Epic vs. App Stores: Es sieht nicht sonderlich gut aus für Epics Argumente Heropic

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Epic vs. App Stores: Es sieht nicht sonderlich gut aus für Epics Argumente

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Der Prozess wird wohl lange laufen

Gestern fand die Anhörung vor Gericht statt, mit der Epic Apple über eine einstweilige Verfügung zwingen wollte Fortnite wieder in den App Store einzustellen. Hierfür wurden von beiden Seiten Argumente vorgetragen, die versucht haben, ihre jeweiligen Positionen zu unterstützen. Denselben Feldzug führt Epic auch gegen Googles PlayStore.
 
Epic behauptet, dass die volle Kontrolle über den iOS App Store ein illegales Monopol sei, welches den Wettbewerb behindere. Die Diskussion vor Gericht ging gestern im Wesentlichen darum, auf welchem Markt Apple angeblich ein Monopol habe.
 
Apple argumentierte, dass iOS nur eine von vielen Plattformen sei in einem weiter breit aufgestelltem Markt für Videospiele wie Fortnite. Apple habe Konkurrenz in diesem Markt von PC-basierten Stores wie Steam und GOG, Googles Android und vielen anderen. Richterin Rogers stellte Epic selbst die Frage, ob PlayStation, Xbox, Nintendo, Amazon, Walmart, Best Buy, Google und andere nicht auch 30% einbehalten würden. "Es ist überall 30% und Sie möchten es einfach wegdeuten", so Rogers zu Epics Anwältin.
 
Epics Anwältin erwiderte darauf, dass es hier anders sei, weil die Konsolenhersteller ihre Hardware unter Wert verkaufen würden. Die Richterin erwiderte auf dieses Argument, dass es für diese Aussage keine Beweise zu geben scheint.
Wir erinnern an dieser Stelle daran, dass die Konsolenhersteller seit der Wii Ihre Konsolen nicht mehr unter Produktionskosten verkaufen. Sony zog bei der PS4 nach und Mark Cerny hatte bei der Präsentation der Playstation 4 Hardware erläutert, dass es eine der Designentscheidungen gewesen sei, auf Spezialhardware zu verzichten um die Kosten der Produktion zu senken, und so die Konsolen bei etwa 0 oder mit schmalem Gewinn verkaufen zu können. Gerade die PS3 mit ihren sehr hohen Hardwarekosten war damals ein Problem für Sony.
 
Epic führte weiterhin aus, dass man den Markt nicht einfach nur als "alle Möglichkeiten wie man jemanden erreichen könnte ein Videogame zu spielen" sehen sollte, sondern Apples App Store sei ein Monopol im Markt für die Entwickler. "Damit Apple durch den Markt selbst diszipliniert werden könnte, bräuchte es eine signifikante Anzahl an Entwicklern die diesen wegen möglicher Preissteigerungen verlassen würden. Wir wissen aber, dass dies nicht der Fall sein wird, sie werden nicht die Möglichkeit aufgeben, Milliarden von Usern zu erreichen"
 
Auch wenn dieses Argument sehr wackelig zu sein scheint, ist es rechtlich relevant in der amerikanischen Rechtsprechung, denn Epic zielt mit diesem Argument darauf ab, Apple in die Kategorie eines Zweitmonopol zu schieben. Nur sind die rechtlichen Hürden dies zu beweisen ziemlich hoch.
"63% der iOS Nutzer spielen Fortnite nur auf iOS.". In ihrem Argument fährt Epics Anwältin fort, dass nicht jeder das Geld habe auf andere Plattformen/Geräte auszuweichen, nur weil Fortnite nun nicht mehr im App Store verfügbar sei.
"Es ist als ob man sagen würde, es gäbe kein Monopol bei Taxis oder Ride-Sharing, nur weil man ja mit einem Fahrrad fahren oder den Bus nehmen könnte. Man könne keine XBOX spielen wenn man im Bus ist". Die Richterin erwiderte daraufhin "Man kann aber durchaus auf der Switch spielen".
 
Apples Anwältin erwiderte im Anschluss, dass Epics Chef Tim Sweeny selbst behauptet habe, dass weniger als 10% ihrer Spieler Fortnite auf iOS spielen würden und somit iOS unerheblich wäre. "Fortnite hat kein Recht darauf, jeden zu erreichen, sondern sie benötigen Alternativen zu iOS und diese haben sie in Massen"
 
Richterin Rogers neigte in Ihren Antworten zu Apples Ansicht der Dinge und sagte, dass es in der [Gaming]industrie schon immer "walled gardens" (abgeschottete Märkte) gegeben habe, "Nintendo hat einen walled garden. Sony hat einen walled garden, Microsoft hat einen walled garden... in dieser Industrie [...] was Apple macht ist nicht wirklich anders. Es ist schwer die Ökonomie der Industrie zu ignorieren, was aber Epic von mir verlangt genau das zu tun", so die Richterin.
 
