Shooter erfreuen sich auf der Konsole dank Spielserien wie Call of Duty oder Battlefield 3 allergrößter Beliebtheit.
Unterstützung bekommt das Genre nun von ungeahnter Seite, nämlich dem britischen Verteidigungsministerium. Um die eigenen Simulationen, die zum Training von Soldaten laufen, zu verbessern, schaut das wissenschaftliche und technische Forschungslabor des britischen Verteidigungsministeriums auf Shooter wie Battlefield oder Call of Duty.
So zeigte der technische Leiter des Forschungslabors, Andrew Poulter, im britischen Blatt The Guardian eine kurze Geschichte von Simulatoren in Großbritannien auf und deutete auf die Zwickmühle, in der das Verteidigungsministerium sich befinde:
In den 1980er und 1990er Jahren war die Qualität der Simulationen auf der Höhe der Zeit. Militärische Simulatoren waren state of the art. Doch nun kann man für 50 Britische Pfund [77 Euro] ein kommerzielles Spiel kaufen, das weitaus realistischer als das ist, was wir benutzen.
Das britische Verteidigungsministerium hat einen Simulator am Laufen, der unter dem Namen Virtual Battlespace 2 bekannt ist. Dieser sei laut Ben Gilber von Joystiq technisch „sehr weit entfernt von praktisch jedem existierenden Videospiel”. Der Simulator wurde von dem Entwicklerstudio Bohemia Interactive programmiert, die auch schon für Operation Flashpoint zuständig waren. Auch der Entwickler ist nach Meinung des Joystiq-Autors nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
Poulter zufolge werde sich die Situation in den kommenden Monaten aber ändern, mit einer Neuausrichtung des Teams vom Verteidigungsministerium auf moderne Shooter und deren Technologie.
Des Weiteren sagte Poulter:
[quote]Die Waffen müssen glaubhaft sein. Wenn sie [die Soldaten] aus einem Rifle abfeuern und die Kugel fliegt dreieinhalb Kilometer, ist das nicht richtig. Auch wenn sie ein Fahrzeug steuern, muss richtig sein. Realismus ist wichtiger als die Unterhaltung. Das Level der Immersion ist sehr wichtig.
Es [das Spielen] ist vermutlich spaßiger, als Punkte auf einer Checkliste abzuhaken. Sie sollen denken „Ich würde von diesen Sachen noch gerne etwas mehr machen.“ Also könnten sie 10 Minuten in einer Simulation verbringen, [zum Beispiel] nach der Morgenzeitung oder in ihrer freien Zeit.[/quote]
Joystiq vertritt die Ansicht, dass es Leben retten könnte, wenn Soldaten in ihrer freien Zeit am Simulator üben bzw. „spielen“. Auch Poulter für ist es von „unschätzbarem Wert. Es wird Ernst genommen. Es ist nicht nur ein Spiel”.