Mario Tennis Open - Review

Mario Tennis Open

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Review
3DS
31
Super Mario ist ein echte Sportskanone: Kaum eine sportliche Betätigung gibt es, die der dickliche Klemptner mit der roten Mütze nicht schon ausprobiert hätte. Im Pilzkönigreich wird neben Kartrennen noch Fußball, Baseball, Basketball und Golf gespielt und seit 1995 ist auch Tennis ein fester Bestandteil davon. Mit Mario Tennis Open lädt Entwickler Camelot nun schon zum vierten Mal auf den grünen Filzplatz ein, um mit Mario, Bowser, Yoshi und Co. den Tennisschläger zu schwingen. Lohnt sich der Zeitvertreib mit der Pilzkönigreichsbande oder sollte man doch wieder auf die nächsten Mario-Hopsereien warten, bevor sich ein Besuch lohnt?
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Bereit zum Aufschlag![/head]
 
 
Nintendos Maskottchen bietet auch auf dem Tennisplatz wie immer die gewohnte Auswahl an Turnieren, Matches und Minispielen für den Tenniszeitvertreib unterwegs an. Der Spiel-K.I. heizt man dann besonders in den Turnieren ein, die als Einzel, aber auch als Doppel mit einem computergesteuerten Gefährten gespielt werden können. Mario Tennis Open bietet dabei die illustre und wenig überraschende Auswahl aus zwölf bekannten Gesichtern: Von Frontmann Mario über Lieblingsdino Yoshi bis zu den affigen Vertretern der Kong-Familie. Diese unterscheiden sich dabei in sechs Spieltypen: Vielseitig (Mario), Präzise (Peach), Schnell (Diddy Kong), Trickreich (Bowser Jr.), Kraftvoll (Bowser) oder Defensiv (Waluigi). Darüber hinaus darf auch der eigene Mii den Schläger in die Hand nehmen und mitmischen, dessen Werte sich über die Ausrüstung festlegen, die man durch gewonnene, aber auch verlorene Spiele ansammelt.
Im gleichsam bunten Stil wird man auch die Tennisplätze vorfinden, deren verschiedene Örtlichkeiten sich aus diversen Mario bzw. Donkey Kong-Spielen zusammensetzen. So spielt man auf großen Pilzköpfen, in der Wario Wüste, im DK-Dschungel, in dunklen Gemäuern des Koopa-Königs und auch im Weltall, das seit Super Mario Galaxy fest zur Ästhetik des Mario-Univserums gehört. Dabei ist Grafik- und Soundqualität auf bekannt-ordentlichem Niveau. Der 3D-Effekt sieht gut aus, die Animation der Figuren ist flüssig umgesetzt und Soundeffekte, sowie Musikuntermalung passen sich den Spielsituationen an, sind aber altbekannt von unzähligen anderen Mario-Ablegern.
 
Die ersten Spielschritte werden einen dabei direkt zu einem der Turniere führen. Diese bieten sich gerade zu Anfangszwecken sehr gut an, um die ersten Schritte zu lernen. Der hauptsächliche Grund dafür ist aber auch, dass die Anfangsspiele gegen die K.I. relativ anspruchslos sind und erst die allerletzten Turniere eine annähernde Herausforderung bieten. Computergegner sind in der Regel sehr vorhersehbar, sowohl in Auf- und Rückschlägen, aber auch wie sie auf eigene Ballwechsel reagieren. Insgesamt kann man den gelben Ball in fünf Schlagvarianten über das Feld knüppeln, allesamt mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Als Topspin ist der Ball sehr schnell und hart und wird kräftig vom Boden abprallen, eine Gerade wiederum ist nur schnell und ohne wirklichen Drall. Ein Slice dagegen ist sehr langsam und hat einen geringen Aufprall, während ein Lob den Ball im hohen Bogen ins hintere Feld des Gegners befördert. Und schließlich gibt es noch den Stoppball, der nur ein kurzer Schlag ins vordere Feld ist und so gut wie keinen Aufprall besitzt.
Diese geben auf den ersten Blick ein wunderbares Variantenreichtum für komplexe und spannende Ballwechsel, allerdings kann es sich Mario Tennis nicht ganz nehmen, merkwürdige Glückskomponenten einzuführen, nachdem nun die Items und die Rollenspielelemente aus den vorherigen Spielen wegfallen.
 
