Im August letzten Jahres hat Epic Games ihr Free-to-play Battle Royal Game Fortnite aus aus dem App Store entfernt. Der Grund war, dass Entwickler ihre Anwendungen für iPhone und iPad nur im offiziellen App Store verbreiten können und Apple dort 30 % der Umsätze einbehält. Seither wird zwischen den Parteien ein Gerichtsprozess geführt, um dieser Praktik des Plattformanbieters ein Ende zu setzen.
Aus früheren Dokumenten wurde ersichtlich, dass die iOS Version von Fortnite einen beträchtlichen Umsatz generierte. Über die zwei Jahre vor der Entfernung machte Epic Games mit dieser Version alleine mehr als 700 Millionen US Dollar Umsatz. Wie hoch dieser Wert im Vergleich zu anderen Plattformen war, war lange unklar. Zwar ist durchaus bekannt, dass der Titel im Jahr 2019 beispielsweise 1.8 Milliarden US Dollar eingespielt hat, die Aufteilung auf die verschiedenen Plattformen wurde aber nie öffentlich gemacht. Die Akten aus dem Gerichtsverfahren zeigen nun aber erstmal, auf welchen Plattformen das große Geld wirklich fließt. Und iOS ist dabei keinesfalls die größte Plattform - anscheinend sogar eine der kleinsten.
An der Spitze steht die PlayStation 4 Version. Zwischen März 2018 und Juli 2020 wurde auf der Konsole von Sony 46.8 % des Gesamtumsatzes des Battle Royal Titels erwirtschaftet. Dahinter folgt die Xbox One, deren Anteil sich auf 27.5 % beläuft. Die Android Plattformen, die Nintendo Switch und der PC schlugen sich zudem mit insgesamt 18.7 % auf den Gesamtumsatz nieder, wobei auf genauere Informationen dieser Plattformen verzichtet wurde. Die mobile Apple Plattform machte demnach nur die verbleibenden 7 % des Gesamtumsatzes aus.
Doch selbst im Vergleich dieser vier Plattformen scheint iOS kaum Relevanz zu haben. Die Frage des Richters, ob die iOS-Version jeweils den "tiefsten oder den zweittiefsten Umsatz aller Plattformen generierte, wenn Android gelistet wurde" bejahte Joe Babock, seines Zeichens ehemaliger CFO von Epic Games. Sowohl auf der PlayStation und der Xbox, als auch auf der Nintendo Switch und dem PC soll zwischen März 2018 und Juli 2020 Monat für Monat mehr Umsatz generiert worden sein als über iOS.