Die Einen lieben es abgöttisch, die anderen hassen es. The Legend of Zelda: Majora´s Mask erhitzte schon vor seinem Erscheinen im Jahr 2000 die Gemüter der Fans, schließlich erwarteten diese nach dem grandiosen Ocarina of Time eine würdige Fortsetzung, welche offensichtlich nicht kommen sollte. Trotz aller Kritik entwickelte sich Majora´s Mask für das Nintendo 64 zu einem der besten Teile der gesamten Reihe.
Ocarina of Time 1.1 ?
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Majora´s Mask beginnt genau da, wo Ocarina of Time zuletzt endete. Nach dem glorreichen Sieg gegen Ganondorf und seine Schergen schickte Prinzessin Zelda unseren Helden zur Belohnung ganze sieben Jahre in die Vergangenheit , um die verlorene Kindheit nachzuholen. Link fühlte sich allerdings ziemlich unwohl in Hyrule-Stadt, schließlich verbrachte er den Großteil seines Lebens bei seinen Freunden im Kokiri Wald und auch seine geliebte Fee Navi verschwand am Ende von Ocarina of Time spurlos von der Bildfläche.
Nach einem rührenden Abschied von Prinzessin Zelda machte sich der Held der Zeit mit seinem treuen Fohlen Epona auf, seine verschwundene Freundin in den verlorenen Wäldern von Hyrule zu suchen. Dort traf er aber nicht auf die gesuchte Fee, sondern auf das geheimnisvolle Horrorkid, welcher durch seine kuriose Gestalt Epona erschrak und Link durch den folgenden Sturz ausknockte. Ab dieser Stelle setzt auch die Haupthandlung von The Legend of Zelda: Majora´s Mask 3D ein. Statt sich um den verletzten Link zu kümmern, interessiert sich Horrorkid viel mehr für dessen wertvolle Okarina der Zeit, welche genau wie das treue Fohlen von ihm kurzerhand gemopst wird. Das lässt sich aber unser Held auf keinen Fall gefallen! Eine rasante Verfolgungsjagd und einen Sturz aus riesiger Höhe später endet für Link tragisch. Nicht nur das wir uns nicht mehr im vertrauten Hyrule befinden, nein plötzlich finden wir uns auch noch in der Haut eines waschechten Dekus wieder! Nach dieser Missetat hat sich zu dem dieses Horrorkid mit unserer Okarina und Epona verkrümelt. Was soll denn nun unser armer Tropf tun?
Vielleicht kann uns ja der merkwürdig anmutende fröhliche Maskenhändler helfen, welcher uns kurzerhand vor dem Tor zu Unruhstadt abfängt. Dieser verspricht uns nämlich, unsere alte Form wiederherzustellen, vorausgesetzt wir sollten unsere wertvolle Okarina wieder bekommen. Natürlich ist dieser Dienst nicht umsonst, schließlich wurde dem Händler ebenfalls von Horrorkid ein ihm wichtiger Gegenstand gestohlen, welche er doch binnen 72 Stunden wieder in seinem Besitz haben möchte. Immerhin haben wir ja die Fee Taya an unserer Seite, welche bei der Flucht von Horrorkid von ihrem kleinen Bruder getrennt wurde. Naja, besser als nichts oder? Die Suche nach Horrorkid entwickelt sich dank unseres neuen Aussehens als deutlich schwieriger als gedacht. Bis auf einen Deku-Händler, der uns seinen Platz im Austausch für eine Mondträne anbieten würde, scheint jeder Bewohner etwas gegen unseren kleinen Helden zu haben. Glücklicherweise stellt uns die örtliche Fee ihre Unterstützung in Aussicht, wenn wir ihren zerschmetterten Körper wieder in ihre ursprüngliche Form zusammensetzen. Gesagt getan, unser Lohn ist natürlich nicht die Rückverwandlung in einen Hyrulianer, sondern das aus der Serie bekannte Magic-Meter, mit denen wir nun Schleimblasen verschießen können.
