Gestern fand in Bielefeld die Verleihung der Big Brother Awards statt, welche seit dem Jahr 2000 für Firmen, Organisationen und Personen verliehen werde, die die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder deren persönliche Dritten weitergeben oder zugänglich machen. Oder in eigenen Worten: "Die Oscars für Datenkraken."
Einen dieser Awards bekam auch Blizzard Entertainment mit dem Online-Rollenspiel World of Warcraft. Die Datenschutzverletzung ihres bekannten Online-Spiels sei der Grund für die zweifelhafte Ehre.
Zur Begründung heißt es:
"Aus der protokollierten Spieldauer, erhobenen Rechnerdaten, dem Abgleich von Freundeslisten und dem zum Teil öffentlich im Netz einsehbaren Spielerverhalten (z.B. wie hat jemand eine bestimmte Aufgabe gelöst) lassen sich Persönlichkeitsprofile und Charakterstudien erstellen."
"Für eine entsprechende Auswertung wurde bereits 2007 ein US-Patent eingetragen – auf einen wissenschaftlichen Mitarbeiter von Google. Stück für Stück werden die Methoden zur Datenklauberei in den endlosen Nutzungsbedingungen weiter ausgeweitet. Immerhin: Der Versuch, den Zwang zu öffentlichen realen Klarnamen einzuführen, wurde durch Spielerproteste verhindert – noch."