Im kommenden Formatkrieg zwischen BluRay Disc und HD-DVD, der ähnliche Ausmaße wie der Krieg zwischen VHS, Video 2000 und Betamax vor einigen Dekaden erlangen könnte, zeichnet sich ein kleiner Gewinn für den Konsumenten ab:
So haben sich Microsoft, HP und Intel mit ihrer Forderung durchsetzen können, Privatkopien von BD-Medien zu erlauben. BD-Medien werden in der kommenden Playstation 3 und als Zukunftsformat für künftige HD-Produktionen (High Definition) benutzt.
Bisher war es mit dem BD-Format nicht möglich, sich als Privatkonsument eine Kopie vom Film zu ziehen, um diese auf seinem Heimserver abzulegen und somit durch die eigene Wohnung streamen zu können.
Dies soll nun ermöglicht werden, obwohl das BluRay Lager nicht von ihrem BD-J als "Interaktivitäts-Format" abrücken wollen. BD-J ist dabei eine "Software" in den Playern, die komplexe Menüs und Sonderfunktionen der BluRay Discs ermöglichen wird, aber gleichzeitig auch für digitale Rechtekontrolle und Einschränkung der Abspielfähigkeit genutzt werden kann und wird.
Favorisiert von Microsoft, HP und Intel wird hingegen das iHD Format, welches für Inhalteanbieter einfacher zu benutzen ist, da es ein Mischmasch aus verschiedenen bekannten Webtechniken (XML u.a.) und somit einfacher umzusetzen ist. Windows Vista (die nächste Windows Version) wird iHD von Haus aus unterstützen und somit ist nun fraglich ob die BluRay Fraktion mit ihrer "Middleware" nicht komplett umfällt und irgendwann das iHD Format unterstützt.
Konkret bedeutet diese ganze Entwicklung, dass man jetzt als Privatkonsument sich wenigstens eine Kopie von seinem rechtmässig erworbenen Film machen kann, was bei der HD-DVD grundsätzlich möglich war.
Aufgrund der Filesharingerfahrung (eDonkey) ist die Film- und Musikindustrie geradezu paranoid geworden und legt dem Endkonsumenten Fuß- und Handfesseln an, die kaum zu ertragen sind: Rechtmäßige Besitzer von Medien, die Geld dafür in den Läden gelassen haben, werden durch Kopierschutzmaßnahmen (siehe unter anderem Sony-BMG's CD-Kopierschutz-Rootkit, oder aber "Un-CDs", die sich nicht in jedem Player abspielen lassen) gegängelt und diejenigen, die sich die Medien so oder so irgendwoher kopieren, können das genauso wie vorher tun, da solche Kopierschutzmaßnahmen für "Crackercrews" meistens nur eine Denksportaufgabe sind.