Mit dieser Fähigkeit können wir schon bald die Aufmerksamkeit der geheimen Bruderschaft der Bomber gewinnen, welche ihr Leben den Schwachen und den Kindern verschrieben haben. Deren Anführer Jim bietet unseren Helden folgenden Deal an: Sollte Deku-Link alle versteckten Bomber in Unruhstadt finden, würde sich Jim für eine Mitgliedschaft innerhalb der Vereinigung starkmachen. Natürlich wird aus dieser Mitgliedschaft nichts, schließlich hatte das letzte nicht-menschliche Mitglied allerhand Unsinn gestiftet und den Namen der Bruderschaft beschmutzt. Na dass klingt aber verdächtig nach unserem gesuchten Horrorkid! Trotz aller Bedenken überreicht uns Jim den Zahlencode für den geheimen Unterschlupf der Bomber, denn wir von nun an als Nicht-Mitglied vorläufig mitnutzen dürfen. Denn notieren wir uns sicherheitshalber, schließlich warnte Jim uns, dass er den Zahlencode nur ein einziges Mal preisgeben wird.
Dieser Unterschlupf führt uns zu Professor Shikashi, der das örtliche Observatorium betreibt und in der Vergangenheit ebenfalls von Horrorkid heimgesucht wurde. Glücklicherweise ist der Professor uns gegenüber milde gestimmt und lässt uns sogar sein Teleskop benutzen. Da ist der Schuft! Kaum haben wir das Teleskop auf den Mond gerichtet, verhöhnt uns das fiese Horrorkid, während zeitgleich ein mysteriöses Objekt vom Himmel fällt. Wenigstens wissen wir jetzt, wo der Kerl steckt und wir können gleich mal in ruhe erkunden, dass denn da gerade vor dem Observatorium eingeschlagen ist. Es handelt sich natürlich um eine der seltenen Mondtränen, welche ihn Termina eine gefragte Kostbarkeit zu sein scheint. Moment mal! Dieser Deku-Händler wollte uns doch für eine dieser Tränen seinen Platz zur Verfügung stellen, mal sehen was wir damit alles anstellen können. Es ist bereits der dritte Tag angebrochen und der Mond wirkt bedrohlich näher als er eigentlich sein sollte. Viele Bewohner von Unruhstadt und der Umgebung sind bereits geflohen, da sie denken, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen wird. Der noch verbliebene Deku-Händler tauscht dankbar seinen Platz gegen die Mondträne, sodass wir durch die Benutzung der nun zur Verfügung stehenden Deku-Pflanze den vorher nicht erreichenden Uhrenturm von Unruhstadt betreten können.
Es ist 24 Uhr, buntes Feuerwerk lässt die Stadt in einem Lichtermeer erstrahlen und für uns ist es Zeit, uns Schicksal zu stellen !
Von Zeitreiseparadoxen und Beziehungsdramen
Majora´s Mask 3D bietet eine deutlich aktivere und lebendigere Welt als noch sein Vorgänger. Nahezu jede Spielfigur besitzt eine andere Hintergrundgeschichte, hat einen festen Tagesablauf und hat seinen eigenen Sorgen und Problemen zu kämpfen. Sei es die tragische Liebesgeschichte zwischen Anju und Kafei, die Rettung von Lulu´s Zora-Eier oder die unendliche Jagd nach Herzteilen, ständig läuft man Gefahr, dass man die eigentliche Haupthandlung schnell aus den Augen verliert. Damit man der bei Überzahl an Sidequests und Aufgaben nicht den Überblick verliert, wurde das Notizbuch der Bomber deutlich erweitert. Dieses listet nicht nur die wichtigsten Informationen und den Tagesablauf eines jeden Charakters auf, sondern wurde auch eine Weckerfunktion spendiert. So laufen Spieler keine Gefahr mehr, die Ankunft des Goronen mit dem Namen Link zu verpassen oder verbummeln es nie wieder, Anju´s Brief in den Briefkasten zu bringen.
