Auf dem heise-Newsticker wurde berichtet, dass die Filesharing Software "Earth Station 5" allen Anschein nach nicht von einer Gruppe von Codern aus Palästina stammt, sondern von einem amerikanischen Trickbetrüger, der in Mexico sein Unwesen treibt.
Hier die komplette Meldung:
[quote="c't magazin"]Im Sommer hat der Start der Datei-Tauschbörse Earth Station 5 Begeisterung in der Netzgemeinde ausgelöst. Die von dort verbreitete Software fiel aber bald schon durch eine eingebaute Hintertürauf, die die Entwickler erst nach öffentlicher Aufmerksamkeit entfernten. Bei Recherchen nach Hintergründen ist das Computermagazin c't auf ein zwielichtiges Firmenkonglomerat gestoßen und berichtet darüber in der aktuellen Ausgabe 26/2003.
Viele große Software-Archive bieten das kostenlose Tauschbörsen-Programm Earth Station 5 (ES5) zum Herunterladen an. Auf zig Tausenden Privat- und Firmen-PCs dürfte es installiert sein. Die Anwender haben sich von dem Versprechen der Entwickler locken lassen, ES5 mache es Urheberrechtsschützern unmöglich, Dateitauscher aufzuspüren. Angeblich befindet sich der Firmensitz von ES5 in einem Flüchtlingslager in Dschenin, innerhalb der palästinensischen Autonomiegebiete. Dadurch entgehe man dem langen Arm der US-amerikanischen Copyright-Schützer, heißt es.
Zwei Autoren von c't folgten den Spuren von ES5 und stießen schnell auf Ungereimtheiten: So stellte sich etwa bei einem Telefonanruf heraus, dass der angeblich arabische ES5-Chef Ras Kabir offenbar die arabische Sprache nicht verstand. Seine Mitteilungen verschickt Kabir über ein mexikanisches Unternehmen, das ansonsten durch das massenhafte Versenden von Spam-Mails aufgefallen ist.
Die von c't gesammelten Indizien deuten darauf hin, dass hinter ES5 in Wirklichkeit der mehrfach vorbestrafte und in den USA per Haftbefehl gesuchte Stephen M. Cohen steckt. Der US-Amerikaner hat sich nach einem Trickbetrug in Millionenhöhe nach Mexiko abgesetzt. Völlig unklar ist, welchen Zweck Cohen damit verfolgt, seine Tauschbörsen-Software mit Hilfe dubioser Marketing-Kampagnen weltweit zu verbreiten.
Ob die Software noch andere Hintertüren als die bislang entdeckte auf dem PC des Nutzers öffnet, ist nicht bekannt. Bisher ist der Code nicht einmal komplett analysiert, so dass nicht sicher ist, welche bösen Überraschungen sie noch zu bieten haben könnte: "Wer diese Software besitzt, sollte sie schnellstmöglich deinstallieren", rät die c't.
Den ausführlichen Bericht über die Hintergründe von Earth Station 5 bringt die neue Ausgabe vonc't (ab Montag, den 15. Dezember, im Handel)[/quote]
Sehr interessant. Könnte die Software doch nebenbei Kreditkartennummern, PINs, Passwörter usw. gesammelt haben.. wer weiss.