Nachdem Microsofts CEO Steve Ballmer schon gestern in der Kritik von Industrieanalysten stand, scheint er von einer anderen Seite nun erneut angegriffen zu werden. Dieses mal kommt das aber von Joachim Kempin, einem ehemaligen leitenden Angestellten von Microsoft. In seinem Buch "Resolve and Fortitude: Microsoft’s 'secret power broker' breaks his silence" beschreibt er Ballmers angeblich aggressive Geschäftstaktiken. Laut ihm wäre nur ein Rücktritt des CEO der einzige Weg um die Firma wieder auf den richtigen Weg zu führen.
Die Seite Reuters berichtete über Kempins Buch, in dem behauptet wird, dass Ballmer keinen Kontakt zum tatsächlichen Markt hätte und dass man einen CEO von 35-40 Jahren bräuchte, der sich etwas mehr mit den Facebook und anderen Trends in der heutigen Welt auskennen würde.
"Ist er ein großartiger CEO? Ich glaube nicht. Microsofts Gremium ist ein Nietengremium, das war es schon immer. Sie stellen Leute ein, um ihnen bei der Führung der Firma zu helfen, aber sie leiten die Firma nicht. Das ist das Problem", beschreibt Kempin.
"Sie brauchen jemanden, der vielleicht 35-40 Jahre alt ist. Eine junge Person, die die Facebook Generation und diese Mobile Community versteht. Sie brauchen diesen grimmigen, aggressiven Kerl nicht, der die neue Version von Windows ankündigt und glaubt, er könne damit etwas bewirken."
Kempin verließ Microsoft 2002, merkt aber an, dass Ballmer seit 2000 angeblich jeden leitenden Angestellten aus dem Geschäft drängt, der in Gefahr laufen könnte ihn als CEO abzulösen. Das will er als erstes beim Fall von Richard Belluzzo bemerkt haben, genau jener Executive, der für den Launch der ersten Xbox veranwortlich war. Dieser verließ Microsoft nach 14 Monaten, nachdem er zum Chief Operating Officer aufstieg. "Er hatte kaum Luft zum atmen an der Spitze. Wenn man mit Ballmer direkt zusammen arbeitet und Ballmer glaubt: 'Dieser Kerl könnte mich irgendwann übernehmen', mein Gott, dann hat man noch weniger Luft zum atmen, wenn es darauf ankommt."
"Ich respektiere diesen Mann, aber es gibt einige Limitierungen in dem was er tun und was er nicht tun kann. Vermutlich hat er das noch nicht begriffen."
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