Im Rahmen des laufenden Prozesses zwischen Epic Games und Apple ist ein weiteres internes Dokument vom 24. September 2020 an die Öffentlichkeit gekommen. Das Dokument ist vor allem deshalb interessant, weil es Details zu den Versuchen des amerikanischen Unternehmens enthält, einige First Party Titel von Sony, Microsoft und Nintendo auf den PC zu bringen. Genauer: in den Epic Games Store.
Insbesondere in Bezug auf die First Party Titel von Sony scheint Epic Games sogar ein konkretes Angebot unterbreitet zu haben. In dem Dokument heißt es, dass ein Angebot auf 200 Millionen US Dollar für vier bis sechs Titel erweitert worden sei und dass man auf eine Antwort von Sony warte. Welche Titel Teil dieses Deals wären oder womöglich gar sind, ist unbekannt. Ebenso wenig ist bekannt, ob sich Sony auf den Deal eingelassen hat.
Dass sich Sony für Umsetzungen ihrer First Party Titel für den PC aber durchaus offen zeigt, wurde aber bereits im vergangenen Jahr klar. Horizon: Zero Dawn erschien bereits im letzten Jahr für den PC, jedoch nicht als Epic Game Store Exklusivtitel, ist es doch auch für Steam erschienen. Auch das am 18. Mai erscheinende Days Gone wird sowohl im Epic Games Store, als auch über Steam erscheinen. Sony hat aber in den letzten Monaten verlauten lassen, dass in Zukunft weitere First Party Titel der hauseigneen Studios für PC erscheinen werden (Consolewars berichtete). Ob dies im Zusammenhang mit einem allfälligen Deal mit Epic Games steht, ist unklar.
Auch Microsoft wurde angefragt. Das interne Feedback war im Zusammenhang mit Microsoft aber klar negativ. Microsoft ist mit dem Xbox Game Pass und dem Microsoft Store für den PC ein direkter Konkurrenz für Epic Games und darum kaum an Verhandlungen interessiert. Es gab zuletzt zudem einige Gerüchte, dass Verhandlungen geführt werden, ob der Game Pass auf Steam kommen soll. Im Dokument wird so auch auf Verhandlungen zwischen Microsofts Phil Spencer und Steams Gabe Newell verwiesen.
Und letztlich scheint man gar die Idee gehabt zu haben, Nintendo für ein ähnliches Vorgehen anzufragen. Die Diskussionen scheinen aber nie Form angenommen haben, weil die Situation intern bei Epic Games als "Moonshot" bezeichnet wurde. Selbst Epic Games selbst scheint es also für völlig ausgeschlossen gehalten zu haben, dass sich Nintendo auch nur auf Verhandlungen in diese Richtung einlassen würde.