Nun ist es also passiert - und zwar schneller, als von uns allen gedacht. Nachdem die USK vergangene Woche bekanntgegeben hatte, künftig unter Berücksichtigung der Sozialadäquanzklausel Freigaben für Videospiele zu erteilen, die verfassungsfeindliche Symbole aufweisen (wie z.B. Hakenkreuze), ist nun das Spiel Through the Darkest of Times - bzw. dessen Gamescom-Demo - ab 12 Jahren freigegeben worden.
Die USK begründet ihre Entscheidung in einer Pressemitteilung folgendermaßen:
[Quote]"Die Darstellung der Kennzeichen im Kontext des Spieles erfüllte aus Sicht des unabhängigen USK-Prüfgremiums die Kriterien der Sozialadäquanz aufgrund der klaren Gegnerschaft zum NS-Regime, die das Spiel vermittelt. [...] Alle Handlungsoptionen im Spiel richten sich klar gegen das NS-Regime.
Das USK-Gremium [...] sah die Sozialadäquanz sowohl in der eindeutigen Gegnerschaft zum Regime, als auch darin begründet, dass die verwendeten Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen der Beschreibung von Vorgängen des Zeitgeschehens dienen. Die Kennzeichen werden zudem eindeutig im historischen Kontext verortet und eine Verharmlosung oder Verherrlichung des Nationalsozialismus ist in keiner Weise zu erkennen. 12-Jährige verfügen über das nötige Kontextwissen, um die Geschehnisse im Spiel richtig einordnen zu können, weswegen für diese Altersgruppe kein Beeinträchtigungspotenzial von der gamescom-Demo ausgeht. Darüber hinaus werden von 12-Jährigen die klaren ethischen und moralischen Botschaften des Spieles durchschaut."[/Quote]
Der Fall ist insbesondere deshalb interessant und wegweisend, weil ein Spiel, dass sich kritisch mit dem Nationalsozialismus und seinen Symboliken auseinandersetzt, nun durchaus eine niedrige Freigabe erhalten kann. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die USK künftig bei durchaus brutalen Egoshootern wie Wolfenstein oder storyarmen Multiplayershootern verhalten wird.