Im Gespräch mit der Seite Penny Arcade erzählte "Remember Me" Creative Director Jean-Maxime Moris von Dontnod Entertainment, dass viele Publisher das Spiel zunächst ablehnten und vorschlugen den Charakter Nilin in eine männliche Hauptfigur umzuwandeln. Allerdings bliebe man bei seiner weiblichen Figur, bis Capcom als Publisher einsprang, ohne eine Geschlechtsänderung der Hauptfigur zu fordern.
"Wir hatten einige, die gesagt haben: 'Nun, wir wollen das Spiel nicht publishen, weil es kein Erfolg wird. Man kann keine weibliche Figur in Spielen haben. Es muss ein männlicher Charakter sein, so einfach ist das'", erzählte er.
"Wir hatten Leute, die uns sagten: 'Man kann einen Kerl wie den Spieler keinen anderen Kerl im Spiel küssen lassen, das würde sich merkwürdig anfühlen.'"
In Moris' Augen würde diese sehr engstirnige Sicht der Dinge die Videospielindustrie aber zurückhalten. "Ich bin der Ansicht: 'Wenn man so denkt, gibt es keinen Weg wie das Medium erwachsen wird.' Natürlich muss der Spieler zu einem gewissen Grad eingebunden werden, aber die sexuelle Orientation wird doch nicht in Frage gestellt, wenn man ein Spiel spielt. Ich weiß nicht, das hört sich extrem komisch für mich an."
"Man kann sich mit Leuten des anderen Geschlechts in Filmen identifizieren, warum also auch nicht in Spielen? Der Fakt, dass unsere Kernzielgruppe Männer von 15-25 sind, ist keine Ausrede. Wir müssen so etwas erschaffen können und unsere Zielgruppe genug respektieren um zu glauben, dass sie klug genug sind sich mit dieser Art Charakter zu identifizieren."
Im übrigen erschien vor kurzem Tomb Raider, welches sich um die junge Abenteuerin Lara Croft dreht. Square Enix zeigt sich sehr zufrieden mit den Verkaufszahlen des Titels, denn immerhin konnte Tomb Raider in 48 Stunden des Launch sich 1 Millionen mal verkaufen. Insofern sind Spieler vielleicht doch gar nicht so engstirnig mit der Auswahl ihrer Hauptfiguren wie einige Publisher vielleicht annehmen.