Silicon Knights gehörte zu den respektiertesten Entwicklern von Nintendos Gamecube-Ära, wobei zwei ihrer Spiele, nämlich Eternal Darkness und Metal Gear Solid: Twin Snakes, als absolute Klassiker dieser Konsole gelten. Sie waren damals so beliebt, dass Nintendo ihnen gerüchteweise sogar einmal die Zelda-Reihe anvertrauen wollte. Gründliche Recherche eines NeoGAF-Users brachte nun die lange und leider tragische Geschichte des Entwicklers hervor und enthüllte auch ein paar Details über den lang ersehnten Nachfolger von Eternal Darkness, der wohl kurz vor dem Aus des Studios existierte.
Silicon Knight verbündete sich eigentlich erst nach einer Reihe gescheiterter Spiele mit Nintendo. So wollte man schon damals "Too Human" für die PSX und den Sega Saturn herausbringen, auch ein Legacy of Kain für Saturn und ein Kain 2 war in Arbeit, welche allesamt aber nie fertiggestellt wurden. So arbeitete man ein einer neuen IP für Nintendo und zwar an dem psychologischen Survival Horror "Eternal Darkness", damals noch für den Nintendo 64.
Mit dem Erscheinen des Gamecubes wurde aber auch die Entwicklung des Spiels dorthin verschoben. Silicon Knights erhielt damals Schützenhilfe von Nintendo selbst, sogar Firmenikone Shigeru Myiamoto war an der Entwicklung beteiligt. Die erfolgreiche Entwicklung von dem Spiel, brachte Silicon Knight auch die Möglichkeit an einem Metal Gear-Spiel zu arbeiten. Tatsächlich wandte sich Serienschöpfer Kojima selbst an Nintendo, da er gerne ein Metal Gear Solid für den Gamecube entwickeln wollte, weil aber sein eigenes Team zu beschäftigt war und keine Erfahrung mit dem System hatte, brauchte er einen gutes Entwicklerstudio dafür. Nintendo schlug hierbei Silicon Knights vor, welche die großartige Möglichkeit natürlich nicht ausschlugen.
Zu dem Zeitpunkt empfand sich Silicon Knights als fester Bestandteil von Nintendo und kündigte groß an, dass man sich nie von dem großen japanischen Spielehersteller trennen wollte. Das änderte sich aber mit dem Erscheinen der Wii. Bei Silicon Knights wollte man "Too Human" wieder aufgreifen, welches von Anfang an als große Sci-Fi Saga Trilogie geplant war, ähnlich was BioWare später mit Mass Effect schaffte. Die Wii hatte aber nach Firmenchef Denis Dyack zu wenig Hardware-Power, um seine Vision umsetzen zu können. Also wandte man sich an Microsoft und lieh sich eine Spieleengine von Epic.
Too Human auf der Xbox 360 war aber schließlich sowohl kommerziell und kritisch ein totaler Flop. Viele vermuteten zurecht, dass sich Silicon Knights zu sehr übernommen hatte und ohne die Mithilfe von Nintendo oder Konami kein eigenes Spiel stemmen konnte. Das beendete auch die Entwicklung an Too Human 2 und 3, welche ursprünglich fest eingeplant waren.
Was ist nun mit Enternal Darkness 2? Man fing die Entwicklung des Spiels wohl nach einigen weiteren nicht erfolgreichen Titeln gleichzeitig mit X-Men: Destiny an, ein Job den Dyack hinter sich bringen wollte, bevor man zu seinem letzten eigenen Gamecube-Erfolg zurückkehren wollte. Sogar eine unveröffentlichte Demo soll existieren. Die Entwicklung des Spiels dürfte sich aber bei dem derzeitigen Stand der Firma im Sand verlaufen. Laut Berichten besteht Silicon Knights nur noch aus vier Mitarbeitern, da die meisten bereits das Studio verlassen hätten. Mit einem Schuldenberg von mehreren Millionen US-Dollar, die man nach einem Rechtsstreit sowohl Epic als auch dem Land Kanada schuldet, dürfte man wohl auch nicht hoffen, dass sich Silicon Knights jemals erholt.
Die gesamte Geschichte über Silicon Knights mit weiteren interessanten Details gibt es hier nach zu lesen.