Der Nintendo DS ist relativ erfolgreich in Japan an den Start gegangen, aber nicht genauso erfolgreich wie er es letzten Monat in den Staaten vorgemacht hatte:
Von der initialen Liefermenge von 500.000 Stück wurden in den ersten Tagen "nur" 230.000 Stück verkauft - lange Schlangen im Format wie zu Launchs von anderen Handhelds oder Konsolen blieben aus.
Untypisch für den Launch war aber auch, dass Nintendo sich entschied, das Gerät mitten in der Woche zu veröffentlichen - normalerweise wird am Wochenende gelauncht - und so mussten die Konsumenten vor der Arbeit oder vor der Schule Schlange stehen um an Ihr DS zu kommen.
Sony hingegen hat nicht vor mehr als 200.000 PSPs zum Launch zur Verfügung zu haben. Eine Zahl, die aufgrund der Nachfrage womöglich zu gering ausfallen kann und zu Engpässen im Weihnachtsgeschäft führen wird.
Der Grund für diese geringe Stückzahl ist, dass Sony den Verlust mit den verkauften Geräten am Anfang so gering wie möglich halten will.
Inzwischen ist klar geworden, dass Sony mit einer aggressiven Preispolitik versucht, in den Handheld Markt einzusteigen, der von Nintendo klar dominiert wird. Hierzu wurde der für Sony ungewöhnliche Weg eines niedrigen Preisniveaus eingeschlagen, der womöglich unter den Produktionskosten der Konsole selbst liegt und somit zu einem Verlustgeschäft ausarten kann, wenn die Softwareverkäufe sich in Grenzen halten.
Nintendo's Schachzug mit dem DS könnte aufgehen: Ein Gerät zur Abmilderung des Einschlags der PSP (welche Nintendo einige dutzend Prozente im Marktanteil kosten könnte) in dem Handheldbereich, der von Nintendo klar beherrscht wird, bis der wahre Nachfolger des GBAs den Markt betritt. Der DS ist deshalb ein intelligenter Schachzug gewesen, da er äußerst kostengünstig produziert werden kann und Nintendo keine Verluste mit diesem Gerät einfährt.
Der Nachfolger des GBAs, der in 1-2 Jahren erscheinen könnte, könnte dann den Marktanteil von Nintendo wieder klar über die 80-90% heben und Sony hätte in diesem Fall noch keine Möglichkeit gehabt, die PSP Produktionskosten zu amortisieren.
Es kann sein, dass Nintendo einfach nicht den selben Fehler wiederholen wollte, den sie damals beim Übergang vom SNES auf das N64 gemacht haben: Den Markt zu lange Sony überlassen zu haben, bevor man das "richtige" Gegenstück präsentieren konnte.
Es könnte also schlechter für Sony ausgehen, als manch einer jetzt denken mag - aber nichtsdestotrotz zeigt Sony mit seiner aggressiven Preispolitik, dass sie den Handheldmarkt verstanden haben.