Nachdem die Wii U in Nordamerika veröffentlicht wurde, war es nur eine Frage der Zeit bis sich jemand den Schraubenzieher schnappt und die Konsole in Einzelteile zerlegt. So hat die Seite AnandTech einen intimen Blick in die inneren Werte der neuen Nintendo Konsole geworfen und einige neue Kenntnisse über dessen Aufbau gewonnen.
Innerhalb des Geräts befindet sich ein Multi-Chip-Modul (MCM), eine Bauform, bei denen mehrere Dies auf einem Substrat zusammengefasst werden, was für Konsolen nichts ungewöhnliches ist. Bei der Wii U kommen die drei Dies allerdings von gleich drei verschiedenen Herstellern. So setzt sich das Trio aus AMD, IBM und Renesas zusammen. Der Prozessor wiederum besteht aus drei Kernen, welche mit IBMs Power-Architektur arbeiten. Ähnlich wie in der Wii steckt ein Power-Chip namens Broadway in dem Gerät, großer Unterschied ist aber, dass die Wii mit einem Kern und die Wii U mit drei arbeitet. Der Prozessor von IBM kommt dabei auf eine 45 Nanometer Strukturbreite, was schon andeutet, dass nicht viel Funktionseinheiten untergebracht werden konnte. Das Dies ist insgesamt 94 Quadratmillimeter groß.
Unterm Strich scheint die Leistung des CPU vor allem nicht sonderlich beeindruckend zu sein, wie schon von Metro-Entwicklerstudio 4A Games angedeutet. Ähnliche Entwickleraussagen gab es bereits zu Anfang der Wii, wobei dort Mittel und Wege gefunden wurden bestimmte CPU-hungrige Actiontitel wie Call of Duty trotzdem umzusetzen.
Update: Die GPU der Wii U scheint auch nicht die neuste ihrer Art zu sein. Anand Lal Shimpai tippt auf ein RV7xx Derivat von AMD in 40nm Prozess, was im Endeffekt bedeuten würde, dass die GPU auf dem Niveau einer Radeon HD 4700 wäre laut einer anderen Quelle. Im Endeffekt würde dies bedeuten, dass Nintendo eine in PC-Kreisen betagte GPU (etwa 4 Jahre alt) in ihrer neuen Konsole einsetzt. Die aus den Analysen angenommenen 400 bis 480 Shader wären immer noch mehr als die 240 Shader der XBOX 360 oder 32 der PS3 (wobei man diese nicht direkt vergleichen kann, da hier eine andere Technik verwendet wird).
Auch der Stromverbrauch wurde getestet. So läuft die Wii U im Normalzustand mit 31.2 Watt, mit einer Disc im Laufwerk mit 32.8 Watt. Während dem Spielen von News Super Mario Bros. U war der Stromverbrauch mit 33.0 Watt nur ein wenig höher.
Summa Summarum kann man sagen, dass die Wii U eine schwache CPU mit einer recht starken GPU (im Vergleich zu PS3 und XBOX 360) vereint. Wie die Entwickler nun mit diesem Umstand umgehen werden, wird die Zukunft zeigen.
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