Auf der Ende Juli stattgefundenen amerikanischen Amiga-Messe "AmiWest" hat Amiga-CEO Bill McEwen ein paar Neuigkeiten präsentiert, darunter auch eine Emulationssoftware mit Codenamen "Amithlon". Dank schneller x86-Prozessoren sollen unter ihr Anwendungen deutlich schneller laufen, als auf Amiga-Boliden mit Motorolas 68060-Prozessor.
Der gestartete Emulator ahmt einen 68K-Prozessor nach, versucht im System steckende Hardware automatisch zu erkennen und lädt das Amiga-Kickstart-ROM (System-ROM) sowie Amithlon-ROMs mit speziellen Treibern in den Speicher. Diese Treiber laufen dabei nicht in 68K-Code sondern greifen auf x86-Routinen zurück. Insgesamt soll sich Amiathlon wie ein Amiga-Rechner mit AmigaOS 3.x verhalten.
Da ein Großteil der Hardware unter der Kontrolle des emulierten AmigaOS bzw. des M68K-Emulators läuft, sofern Treiber vorhanden sind, kann direkt auf Grafikkarten, ATAPI- und SCSI-Laufwerke zugegriffen werden. Das bedeutet, dass man auch existierende Amiga-Festplatten nutzen kann und auf seine gewohnten Daten zugreifen kann. Zudem soll bereits eine 2D-Grafikbeschleunigung für NVidia-Grafikchips und Matrox-Grafikkarten möglich sein. Andere Grafikhardware wird noch ohne 2D-Beschleunigung oder per VESA angesprochen. Allerdings weisen die Amithlon-Programmierer in ihrer "Unofficial and incomplete Amithlon FAQ" darauf hin, dass noch die Emulation für spezielle Amiga-Chips fehlt, so dass es beispielsweise noch keine Sound-Ausgabe gibt.