 

Spiel mit Gegenwind

 
Um Gegner ins Straucheln zu bringen werden in Mario Tennis Open „Glücksschläge“ ausgeführt. Diese werden über sporadisch auftauchende „Glücksbereiche“ auf dem Spielfeld ausgelöst. Jedem der fünf Schlagtypen ist eine Farbe zugeordnet, in etwa ist eine Gerade violett. Taucht nun ein violettes Glücksfeld auf der eigenen Spielseite auf, kann man mit einer Gerade innerhalb des Felds einen fiesen Schmetterball auslösen. Aber auch die anderen vier Schlagvarianten werden zu stärkeren Bällen, wenn man das passende Glücksfeld erreicht. Der Zusatz von besonders starken Powerschlägen wäre in einem Mario Tennis an sich nichts ungewöhnliches, doch das plötzliche Auftauchen der Glücksfelder nimmt dem Spiel etwas an Finesse und Taktik, die der Spieler selbst entwickeln könnte. Immerhin werden diese Schläge nicht willentlich ausgeführt, sondern erscheinen nach eigenem Gutdünken auf dem Spielfeld und teilen dem Spieler mit wo er sich hinstellen soll und welche Schlagvariante er auswählen muss. Das Konzept wirkt nicht nur in spielerischer Hinsicht so, als würde dem Spieler die Entscheidung aus der Hand genommen, zudem wirkt es recht unfair wenn eine Seite des Felds 5-6 Glücksfelder hintereinander bekommt und es so dazu kommt, dass Gegner oder Spieler mit unzähligen Powerschlägen eingedeckt wird bis er sie nicht mehr abwehren kann.
 
Die Vereinfachung des Gameplays hört hier aber noch nicht auf. Wer nicht mit dem Analog-Pad seine Spielfigur über den Platz hetzen will, kann auch die Gyrosensor-Steuerung verwenden, den sogenannten „direkten Modus“. Dabei hält man den 3DS aufrecht vor sich, wobei sich die Kamera dann direkt hinter seinen Tennisspieler positioniert. Durchs Drehen nach links und rechts wird die Schlagrichtung bestimmt – doch das Laufen übernimmt die Spielfigur dann automatisch. Über den unteren Touchscreen werden die verschiedenen Schlagvarianten durchs Antippen ausgelöst, sodass man sich alternativ auch nicht mehr die Knopf-Kombinationen merken muss, die die verschiedenen Schläge auslösen. Nun muss man sich bei den Glücksfeldern nur noch an die passend eingefärbten Bereiche auf dem Touchscreen halten. Wem es selbst zu viel ist sich fünf Farben zu merken für die fünf Schläge, kann auch gleich auf den „Auto“-Button drücken. Dieser wählt immer automatisch die richtige Schlagvariante fürs Glücksfeld aus. Damit hat man also die stufenlose Auswahl zwischen einer Top-Down-Ansicht aufs Spielfeld, bei der man die Figur selbst steuern und die Schläge selbst ausführen muss oder einer Rückenansicht, bei der man nur eine Taste drückt.
 
Nintendos Intention in allen Ehren Anfänger mit Spielprofis unter einen Hut zu bringen, doch da im Onlinespiel keine Auswahl getroffen werden kann ob man gegen Spieler mit Gyrosensor-Steuerung und Automatik-Bewegung sowieso -Schlägen oder anspruchsvollerer Slide-Pad und Button-Steuerung antreten kann, ist das besonders für letztere absolut absurd.
Immerhin kann man so im Einzelspiel flexibel festlegen, wie man das Spiel steuern will. Der Gyrosensor lässt sich auch ganz abstellen, sodass während dem Spiel auch nicht mehr zwischen den zwei Steuervarianten umgeschaltet wird, wenn man den 3DS ausversehen höher hält.
 
 

Genug gefilzt!

