Wie wir kürzlich berichteten, hat die neue Slimline PS2 Version Probleme mit der Rückwärtskompatibilität mit einigen PS2 Spielen und einer ganzen Menge von PS1 Spielen.
Inzwischen hat Reiko Sakamoto, ein Sprecher von Sony, eingeräumt, dass man schwer sagen können wird, ob die PS3 100% Rückwärtskompatibel sein wird.
Als Grund für die Probleme der neuen PS2 gibt Sakamoto an, dass die neue PS2 einen anderen Chipsatz besitzt und das bestimmte Software (unter anderem Tekken 5) Probleme mit dem leicht veränderten Umfeld bekommt, was sich in Hängern und langsamen Speicherfunktionen auswirken kann.
Im Zuge der Chipkonsolidierung und Kosteneinsparung werden mit jeder Revision die Chips auf dem Motherboard der Konsolen kosteneffizienter entwickelt oder unter Umständen durch andere, kompatible aber billigere zu produzierende Chips ersetzt.
Bisher gab es durch diese Entwicklung kaum Probleme, konnte man die Einsparungen schon bei der ersten Playstation verfolgen, wo Anschlüsse wegrationalisiert wurden und zum Schluss die PSOne das Ende der Verkleinerungs- und Kosteneinsparungsaktion darstellte.
Dass diese Kompatibilitätsprobleme nun bei der PS2 auftauchen, müsste demzufolge auf ein verändertes Verhalten der Hardware auf bestimmte Eingaben zurückzuführen sein und liegt wohl wahrscheinlich in der Benutzung von undokumentiertem Verhalten (wie z.B. Nutzung von bestimmten Speicherstellen oder Systemregistern bzw. Variablen) der PS2.
Solche undokumentierten Funktionen der Hardware oder des Betriebssystems eines Rechners wurden schon sehr gerne in der Homecomputer-Ära genutzt (z.B. bei Ataris oder Amigas) und mit jeder Revision der Hardware oder auch des Betriebssystems brach Software, die sich ausserhalb des vom Hersteller abgesteckten Rahmen bewegte.
Gerade Topspiele, die das allerletzte aus der Hardware herauskitzeln wollen, bedienen sich meist solcher Kniffe und Tricks und sprechen Hardware direkt an. Gepaart mit Eigenschaften der Hardware, die die Entwickler kennen, aber von Sony nicht in der Dokumentation kenntlich gemacht wurden, provoziert eine Änderung der Hardware solches Fehlverhalten der Software - auch wenn sich Sonys Änderung der Hardware im Rahmen der APIs und Dokumentationen (und somit einem abgesteckten Bereich) zur PS2 bewegt.
Die Probleme der XBOX 360 mit der Rückwärtskompatibilität liegen ganz wo anders, da die XBOX 360 nicht mit Rückwärtskompatiblität im Hinterkopf entwickelt wurde und für jedes Spiel ein Emulationsprofil angelegt werden muss. Wie Microsoft die Rückwärtskompatibilität zu einigen Spielen gewährleisten möchte, ist bis heute noch nicht ganz klar.
Nintendos Revolution bietet die Rückwärtskomptabilität in 2 Stufen an:
Als erstes sollen Gamecube Spiele direkt abspielbar sein und somit muss es einen Kompatiblitätslayer ähnlich dem in der PS2 geben (wo die PS1-Hardware als Interface-Controller ihre Dienste ableistet) , der womöglich durch bestimmte Hardware ergänzt wird.
Die weitere Kompatibilität zu N64, SNES und NES Software wird wahrscheinlich über eine Softwaremulation (also virtuelle Maschinen) gelöst werden, welche dann die heruntergeladenen ROMs direkt ausführen wird.