssen von Ico mit aller Kraft zurückgeschlagen werden. Denn wenn es ihnen gelingt die Prinzessin komplett in einen ihrer schwarzen Strudel zu ziehen, ist das Spiel ebenfalls aus. Durch die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners, können diese Kämpfe einen oftmals richtig fordern. Sie verlieren im Laufe des Spiels aber an Intensität und Wichtigkeit.
 
Man kontrolliert Ico mit dem Steuerkreuz bzw. dem linken Analogstick und hat ansonsten die typische Belegung zum Springen, Angreifen und Benutzen. Die wirkliche Neuerung ist die Belegung der R1-Taste. Damit nimmt man Yorda nämlich an die Hand um sie durch das Schloss zu führen und wenn man weiter von ihr entfernt ist, schwenkt man damit die Kamera zu ihrem Standort und Ico ruft sie zu sich. Die Kamera steht ansonsten eigentlich fest. Sie liefert immer einen guten Überblick über die teils riesigen Areale und fängt das Spielgeschehen trotzdem aus cineastischen Blickwinkeln ein. Bei Bedarf kann man sie mit dem rechten Analogstick ein wenig schwenken oder aber mit R2 etwas hereinzoomen.
 
Das beeindruckendste An Ico ist mit Sicherheit die visuelle Komponente! Von düsteren Gewölben mit wunderschönen Wasser- und Nebeleffekten zu wunderbaren Panoramen, bietet das Spiel alles in beeindruckender Schönheit. Dabei werden gar nicht mal Unmengen an Polygonen verwendet und wenn man ganz nah heranzoomt sind die Texturen auch nicht wirklich gut aufgelöst. Die guten Kameraperspektiven und der wunderbare Einsatz von (simuliertem) Sonnenlicht und Schatten machen das aber mehr als wett. Die riesigen Dimensionen des Spiels tun ihr übriges um einem den Kiefer zu Boden sinken zu lassen. Die Außenareale sind schier unglaublich groß und die Sichtweite wäre umgerechnet kilometerweit. Von hohen Punkten aus kann man andere Teile des Schlosses sehen, die man schon besucht hat. Man kann die Wälder außerhalb des Schlosses erkennen und die Klippen tief hinunter zum Ozean schauen. Atemberaubend!
 
Bei all dem grafischen Glanz ist der Sound in Ico eher subtil. Musik gibt es wenn überhaupt nur mal in ein paar Cutscenes. Die Charaktere sind komplett synchronisiert, allerdings in fremden Sprachen. Icos Sprache wird mit Untertiteln übersetzt und Yorda kann man gar nicht verstehen, was sehr zur mystischen Atmosphäre beiträgt. Durch die fehlende Musik spielen die restlichen Soundeffekte eine sehr wichtige Rolle. Man hört die widerhallenden Schritte und das prasselnde Feuer in großen Hallen. In bewachsenen Gegenden zwitschern die Vögel und an den Klippen und anderen höher gelegenen Stellen hört man den Wind heulen. Kurz gesagt: Icos Welt lebt! Man fühlt sich durch das geniale Zusammenspiel von wunderschöner Grafik, passenden Sounds und intuitiver Steuerung direkt an Icos Stelle in das Schloss versetzt.
 
In einer Zeit wo die Genres festgefahren sind und bestehende Spiele mit Massen an Fortsetzungen ausgeschlachtet werden, ist das Spiel im Ganzen einfach eine wundervolle und erfrischende Erfahrung. Das einzige wirkliche Manko ist die Spielzeit. Ich habe beim ersten Durchspielen höchstens acht Stunden gebraucht. Und aufgrund der Natur des Spiels, wird man es danach nicht gleich wieder durchspielen wollen. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich es später ganz sicher mal wieder herausholen werde, nur um noch einmal in diese wunderschöne Welt einzutauchen.
Review teilen
VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
Zeelich
Kein Inhalt

Weitere Meinungen der consolewars crew

 

Deine Zusatzmeinung zu dieser Review:

Schreibe Deine Meinung hier in einem fliessenden Text. Benutze [RETURN] nur um Absätze zu erzeugen. Versuche nicht mit [RETURN] zu formatieren.
 
Kategorien
«
Grafik (1-5)
»
«
Sound (1-5)
2
»
«
Motivation (1-5)
3
»
«
Spielspass (1-5)
»
consolewars Wertung
«
89%
»
Kurz & Knapp
N/A
Userwertung
7.6/10
Deine Wertung:
-
/10
+
Speichern
 
BIZ
MULTI
PC
MS
XONE
XBSX
NIN
SWI
PS4
PS5
SON

Andere Kategorien:

CMMT
😃
EMU
FUN
INT
MEDI
MOV
RNT
RMR
NOTE
SIDE
STYL
NGAG
PHTM
XBOX
360
XBLA
GBA
NGC
3DS
N64
NDS
WII
SNES
WIIU
WW
DC
SEGA
ANDR
IOS
SMRT
PS
PS2
PS3
PSN
PSP
VITA

Login

Willkommen auf CW! Wir haben keine Werbung und sind kostenlos!

Wir würden uns auf zukünftige Besuche von dir freuen! Wir nutzen Cookies, um deinen Login, Präferenzen und technische Aspekte deines Aufenthalts zu speichern. Eingebettete Youtube-Videos und Tweets in unseren News und Inhalten setzen ihre eigenen Cookies auf die wir keinen Einfluss haben!

Cookies akzeptieren