 
Wer genug von Matches und Turnieren hat, kann sich auch an vier Minispielen versuchen. Das erste ist Ringschießen, bei dem man durch (Überraschung!) Ringe schießen muss. Je schneller man durch die auftauchenden Ringe den Ball befördert und je mehr auf einmal getroffen werden, umso mehr Punkte hageln auf das Konto. Schafft man eine vorgegebene Anzahl Punkte, bevor die Zeit abläuft, geht man siegreich hervor. Super Mario Tennis lässt den Spieler das Original Super Mario Bros. auf dem NES ausprobieren, nur eben mit dem Tennisball. In „Galaktischer Ballwechsel“ soll man den Ballwechsel mit einem Luma aufrechterhalten, während immer wieder Teile des Tennisplatzes verschwinden. Und zuletzt gibt es noch das Tinten-Piranha-Training, das den Spieler aus drei Richtungen mit Bällen und Tintenkugeln beschießt, die brav getroffen und zurück geschleudert werden müssen.
Sinn dieser ganzen Spielerei ist das Verdienen von Münzen. Zwar werden über Turniere und Matches Ausrüstungsgegenstände für den Mii freigeschaltet, doch dieser bekommt sie nicht automatisch, sondern sie werden in einen Laden gesetzt. Erst durchs Freikaufen mit Münzen kann das virtuelle Ebenbild die neuen Schweißbänder, Outfits, Schläger, Schuhe oder Kostüme ausprobieren. Dadurch lassen sich die Spieleigenschaften des Miis zwar beeinflussen, aber die Unterschiede sind so marginal, dass sich Eigenschaftenvergleiche zwischen Spielgegenständen kaum lohnt.
 
Darüber hinaus bietet das Online-Spiel weiteren Wiederspielwert. Dieses ist nun nicht besonders umfangreich. Wer nicht mit Freunden online spielt, kann gegen Fremde nur zwei Spielvarianten ausprobieren, die sich aber kaum voneinander unterscheiden. Sprachchat oder ein Leaderboard sucht man vergebens – durchs Spielen gegen andere verdient man nur Punkte für die eigene Bewertung und kann sich seinen insgesamten Spielerang anschauen, ohne diesen jedoch mit anderen vergleichen zu können. Auch gibt es keine Option für Rückspiele mit zufällig getroffenen Spielern. Immerhin ist das Onlinespiel aber sehr stabil: Lags oder Verzögerungen gibt es keine. Das lokale Spiel unterstützt immerhin eine große Auswahl an Spielmöglichkeiten mit bis zu vier Spielern. Das Beste daran? Dafür wird nur ein einziges Spielmodul benötigt.
 
 
Pro
+ Hübsche Grafik mit passendem 3D-Effekt
+ Flexibel einstellbare Steuerungsvarianten
+ Nette Auswahl an Minispielen und Einzelspielerturnieren
+ Stabiles Onlinespiel
 
Contra
- Wirres Glücksfelder-System
- Online nur das Nötigste
- Viele „Vereinfachungen“ im Gameplay
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
HatWolf
Mario Tennis Open ist ein Spiel, was sich am besten in kurzen Abständen ab und zu mal zwischendurch spielt, aber kein Dauerbrenner oder Langzeitmotivator für Spielesitzungen wird. Zwar ist es sehr zu begrüßen, dass sich das Tennisspiel tatsächlich mal auf das Tennis konzentriert und nicht wie in anderen Spielen zuvor auf wilde Items oder RPG-Elemente, doch das neue Glücksfelder-System ist dafür absolut nicht der richtige Schritt. Dem Spieler derart viel Entscheidungsfreiheit aus der Hand zu nehmen und ihm direkt unverblümt zu verraten wann welche Schläge besonders effektiv sind und wohin er sich auf dem Feld zu stellen hat, halte ich für die falsche Richtung. Das mag für Anfänger eine nette Sache sein, aber Nintendo versucht hier eigentlich sowohl Veteranenzocker und Gelegenheitsspieler anzusprechen. Aber besonderes ersteren wird die Simplifizierung des Gameplays sauer aufstoßen. Wer jedoch Mario Tennis Open nicht allzu ernst nimmt und nicht besonders viel Anspruch erwartet, kann sich auf ein charmantes Sportspiel auf dem 3DS durchaus freuen.

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