Erstmals in der Geschichte der Oscars hat ein Projekt aus der Videospielindustrie einen Oscar gewinnen können. Der Kurzfilm Colette erschien im Oculus VR Titel Medal of Honor: Above and Beyond im vergangenen Jahr und wurde letzte Nacht im Rahmen der 93. Academy Awards mit dem Award für den besten dokumentarischen Kurzfilm ausgezeichnet. Der Kurzfilm stammt aus den Federn der Oculus Studios (seit 2014 Facebook Inc.) und Respawn Entertainment (seit 2017 Electronic Arts), wurde jedoch später vom Guardian erworben und vertrieben.
Der Film, bei dem Anthony Giacchino Regie führte, erzählt die Geschichte der französischen Widerstandskämpferin Colette Marin-Catherine, als diese zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurückkehrte, um das Konzentrationslager Dora zu besuchen, in dem ihr Bruder während des Zweiten Weltkriegs getötet worden war.
Medal of Honor: Above and Beyond wurde am 11. Dezember 2020 veröffentlicht und erhielt eher durchschnittliche bis schlechte Bewertungen. Zwei der unzähligen Kritikpunkte waren dabei die hohen Systemanforderungen und die 170GB, die der Titel belegt. Rückblickend dürfte der 24 minütige Kurzfilm, der nun mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, also einer der Gründe gewesen sein, weshalb das Videospiel von den Testmagazinen und den Massen doch eher schlecht angenommen wurde. Ob der Oscargewinn ausreicht, um den Titel in ein besseres Licht zu rücken, wird sich erst noch zeigen müssen. Immerhin hat die Game Industrie damit aber einen Oscar Preisträger in ihren Reihen.