Giles Goddard hat im Laufe seiner Karriere an verschiedenen Nintendo-Titeln mitgearbeitet. Star Fox, 1080° Snowboarding und Steel Driver gehören so zu seinem Portfolio und auch das verzerrbare Gesicht in Super Mario 64 entspringt seiner Feder. Im Jahr 2002 gründete der Engländer zudem das in Kyoto ansässige Studio Vitei. Wie aus einem Interview mit Goddard hervorgeht, hat der Engländer nach der Gründung seines eigenen Studios auch eine Demo-Version für ein "ultra-realistisches F-Zero" entwickelt, die jedoch von Nintendo abgelehnt wurde.
"Bei Vitei, nachdem ich Nintendo verlassen und meine eigene Firma gegründet hatte, das war nach Steel Diver und Sub Wars, versuchten wir, uns etwas einfallen zu lassen und ich dachte, es wäre wirklich cool, ein ultra-realistisches F-Zero zu haben. Immer noch mit einer Art wirklich cooler futuristischer Grafik, aber eben mit wirklich realistischer Physik - wir dachten, das wäre eine wirklich interessante Sache zum Ausprobieren.
Also haben wir eine Demo für die Switch und den PC gemacht. Es ging auch mehr darum, die Fähigkeiten unserer Engine zu zeigen - wir hatten eine Multiplattform-Engine, die auf 3DS, Switch, PC, was auch immer lief - also haben wir einfach eine Demo mit ein paar wirklich coolen F-Zero-Fahrzeugen gemacht, die um diese verrückte Strecke fuhren... Einfach Hunderte von Fahrzeugen, die sich mit der KI Rennen liefern.
Aber sie hatten alle eine realistische Physik, so richtig ultra, ein bisschen zu over-the-top realistisch, so dass das Schweben eigentlich durch vier Düsen im Boden verursacht wurde, die sich irgendwie selbst regulierten... Viel zu übertrieben. Aber es bedeutete, dass das Fahrzeug weniger hoch über der Strecke schwebte, wenn man eine der Düsen zerstört und wenn man die andere Düse auf der Seite zerstörte, kippte das Fahrzeug um und solche Dinge. Und es hat wirklich Spaß gemacht - es war wie eine Art Sandkasten, in dem man einfach herumspielte und sah, was passieren würde, wenn man dort einen Absturz verursachte und so weiter."
Nintendo sei jedoch sehr vorsichtig, wenn es um ihre alten IPs gehe. Darum steckte das Entwicklungsstudio Vitei in einer Zwickmühle. Einerseits betonte das Studio Vitei gegenüber Nintendo, dass sie gerne ein F-Zero-Spiel machen wollten und haben Nintendo um Geld gebeten, um das Projekt zu verwirklichen, doch wurden die Vorschläge abgelehnt, weil Vitei gemäß Nintendo zu wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein solches Projekt hatte. "Nun, wenn wir das Geld hätten, könnten wir die Leute bekommen" beschreibt Goddard die Konversationen weiter. "Es war also immer dieser lächerliche Zwiespalt." Einerseits wollte Nintendo, dass Vitei ein Spiel macht; dass sie ein Spiel vorschlagen. Aber wenn ein Spiel vorgeschlagen wurde, lehnte Nintendo die Vorschläge ab, und meinte, dass Vitei nicht genug Leute dafür habe.