Den Preis für das mit wohl Abstand merkwürdigste Story-Setting einer Serie könnte Buffy für sich holen: Teenie-Girly mit Superpower vermöbelt Vampire/Dämonen und anderes Gesocks, das aus dem "Höllenschlund" auftaucht. Klingt lächerlich, ist es teilweise auch, dennoch hatte die Serie einen Charme, der dazu führte, dass sich eine richtige Fangemeinde um diese Serie aufbaute.
Vielleicht lag es auch an den Ausarbeitungen der Charaktäre der Serie, die immer tiefer gezeichnet wurden, mit jeder Staffel, die verging. Vielleicht lag's auch einfach an den Schauspielern, der Erfolg der Serie ist nicht wirklich direkt nachvollziehbar, kann sie sich doch einem gewissen "Trash"- Charakter nicht entziehen.
In Kontakt mit Buffy kam ich irgendwann in der 2. Staffel. Damals hab ich mir das 30 Minuten angetan und dann den Sender gewechselt. "So ein Schrott!", dachte ich mir und schaute mir das nicht mehr an. Irgendwann lief die Serie bei einem Kumpel, wo ich das ganze nochmal notgedrungen sehen musste, denn er wollte es sofort sehen und nicht aufnehmen. Nach der Episode (ich weiss nicht mehr genau, was da passierte), dachte ich mir, ok ich geb dem Ding noch eine Chance und wurde wohl danach zum regelmässigem Buffy-Gucker.
Storymässig erreichte Buffy ihren Höhepunkt gegen Ende der 2. und 3. Staffel, in Kombination mit ihrer "fatalen" Liebe namens Angel.
Lächerlich und unvergessen bleibt der "Bösewicht" aus der 4. Staffel: Adam. Ein Android-Mensch-Dämonen-Hybrid mit Diskettenlaufwerk! Da hatten wir wieder das "Trashige" an Buffy gefunden. (Auch das Finale der 4. Staffel, mit einer Matrix/John Woo Buffy - ich erinnere an das Kugelanhalten und die Tauben - brachte mich zum Lachen)
Als Staffel 5, in der die durchgeknallte Höllingöttin mit Persönlichkeitsspaltung (Glory/Ben) die Nemesis war, mit dem Tod Buffy's zuende ging, dachte ich eigentlich: Wow, guter Abschluß. Jägerin tot, Sache beendet, und ein fahler Beigeschmack.
Aber was musste man dann nach einiger Zeit erfahren? Die Rechte an Buffy wurden von Warner an UPN verkauft und die wollten die Serie fortsetzen. Man erweckt Buffy einfach von den Toten - kein Problem. Staffel 6 siechte eigentlich vor sich hin, da das Problem der Wiederauferstehung Buffys länger verarbeitet werden musste (um irgendwo noch als Teil einer Story verkauft werden zu können, sonst würde sich der Verdacht einer "Geldmache" weiter erhärten) als es zunächst den Produzenten wohl nötig schien.
Die letzte Staffel schien eigentlich darauf hinauszulaufen, dass das Ende der 5. Staffel wiederholt würde: Buffy stirbt, da ihr zurückholen in die Welt der Lebenden, die "Linie der Jägerinnen" unterbrochen hatte und sie sterben müsste, damit die Welt wieder in Ordnung kommen würde.
Überraschenderweise ging das Finale auf Pro 7 gänzlich anders aus. Nicht wirklich habe ich noch vermutet, dass Joss Whedon es schaffen würde, die "Kurve zu kratzen" und die Serie vernünftig zu beenden, ohne sich zu wiederholen oder die Erwartungen von Buffy's Tod zu erfüllen.
Was kann ich im Abschluss nun sagen? Eine Serie die ihre Höhen (Angel, Faith, Der Bürgermeister, Glory und Spike) und Tiefen (Adam, Warren & Co waren kein ernstzunehmender Gegner; viele halten auch Riley als einen Negativpunkt, er hat mich aber nie gestört) hatte, die ab- und an sehr trashig war (Matrix? John Woo?), aber nichtsdestotrotz Spass gemacht hat, zu schauen.
Eine Fortsetzung wünsche ich mir nicht, der Abschluss ist gut, und so sollte er auch bleiben.
Bye Bye Buffy!