Die Richterin führe aus, dass sie den Aufruhr im Markt über diese Praktiken mitbekommt, dass sie die Zeitung lesen würde, aber führte an, dass dieser Fall wohl nicht der richtige wäre um diese Probleme anzugehen, da es einen großen Wettbewerb im Bereich der mobile Games geben würde.
 
Epic ging anschliessend über, die In-App-Käufe (IAP auf Englisch) zu kritisieren, und sagte, dass wenn Apple die Kontrolle über den App Store behalten kann (Epic argumentierte auch zuvor, dass man möchte, dass es auch andere Anbieter ausser Apple für einen iOS App Store geben sollte), sollten wenigstens die IAP auch von eigenen Stores ermöglicht werden.
 
Apple argumentierte hier wieder mit den Behauptungen, dass man Kontrolle und Sicherheit anbieten möchte und ausserdem die IAP Bestandteil des App Stores wären - man können eben nicht diese IAP ausserhalb des App Stores kaufen und deshalb müssen sie genauso dem 30% Abschlag unterliegen. Apple behauptete es gäbe auch gar keine Nachfrage nach einer Alternativen zu den IAP.
 
Epic konterte hier, dass in den sechs Stunden in denen Epic seine eigenen IAPs anbot, 50% der Käufer sich für Epics Methode entschieden. Ja, sagte Epics Anwältin, dass man Apples Preis unterbot, habe sicherlich dazu beigetragen, aber wieso dürfen Ride-Sharing Apps wie Über direkt mit dem Kunden abrechnen, aber Epic nicht?
 
Apple argumentierte hier mehrfach, dass Dienstleistungen die ausserhalb der App stattfinden (wie bei den Ride Sharing Apps) diese nicht dem Einbehalt unterliegen, nur Dinge, die man innerhalb der App kauft und ein Gut innerhalb der App darstellt, unterliege dem.
 
Richterin Rogers war wieder geneigt Apples Sicht der Dinge zu sehen, dass die IAP eben nicht getrennt seien: "Ich sehe [die IAP] nicht als ein seperates und eigenes Produkt. Ich sehe es eher als eine sehr kreative Art [von Epic] an den 30% vorbeizuschrammen"
 
Epic sagte, man möge Ihnen Schadenersatz für die Schäden die durch das Entfernen von Fortnite erfolgt sind und erfolgen werden zuteilen. Apple antwortete darauf, dass man diesen Schaden sofort beenden könnte, indem man sich wieder an die Regeln des Originalvertrags halten würde.
 
Richterin Rogers härtesten Worte bekam Epic ab: "Sie waren nicht aufrichtig. Ihnen wurde gesagt, sie könnten keine [eigenen IAP machen] und [trotzdem] taten Sie es. Sie können es versuchen solange sie wollen, aber sie werden niemanden überzeugen, dass sie versucht haben Apple es genehmigen zu lassen. Das ist Schaden, den Sie sich selbst zugefügt haben"
 
"Sie haben gelogen durch Auslassen indem Sie nicht aufrichtig waren. [...] Wie sie sagen, es [ihre IAP] ist keine Malware, aber lassen sie uns nicht Haare spalten. Es gibt genug Leute in der Öffentlichkeit die sie als Helden sehen für das was sie getan haben, aber es ist trotzdem nicht ehrlich."
 
Die Antwort Epics darauf war, dass dieser Hotfix mit den IAP als "proof of concept" vonnöten war, "damit man diese sechs Stunden hat, es zeigt, dass Konsumenten Auswahl haben möchten"
 
Rogers sagte daraufhin dass es "ein guter Beweis sei", aber es kein Grund mehr jetzt sei wieso Epic nicht zurück in Einklang mit dem App Store gehen könne um Fortnite wieder einstellen zu können.
"Es gibt kein Recht darauf Milliarden von Dollar zu verdienen. Epic hat eine kalkulierte Entscheidung getroffen".
 
Rogers erlaubte es Apple aber weiterhin nicht, Unreal auszuschliessen, nur weil es auch Epics Produkt sei. Die "der Himmel würde Einstürzen-Rhetorik ist übertrieben und es gäbe wenig Beweise dafür, dass alles explodieren würde, weil Unreal weiterhin erlaubt sei."
 
Richterin Rogers sagte zum Abschluss, dass man diesen Fall vor einer Jury verhandeln sollte. Die Sicht der Entwickler sei wichtig und viele Menschen würden durchaus so denken.
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