Am Auffälligsten sind wohl die grafischen Änderungen gegenüber dem Original aus dem Jahr 2000. Ingesamt wirkt das Spiel durch die zahlreichen Verbesserungen und die neuen Texturen in an vielen Stellen wie ein ganz anderes Spiel und besitzt nicht mehr diesen Recycling-Look, weswegen Majora´s Mask schon damals stark kritisiert wurde. Auch die Spielwelt wurde an vielen Stellen mal mehr, mal weniger stark modifiziert. So befindet sich die Rubin-Bank nun hinter dem Uhrenturm von Unruhstadt, zudem können sich Freunde des modernen Angelsports auf 2 exklusive Location für ihr Hobby freuen. Sonstige Bonusinhalte wie der aus Ocarina of Time 3D bekannte MasterQuest-Modus oder die Boss Challenge sucht man in Majora´s Mask 3D aber vergebens. Zudem ist es Entwickler Grezzo gelungen, einige Gameplay-Macken nachträglich zu beseitigen: Das Speichersystem wurde überarbeitet und ermöglicht es nun den Spielern, bei den Eulenstatuen einen fixen Speicherpunkt zu erstellen. Dieser bleibt solange bestehen, bis ein neuer Speicherpunkt durch den Spieler erstellt wurde oder man mittels der Hymne der Zeit wieder an Anfang des ersten Tages zurückreist. Mit dieser Änderung hat Grezzo einen der größten Kritikpunkte des Nintendo 64 Klassikers eliminiert und so Majora´s Mask endgültig handheldtauglich gemacht. [b][u]Warum denn nicht gleich so Nintendo?
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[/b]Das Lied der doppelten Zeit hat eine neue und sinnvolle Funktion spendiert bekommen: Nun ist es möglich, zu einer bestimmten Uhrzeit vorzureisen. Dies ist besonders praktisch, wenn man zu einem Abbruch eines Quests gezwungen wurde und beim einem erneuten Starten Zeit sparen möchte. Auch lobenswert ist die Causalisierung der Steuerung. Viele Passagen als eingerollter Gorone oder schwimmender Zora wirken zwar nicht mehr allzu verkrampft, an der Perfektion schrammen wir aber immer noch haarscharf vorbei. Majora´s Mask 3D unterstützt nicht nur das aus Ocarina of Time 3D bekannte Steuerungsmuster, sondern ist zudem kompatibel zum Circlepad Pro und dem C-Stick des „new“ Nintendo 3DS. Welche Steuerung aber die beste ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich halte nicht viel vom sogenannten „Frankenpad“, allerdings muss ich offen zugeben, dass die Verwendung des Circlepad Pro für mich die gegenwertig angenehmste Steuerungsvariante ist. Damit ist die Kamerasteuerung genauso zugänglich, wie ich es von den GameCube Zeldas kenne und liebe. Wer dies haben möchte, aber auf ein deutlich schlankeres und handlicheres Gerät abzielt, sollte eventuell mit dem Kauf eines „new“ Nintendo 3DS liebäugeln.
Positiv:
+ Grafisch einfach eine Wucht
+ Extrem hoher Wiederspielwert
+ Unheimlich viel zu tun
+ Glaubhafte Charaktere
+ Noch immer gut funktioniertes Kampfsystem
+ Sinnvolle Verbesserungen des Gameplays
+ Überarbeitetes Speichersystem
+ Hervorragend designte Dungeons und Rätsel
+ Fishing is Back !
+ Gute Einbindung der Masken und deren Fähigkeiten
+ Deutlich augenfreundlicher 3D-Modus (falls man auf so etwas wert legt)
+ Funktioniere Einbindung des C-Sticks oder des CirclePad Pro
+ Gute musikalische Untermalung …
Negativ:
- … welche nach wie vor nur Midi Qualität besitzt
- Nur 4 Hauptdunegons
- Keinerlei Bonusinhalte wie der Vorgänger
- Ständiger Zeitdruck und vielfache Wiederholung zerren an den Nerven